Добавить новость
ru24.net
World News
Февраль
2022

Deutschland und China: Kooperation für nachhaltige Wirtschaftsentwicklung

0

Insbesondere zum Start der Olympischen Winterspiele in Peking wird verstärkt über das deutsch-chinesische Verhältnis diskutiert. Dabei stehen mit einiger Berechtigung politisch-moralische Aspekte im Mittelpunkt. Doch gerät nur zu oft die Bedeutung, die das breit angelegte deutsch-chinesische Verhältnis für die Sicherung und Entwicklung der ökonomischen Ressourcen in beiden Ländern hat, aus dem Blick.

Im 50-jährigen Jubiläum der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Volksrepublik China hat die Deutsch-Chinesische Wirtschaftsvereinigung e.V. ihre Positionen überarbeitet, die DDW hier dokumentiert. In ihnen werden die Bedeutung und die Rolle der wirtschaftlichen Beziehungen zusammengefasst. Ohne deren Kenntnis bleibt eine Beurteilung des bilateralen Verhältnisses bruchstückhaft.

Vorwort
Im deutsch-chinesischen Verhältnis wird Wirtschaft und Arbeit der Unternehmen derzeit verbreitet als Funktion der Politik gesehen. Das hat im Kontext autoritärer Systeme des asiatischen Kulturkreises sicher eine gewisse Berechtigung. Der Aufbau und die Umsetzung der Wirtschaftsbeziehungen erfolgt dort oft schneller, strategischer und in autoritären Systemen auch typisch kompromissloser als in den diskursiv bestimmten Systemen der westlichen Demokratien. Der Selbstbehauptungswille wirkt im geostrategischen Kontext ausgreifend, das Streben nach der Entwicklung des nationalen Wohlstands außerordentlich dynamisch und hinterlässt in den Volkswirtschaften der westlichen Welt manchmal auch einen bedrohlichen Eindruck.
Es gerät oft die Bedeutung, die das breit angelegte deutsch-chinesische Verhältnis für die Sicherung und Entwicklung der ökonomischen Ressourcen in beiden Ländern hat, aus dem Blick. Die deutsche Automobilindustrie hätte ohne die Märkte in Ostasien und besonders in China deutlich größere Probleme. Die aktuell mangelnde Verfügbarkeit von Halbleitern in der Industrie zeigt die globale Abhängigkeit voneinander, die nicht mehr aufzubrechen ist. Wenn die exportorientierte deutsche Wirtschaft und ein technologisch entwickeltes China gegenseitig zur Entwicklung der jeweiligen Volkswirtschaft beitragen sollen, muss ein funktionsfähiger Modus der Zusammenarbeit und des Austauschs aufrechterhalten werden.
Auf der Basis von 35 Jahren Aufbauarbeit und Pflege der Wirtschaftsbeziehungen veröffentlichen wir regelmäßig die DCW-Positionen, die wir kürzlich überarbeitet haben. Sie sollen zum Verständnis und zur Verbesserung des wirtschaftlichen Klimas für Unternehmen aus beiden Kulturkreisen beitragen – ein wichtiges Ziel auch in Anbetracht des 50-jährigen Jubiläums der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Volksrepublik China. Alexander Hoeckle, Vorstandsvorsitzender Deutsch-Chinesische Wirtschaftsvereinigung e.V.

Das Jahr 2022 wird das Jubiläumsjahr der fünfzigjährigen diplomatischen Beziehungen zwischen Deutschland und China sein. Gerade den wirtschaftlichen Beziehungen zwischen beiden Ländern kommt eine immense Bedeutung zu. Die Volksrepublik ist derzeit Deutschlands größter Handelspartner sowie wichtiger Investitionsstandort deutscher Unternehmen. Zum hundertsten Jahrestag ihrer Parteigründung hat die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) ihre Erfolge bei der Beseitigung von Armut und der dynamischen Entwicklung eines angemessenen Wohlstandsniveaus im Land herausgestellt.

Das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf verdoppelte sich 2021 im Vergleich zu 2010. Dabei ist China weiter äußerst differenziert: Das Gefälle zwischen Land und Stadt, Ost und West ist groß. Der Gini-Index der Vermögensverteilung liegt derzeit etwa im Mittel aller Länder weltweit – das verweist auf die Herausbildung einer wirtschaftlich bedeutenden Mittelschicht im Land, Germany Trade and Invest (GTAI) spricht gar von der größten Mittelklasse der Welt. Und die industrialisierten Regionen an der Küste im Osten Chinas haben einen allgemeinen Wohlstand etwa auf dem Niveau Ungarns und damit den Stand eines entwickelten europäischen Industrielandes erreicht.

Die chinesische ist nach den USA aktuell die zweitgrößte Volkswirtschaft weltweit, allerdings bei einer Bevölkerung, die mehr als vier Mal so groß ist. Und die Führung des Landes strebt nach einem Rang in der Weltwirtschaft, der seiner Größe und seiner großen Tradition entspricht. Bereits bis 2028 könnten die USA statistisch ihre Poleposition in der Weltwirtschaft an China abgeben, bei der Kaufparität liegt das chinesische Bruttoinlandsprodukt schon vor dem der USA. Die Dynamik setzt sich fort, wenn auch in abgeschwächter Form: Lag Chinas Anteil an der Weltwirtschaft vor 20 Jahren noch bei 3,6 Prozent, sind es heute rund 18 Prozent. Seit 2013 ist die Volksrepublik die größte Handelsnation und stellt mittlerweile 14,5 Prozent des globalen Exports. Die deutsche Maschinenbauindustrie hat jüngst zur Kenntnis genommen, dass chinesische Exporteure ein größeres Volumen absetzen konnten als die bisher weltweit führende Exportbranche der deutschen Industrie.

Die teilweise protektionistische Herangehensweise der chinesischen Handels- und Entwicklungsstrategie hat mittlerweile in anderen Staaten zu einer vorsichtigeren, vielfach kritischen Bewertung geführt. Ursächlich hierfür sind unter anderem neue Abhängigkeiten beim direkten Ausbau der Handelswege (Belt-and-Road-Initiative, BRI), staatlich gestützte strategische Investitionen in Schlüsselindustrien anderer Länder, die offen propagierte (und zuletzt eher taktisch verdeckte) Offensive „Made in China 2025“ sowie die zunehmend machtvollere Positionierung Chinas im asiatischen Raum.

Bedeutung der deutsch-chinesischen Wirtschaftsbeziehungen

Deutschland ist bereits seit 1974 Chinas größter Handelspartner in der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft. Und 2016 ist China zum nach Volumen wichtigsten Handelspartner Deutschlands aufgerückt. Im Handel Chinas mit den Ländern Europas steht die Bundesrepublik für fast ein Drittel des gesamten Warenaustauschs. 2020 wurden Waren im Wert von 116,3 Milliarden Euro aus China in die deutsche Volkswirtschaft importiert. Damit stiegen die Importe um 5,6 Prozent gegenüber 2019. Deutschland exportierte im Gegenzug Waren im Wert von 95,9 Milliarden Euro nach China. 2020 war China auch erstmalig der größte Handelspartner der gesamten Europäischen Union, wenn man den Warenverkehr zugrunde legt. Mittels ihrer konsequenten und restriktiven Eindämmungsmaßnahmen gegen die Coronapandemie konnte die Volksrepublik eine schnelle Erholung der Wirtschaft verzeichnen und ist die einzige große Volkswirtschaft weltweit, die 2020 ein positives Wachstum von 2,3 Prozent verzeichnete. Für 2021 3 prognostiziert die WTO dem Land ein Wachstum von 8,2 Prozent. Hiervon erwarten sich auch andere Volkswirtschaften positive Impulse für die Erholung der schwer getroffenen Weltwirtschaft.

Wirtschaftliche Globalisierung ist unumkehrbar

Die Welt ist seit geraumer Zeit im Wandel von der bipolaren Nachkriegsordnung hin zu einer multipolaren Weltordnung, die auch von der wirtschaftlichen Entwicklung getragen wird. China und Europa wirken im globalen Zusammenhang einer multipolaren Welt, in der Europa, Amerika und Asien eigene Gewichte entwickeln, und der afrikanische Kontinent stärker in den Blick rückt. Man kann zumindest insoweit von einem aufkommenden asiatischen Zeitalter sprechen, als Länder des asiatischen Kontinents (weit über China hinaus) eine zunehmende Rolle im weltwirtschaftlichen Gefüge einnehmen.

Der wachsende Wettbewerb stellt für die Unternehmen in Deutschland und Europa eine wesentliche Herausforderung dar. So strebt China mit dem aktuellen, 14. Fünfjahresplan über den eigentlichen Zeitrahmen des Planes von 2021 bis 2025 hinaus bis 2035 die technologische Führung in verschiedenen industriellen Bereichen an. Europäische und deutsche Unternehmen stellen sich in diesem ambivalenten Umfeld dem globalen Wettbewerb. Tendenzen zur Abschottung der Märkte sind dabei nicht zielführend, sie behindern die dynamische Entwicklung, ohne ihr dauerhaft Richtung zu geben. Das betrifft die Zollpolitik ebenso wie Exportbeschränkungen und Investitionsrestriktionen, so lange Investitionen gegenseitig in einem gleichgewichtigen Umfeld und zu fairen Bedingungen platziert werden können. Die Erfahrung zeigt, dass Begrenzungen des Technologietransfers – früher von Asien nach Europa und heute von Europa nach Asien – allenfalls temporär wirksam sind.

Historische Erfahrung überlagert aktuelle Strategien

Die strategische Positionierung der chinesischen Wirtschaft im Verhältnis zu Europa ist nicht ohne Kenntnis der Bezugnahme der chinesischen Führung auf die Geschichte und Entwicklung des Kaiserreiches zu verstehen. Dies betrifft das Selbstverständnis als Reich der Mitte und Hegemon im Zusammenspiel der asiatischen Kräfte, die Integration des Reiches und eine gewisse Tendenz zur Distanzierung gegenüber äußeren Einflüssen. Zugleich aber auch die Erfahrungen mit der Konfrontation europäischer Kolonialmächte im Imperialismus (Jahrhundert der Demütigung) und die erzwungene Öffnung seit den Opiumkriegen. Besonders die neuere Kolonialgeschichte, die in Europa erst teilweise umfassender aufgearbeitet wird, bedingt einen starken Willen der Volksrepublik zur Selbstbehauptung, zur betonten Dominanz, und zu vorsichtigem bis restriktivem Verhalten gegenüber der wirtschaftlichen Stärke europäischer Wirtschaftspartner.

Das chinesische Modell der gesellschaftlichen Ordnung und Führung der Wirtschaft wird stark von diesen Traditionslinien überlagert. Die Adaption marktwirtschaftlicher Strukturen in der Wirtschaft ist den unbestrittenen Vorteilen dieses Wirtschaftsmodells im Interesse einer dynamischen Entwicklung des Wohlstandsniveaus geschuldet, das innerhalb des großen Landes noch riesige Unterschiede aufweist. Dass die wirtschaftliche Öffnung und der ökonomische Aufschwung zu politischer Systemänderung hin zur Demokratie europäischer Provenienz führen wird, ist dagegen nicht zu erwarten.

Vielmehr geht China seinen eigenen Weg einer starken Integration von Gesellschaft, Staat/Partei und Wirtschaft. Die Europäische Union hat daher eine dauerhafte Konkurrenz der kulturellen Orientierungen und der politischen Systeme festgestellt. Unternehmen müssen sich anhaltend auf die jeweils anderen Rahmenbedingungen einstellen.

Das wirkt sich massiv auf die wirtschaftlichen Beziehungen und Rahmenbedingungen für deutsche Unternehmen in China aus, aber auch in Form von Restriktionen europäischer Länder für strategische chinesische Investitionsvorhaben und die Beeinflussung von deren kritischer Infrastruktur. Das Verständnis für die jeweils andere Kultur kann kritische Aspekte nicht ausräumen, aber Konfrontationen vermeiden helfen und gegebenenfalls bei der Suche nach gemeinsamen Lösungen unterstützen. Moderne Unternehmen sind meist differenziert international aufgestellt und entziehen sich tendenziell dem ordnenden Zugriff einzelner Nationalstaaten. Immer unverzichtbarer wird damit ein verbindliches, durch multilaterale Institutionen wie die WTO und andere multinationale Organisationen gesetztes Regelwerk mit Einfluss auf das Wirtschaftshandeln.

Seit November 2020 gibt es die neue und weltgrößte Freihandelszone Regional Comprehensive Economic Partnership (RCEP), die China gemeinsam mit 14 weiteren Staaten aus dem Asien-Pazifik-Raum errichtet hat – diese umfasst sämtliche Staaten aus Südostasien, aber auch Japan, Südkorea, Australien und Neuseeland. Diese generieren 29 Prozent der weltweiten Wirtschaftsleistung und verfügen über eine Gesamtbevölkerung von ca. 2,2 Milliarden Menschen. Eine Vereinbarung zum Freihandel zwischen China und der Europäischen Union, die 33 Prozent der weltweiten Wirtschaftsleistung generiert, steht noch aus.

Verkehrswege: Backbones der Globalisierung

Mit der groß angelegten Initiative der Neuen Seidenstraße (BRI) übt China weit über das eigene Territorium hinaus Einfluss aus. Diese Initiative ist in der Durchführung nicht nur altruistisch und trägt durchaus Züge einer traditionellen, sinozentrischen Weltsicht; die regionalen Widerstände und Probleme bei der Finanzierung und Umsetzung von Infrastrukturprojekten gerade in jüngerer Zeit sind nicht zu übersehen. Sie ist jedoch im Trend geeignet, Asien und Europa stärker miteinander zu verbinden.

Die europäische Wirtschafts- und Handelspolitik ist hier gefordert, ihrerseits die Initiative zur Entwicklung der globalen Infrastruktur aufzugreifen und den Unternehmen Unterstützung zu bieten. Sie hat spät, aber immerhin den Impuls neuerdings aufgenommen, Entwicklung und Ausgang noch offen. Mit der Beobachtung wachsenden chinesischen Einflusses in Europa mit der 2012 gestarteten Kooperation zwischen China und zentral- und osteuropäischen Staaten (China-CEEC oder 17+1) sowie der offiziellen Beteiligung Polens, Portugals, Griechenlands und Italiens an der BRI wird die Notwendigkeit einer europäischen Offensive deutlich. Das betrifft auch Drittmärkte wie Afrika, in denen global agierende Unternehmen die Chance haben müssen, eine eigene Dynamik jenseits alter kolonialer Einflüsse (Europa) und neuer Abhängigkeiten (China) zu entwickeln.

Wirtschaftsförderung für Wohlstand und Wachstum

Hat das in Deutschland entwickelte ökonomische Modell der Sozialen Marktwirtschaft einen stärkeren positiven Einfluss auf die Entwicklung von Gemeinwohl und Wachstum als andere Wirtschaftsmodelle? Jedenfalls hat auch China in Sonderwirtschaftszonen Elemente dieses Modells adaptiert, um schnelle Fortschritte in seiner wirtschaftlichen Entwicklung zu realisieren. Das gemeinsame Ziel der Wohlstandsentwicklung, des globalen Wachstums, der Beseitigung von Armut und Unterentwicklung weltweit verbindet Deutschland und China.

Die chinesische Aufbauleistung war verknüpft mit einer nationalen Anstrengung der Adaption wirtschaftlich erfolgreicher Herangehensweisen insbesondere von Unternehmen aus Europa und den USA. Und auch durch die Übernahme des technologischen Status seit der frühen Phase der verlängerten Werkbank mit verbundenem Technologietransfer von Unternehmen aus den entwickelten Staaten, die sich mit Investitionen und Betriebsstätten in China einbrachten. Das Land hat den Status der Aufbau- und Entwicklungsphase inzwischen vielfach verlassen und strebt in einigen Bereichen selbst die technologische Führerschaft an. Bis 2049, dem 100. Gründungsjahr der Volksrepublik China, plant das Land, zur weltweit führenden Industrienation aufzusteigen.

Die Strategie „Made in China 2025“ ist in der Realität immer noch wirksam. Sie wird fortgeführt im 14. Fünfjahresplan, der einen starken Akzent auf die Stärkung des chinesischen Binnenmarktes legt und auf das Vorantreiben von Innovationen und Technologien im Land. Moderne Schlüsselindustrien wie Halbleiter, Robotik, Medizintechnik, Luftfahrt, Schiffbau, Eisenbahntechnik, elektrotechnische Ausrüstungsgüter und neue Materialien werden gefördert. Steuervergünstigungen für High-Tech-Unternehmen, aber auch die Förderung von Forschungsinstituten sind geplant. Im März 2021 wurden insgesamt 25 besonders zu fördernde Industriecluster identifiziert.

Auch aufgrund aktueller Erfahrungen soll Chinas Wirtschaft autarker werden. Ausländische Investitionen sind weiterhin willkommen, vor allem in Bereichen, die die technologische Entwicklung fördern. Produktion, Forschung und Innovationen sollen in die Volksrepublik gezogen werden. Angesichts dieser Tendenzen wird für ausländische Unternehmen eine Lokalisierung in China immer wichtiger.

China hat aus seiner historisch kritischen Phase der Begegnung mit dem europäischen Imperialismus die fundamentale Ablehnung der seinerzeit so genannten „ungleichen Verträge“ in sein politisches Selbstbewusstsein übernommen. Das muss in einer Situation der Begegnung auf Augenhöhe aber auch für die Partner und Unternehmen gelten, die sich mit und in China engagieren: Politisch forcierte wirtschaftliche Vorteilnahme in der autoritativen Adaption von Schlüsseltechnologien stehen dem entgegen. Neomerkantilistische Ansätze wirtschaftspolitischen Handelns sind grundsätzlich nicht zielführend. Der Schutz geistigen und materiellen Eigentums ist für Teilnehmer auf allen Märkten relevant, einschließlich der entsprechenden Rechtssysteme und Rechtspraxis. Im gemeinsamen Ziel muss zugleich die Bedeutung übernationaler Handelsvereinbarungen (WTO) liegen, und die Vermeidung des Ausbaus marktbeherrschender Positionen, die den freien Wettbewerb um das beste Ergebnis behindern.

Investitionsbereitschaft ist ungebrochen

Bei den Direktinvestitionen liegen die EU-Investitionen in China seit der Jahrtausendwende bei mehr als 140 Milliarden Euro. Etwa die Hälfte hiervon entfallen auf das verarbeitende Gewerbe. 2020 war China mit 163 Milliarden Dollar der weltgrößte Empfänger von Investitionen aus dem Ausland: Der große Markt und die dynamischen Entwicklungsperspektiven üben eine hohe Attraktivität auf gewinnorientierte Unternehmen aus. Über 6.000 deutsche Unternehmen sind mit Tochterunternehmen in China vertreten, mehr als 2.500 chinesische Unternehmen sind in Deutschland investiert. 2019 betrug der Bestand deutscher Direktinvestitionen in der Volksrepublik China rund 89,5 Milliarden Euro, der chinesischer Direktinvestitionen in Deutschland circa 3,7 Milliarden Euro. Nach einem Höhepunkt chinesischer Investitionen in den Jahren 2016 und 2017 haben sich die Zahlen in den Folgejahren verringert. Aufgrund der verstärkten staatlichen Genehmigungsprozeduren für die Übernahme von Unternehmen in Deutschland und der EU sowie der Überwachung des Kapitalabflusses durch chinesische staatliche Institutionen sind die chinesischen Direktinvestitionen in die EU während der Coronapandemie insgesamt zwar zurückgegangen. Diejenigen, die nach Deutschland geflossen sind, sind jedoch gestiegen. Die reine Zahl chinesischer Investitionsprojekte in Deutschland lag 2020 bei 170, eine Steigerung von zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr. Investiert wird vor allem in Branchen wie Maschinenbau und Ausrüstung, Konsumgüter und Lebensmittel, Elektronik und Halbleiter. Geschäftsfelder sind vorwiegend die Vertriebsund Marketingunterstützung, Produktion, Forschung und Erschließung, Einzelhandel und Unternehmensdienstleistungen.

Die DCW unterstützt das Engagement deutscher Unternehmen in China und chinesischer Unternehmen in Deutschland. Beide tragen mit ihren Investitionen auch zur Schaffung von Arbeitsplätzen bei – oder im Falle von Firmenübernahmen zu deren Erhaltung. Das im letzten Dezember ausgehandelte EU-China-Investitionsabkommen sollte hier einen rechtssicheren verbindlichen Rahmen für Investitionen in beide Richtungen u. a. im Hinblick auf Transparenz, gleiche Wettbewerbsbedingungen, Marktzugangsverpflichtungen und nachhaltige Entwicklung schaffen.

China und Europa in globaler Verantwortung

Unternehmen in Europa und in China stehen als Marktteilnehmer in der globalen Verantwortung hinsichtlich der Auswirkungen ihrer wirtschaftlichen Tätigkeit auf das globale Klima. Die Mitwirkung der Unternehmen an Zielen wie dem Pariser Klimaabkommen sind unabdingbar, unmittelbar durch das Einbringen innovativer Umwelttechnologien oder in der nachhaltigen Organisation und unter Umweltaspekten optimierten Organisation der Produktionsprozesse und Lieferketten. Die EU will bis 2050 klimaneutral sein, China will die Klimaneutralität bis 2060 erreichen. Im April 2021 haben Deutschland und China eine Erklärung zur intensiveren Zusammenarbeit beim Klimaschutz abgegeben: In den Blickpunkt sind hier vor allem die Bereiche Emissionshandel, Kohleausstieg und Strukturwandel gerückt. Ende September 2021 hat Präsident Xi Jinping vor der UN-Vollversammlung angekündigt, aus der internationalen Kohlefinanzierung auszusteigen und verstärkt Projekte der erneuerbaren Energien zu finanzieren. Die Themenbereiche Rohstoff, Abfallentsorgung und Kreislaufwirtschaft waren in China zuletzt deutlich weniger präsent. Um die globalen Ziele zu erreichen, ist es wichtig, dass sowohl China als auch Europa bis 2050 klimaneutral sein werden. Hier ist ein stärkeres Engagement auch seitens Chinas unabdingbar.

Darüber hinaus ist die Anforderung menschlicher Produktionsbedingungen und fairer Handelspraktiken verbindlich, wie sie in internationalen Vereinbarungen wie denen der Vereinten Nationen gemeinsam definiert sind. Auf der Grundlage der im März 2021 vom Europäischen Parlament vorgelegten Empfehlungen wird die Europäische Kommission nach der Sommerpause eine entsprechende Richtlinie über die Sorgfaltspflicht und Rechenschaftspflicht von Unternehmen entwickeln, die nach jetzigem Stand strenger und umfassender gefasst wird als das für Deutschland beschlossene Lieferkettengesetz und voraussichtlich 2024 in Kraft treten wird. Dabei dürfen die staatlichen Vorgaben nicht zur „Strangulierung“ führen. Die offiziellen Stellen der Volksrepublik sollten dabei unterstützen, die notwendige Transparenz zu schaffen, damit Unternehmen in Europa mit der Erfüllung ihrer Nachweispflichten den gesetzlichen Anforderungen nachkommen können und eine sinnvolle internationale Arbeitsteilung erhalten bleibt.

Im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologien stellt sich die Anforderung an die Schaffung eines notwendigen Gleichgewichts zwischen notwendiger Cyber-Security – einschließlich der Verfolgung von international aktiven Kriminellen, Cyberspionage und -sabotage – und einem notwendig ebenso freien wie vertraulichen Informationsaustausch Peer-toPeer. Gerade in der vollen Entwicklung zur Industrie 4.0 kommt hier der Systemsicherheit eine wachsende Bedeutung zu: Eine funktionsfähige Kooperation der Unternehmen im internationalen Kontext bedarf des Schutzes des vertraulichen Austauschs und des geistigen Eigentums im Internet, gemeinsame internationale Standards wären wünschenswert.

Kooperationen für die Zukunft

Neben den staatlichen Beziehungen gibt es vielfältige Verbindungen beider Länder im Kultur- und Bildungsbereich: Aktuell bestehen laut Hochschulkompass über 1.200 bilaterale Kooperationen zwischen deutschen und chinesischen Hochschulen. Es werden Partnerschaften zwischen Schulen und ein großes Netzwerk von Freundschaftsvereinen gepflegt. Angesichts der wachsenden Unsicherheitsfaktoren im internationalen Handel, unbewältigter politischer Krisen und anderer globaler Herausforderungen kommt der deutsch-chinesischen Zusammenarbeit und darin den gleichgewichtigen Chancen der Unternehmen in Deutschland und in China auf eine wirtschaftliche Entfaltung im fairen Wettbewerb nach wie vor wachsende Bedeutung zu.

Die bis dato zweitgrößte und wachstumsstarke chinesische Volkswirtschaft ist unumkehrbar in die Weltwirtschaft und ihre Lieferketten eingebunden. Sie ist für europäische und deutsche Unternehmen sowohl Standort für Produktion und Zulieferung, aber vor allem auch ein gewichtiger Absatzmarkt. Deutsche Unternehmen haben bislang überwiegend stark von der Integration Chinas in die Globalisierung profitiert. Andersherum machen die Entwicklung und Internationalisierung chinesischer Unternehmen sie zu qualifizierten Investoren in den europäischen Wirtschaftsraum, den sie ebenfalls als Produzenten, Zulieferer und Absatzmarkt nutzen. Natürlich werden Unternehmen aus Europa und China zu Konkurrenten, aber auch zu Kooperationspartnern auf beiden Märkten und auf Drittmärkten.

Die Bewältigung weltweiter Herausforderungen, die sich gerade erneut in den Überflutungen in Westeuropa und China, den Bränden in Nordamerika 11 und am Mittelmeer oder der im Jahr 2021 pandemischen Ausbreitung des Coronavirus mit immensen sozialen und wirtschaftlichen Folgen zeigen, bedarf eines gemeinsamen Engagements. Sie bedarf auch der Weiterentwicklung von Zukunftstechnologien. Im Bereich von Technologien wie Künstlicher Intelligenz oder der Digitalisierung ist die chinesische Wirtschaft bereits weit vorangeschritten, die Coronapandemie hat hier als weiterer Katalysator gewirkt, Kooperationen und das Lernen voneinander können Entwicklungen zur Zukunftsgestaltung schneller voranbringen.

Dabei ist das Wissen über China in Deutschland geringer als das über Deutschland in China. Die allgemeine Bildung in den Schulen muss hier breiter ansetzen und mehr Wissen über chinesische Kultur, die Geschichte Ostasiens, aber auch konkret über die politische und wirtschaftliche Entwicklung Chinas vermitteln. Auch auf der Ebene der politischen Entscheidungsträger sind vertiefte Kenntnisse und weitergehende Informationen über China förderlich. Es wäre zweifellos hilfreich, Erfahrungen aus der Wirtschaft noch stärker in politische Konzeptionen einfließen zu lassen.#

Mehr zum Thema

Der Beitrag Deutschland und China: Kooperation für nachhaltige Wirtschaftsentwicklung erschien zuerst auf Die Deutsche Wirtschaft.




Moscow.media
Частные объявления сегодня





Rss.plus



Подведены итоги конкурса «Мы верим твердо в героев спорта»

Подведены итоги конкурса «Мы верим твердо в героев спорта»

Фестиваль «Песня года» 2024 состоится в ДС «Мегаспорт» в Москве

Стоит ли отдавать ребенка в частную школу?


Певица Натали Орли вернулась к истокам

Обучение первокурсников Ивановского железнодорожного колледжа началось с экскурсии в сервисное локомотивное депо «Иваново» филиала «Северный» ООО «ЛокоТех-Сервис»

Сергей Светлаков презентовал комедию «Беляковы в отпуске» в Москве

Токсиколог Кутушов объяснил, что делать, если разбили ртутный градусник


Inexperienced Secret service agent called tech support hotline for help piloting drone ahead of Trump rally shooting: bombshell report

Grisly suicide-pod tale blows up lies of ‘dignity’ in assisted suicide

Every time we go on holiday my husband ogles other women on the beach

My mother and I were still estranged when she died in 2019. I went to a medium to connect with her and it brought me closure.


Чуйские зигзаги

Стоит ли отдавать ребенка в частную школу?

Стоит ли отдавать ребенка в частную школу?

Портативный ТСД корпоративного класса Saotron RT-T70


Elgato Game Capture Neo review

Мафия-НН: Густой аромат армянского кофе наполнил воздух старательно украшенной гостиной.

Ранняя версия Mini Empire: Hero Never Cry с русским языком доступна в Google Play

Мультиплеерный данжен-кроулер Greedy Wizards: Speed Dungeon вышел в новой стране на iOS и Android



72% москвичей нуждаются в площадках для выгула собак

Предложение новостроек в «старой» Москве за год выросло на 15%

Стало известно, где живут самые щедрые женихи в России

Где найти запчасти на китайские авто?




Знаки зодиака: Москвички предпочитают украшения со львом

Стоит ли отдавать ребенка в частную школу?

Игорь Жуков: "Поэзия сродни истерике"

Фестиваль «Песня года» 2024 состоится в ДС «Мегаспорт» в Москве


Октябрь будет аномальным: синоптики рассказали, к чему готовиться россиянам

Знаки зодиака: Москвички предпочитают украшения со львом

Магнитная буря 29 сентября 2024 года: сложный день ожидает метеопатов из-за активности Солнца

Главные новости недели: актуальные события Петропавловска и Северо-Казахстанской области с 23 по 28 сентября 2024 года


Рахимова обыграла Биррелл и вышла во второй круг WTA 1000 в Пекине

Кудерметова вышла в третий круг турнира WTA 1000 в Пекине

Хачанов обыграл Черундоло и вышел в четвертьфинал турнира ATP в Пекине

Сафиуллин проиграл Синнеру и не смог выйти в четвертьфинал теннисного турнира в Пекине


Есть другие методы: эксперт предостерег от частой перезагрузки гаджетов

Глава МИД Индонезии Марсуди надела на ГА ООН брошь, которую ей подарил Лавров

Сёмин назвал футболистов, которые достойно представляют Россию за границей

В Вышковской школе прошло игровое занятие Будем мы друзьями в классе»


Музыкальные новости

​Мастерская Леонида Лундстрема в Чите объединила 90 талантливых детей из разных регионов России

«Добро пожаловать, самый красивый сын»: дочь Курта Кобейна и Кортни Лав впервые стала мамой

Токсиколог Кутушов объяснил, что делать, если разбили ртутный градусник

Мартин Скорсезе отменил съемки байопиков Иисуса и Фрэнка Синатры



Предложение новостроек в «старой» Москве за год выросло на 15%

Стало известно, где живут самые щедрые женихи в России

Знаки зодиака: Москвички предпочитают украшения со львом

72% москвичей нуждаются в площадках для выгула собак


«Его утвердили без проб». Агния Кузнецова в шоу «Вкусно с Анфисой Чеховой» рассказала, как убедила Балабанова взять на роль её однокурсника

С номером 666. Audi влетела в фуру на скорости 300 км/ч в Подмосковье

Стоит ли отдавать ребенка в частную школу?

Вашкевич: Cтараемся приблизить требования к тем, что ждут игроков в «Локомотиве»


В центре Москвы произошло массовое ДТП с участием полицейской машины

Достигнута договоренность об увеличении финансирования содержания трасс Колыма и Вилюй

Новые маршруты обустраивают на востоке Москвы

Проверка подлинности автозапчастей: алгоритм


Лавров: решения Запада по ударам вглубь РФ покажут, как услышали Путина




Лавров заявил, что ФРГ молчат на запрос РФ показать, как лечили Навального


Токсиколог Кутушов назвал дефицит магния причиной проблем с пищеварением

Токсиколог Кутушов объяснил, что делать, если разбили ртутный градусник

Как адаптировать коллектив к новым вызовам и изменениям

Невидимая угроза: врач Кутушов рассказал, как токсины попадают в вашу еду


Пресс-секретарь Зеленского: граждане РФ первыми узнают о разрешении Киеву бить вглубь России

The Spectator: Зеленский обвинит Запад в предательстве


Воробьев — о поражении ЦСКА: «Мы тренировали овертайм, но пока это не наше, к сожалению»

Современные тренажёры и трибуна для зрителей: Большой парк для собак открыли на юге Москвы

Локомотив – Оренбург: прогноз на матч 1 октября.

Представители Росгвардии поздравили воспитанников Центра спорта и образования «Самбо-70» с принятием торжественной клятвы




Собянин пригласил москвичей посетить павильон «Умный город» на ВДНХ

Собянин рассказал о реставрации объектов культурного наследия

Сергей Собянин. Главное за день


Экокожа – это не кожзам! Достойная альтернатива кожаной обивке офисных кресел

Рекордное количество участников привлёк Конкурс экологических проектов в Мытищах


Глава МИД Индонезии Марсуди надела на ГА ООН брошь, которую ей подарил Лавров

Пользователи TikTok столкнулись с массовым сбоем

«Готовы помогать»: Лавров высказался о желании Грузии помириться с абхазами и осетинами

Знаки зодиака: Москвички предпочитают украшения со львом


В Гидрометцентре прогнозируют температуру на 6-10°С выше нормы в нескольких регионах России

В Архангельске возобновилась реконструкция международного аэропорта в Талагах

Прокуратура проверяет информацию о пропаже вертолета в Архангельской области

Написал сообщение родным и исчез: Депутат и бизнесмен внезапно пропали на вертолёте Robinson под Архангельском


В районе Симферополя появится необычный жилой квартал

В Симферополе появится новый бизнес-центр “Крымский”

Прогноз погоды в Крыму на 29 сентября

Под Симферополем продолжается строительство нового крупного микрорайона


Главные новости недели: актуальные события Петропавловска и Северо-Казахстанской области с 23 по 28 сентября 2024 года

Велосипед Артамонова — быль или небыль? Часть 2

Первым судном, которое проплыло по Красному морю почти за год, стал газовоз с российским СПГ

Октябрь будет аномальным: синоптики рассказали, к чему готовиться россиянам












Спорт в России и мире

Новости спорта


Новости тенниса
WTA

Пегула выбила Кудерметову с турнира WTA в Пекине






Российским школьникам предложили учить узбекский язык из-за мигрантов

Чем отличался слон на пачках знаменитого чая высшего сорта: пройдите тест на знание мелочей из СССР

Знаки зодиака: Москвички предпочитают украшения со львом

Лавров оценил вероятность продажи Турцией российских ЗРК