Terror, Bürgerkriege und Hungersnöte: 10 Konflikte, die die Weltordnung 2019 infrage stellen
Was ist das nur für eine Welt? Ein Amerika, das sich in der Ära Trump zunehmend von internationalen Pflichten verabschiedet. Ein Lateinamerika, in dem immer öfter radikal Rechte oder radikal Linke das Sagen haben. Ein Asien, in dem China mehr Unfrieden als Frieden zu stiften scheint. Ein Mittlerer Osten, instabil und blutig. Ein Europa, das sich selbst schwächt mit Migrationsdebatte und Großbritanniens EU-Austritt. Ein Afrika, Spielball der Weltmächte. Immer mehr scheinen Spalter auf dieser Welt zu regieren. Immer öfter scheinen sie die Weltordnung infrage zu stellen.
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Das besorgt auch die renommierte Nichtregierungsorganisation International Crisis Group in ihrer Prognose für 2019. „Weltweit haben starke Männer Wind in ihren Segeln“, schreibt Robert Malley, Präsident der Denkfabrik, im Vorwort. Staats- und Regierungschefs überall auf der Welt „drängen darauf zu sehen, wie weit sie gehen können.“
10. Venezuela
Venezuela ist das Sorgenkind Lateinamerikas. Das erdölreiche Land steckt in der vermutlich größten Wirtschaftskrise seiner Geschichte. Nur zugeben will das Linkspopulist Nicolás Maduro, frisch wiedergewählter und höchst umstrittener Präsident des Landes, nicht. Er dürfte versuchen, sich auch dieses Jahr mit Vetternwirtschaft und roher Gewalt an der Macht zu halten.
Die Lage im Land dürfte sich 2019 weiter verschlimmern. Schon jetzt sind drei Millionen Venezolaner auf der Flucht. Bis Ende 2019 könnten nach Schätzungen der Vereinten Nationen weitere zwei Millionen dazukommen. Auch deshalb könnte die Implosion Venezuelas „eine regionale Krise“ auslösen, fürchtet Malley. Erschwerend kommt hinzu, dass Venezuelas Nachbarn wie Kolumbien und Brasilien vergangenes Jahr stramm rechte Präsidenten gewählt haben. Denen käme es nicht unrecht, wenn das linke Regime in Venezuela strauchelt, ja sogar gestürzt wird.
9. Ukraine
Ende November 2018 brach der weithin eingefrorene Konflikt zwischen der Ukraine und Russland schlagartig wieder auf. Russische Grenzschutzboote rammten und beschlagnahmten ukrainische Schiffe im Schwarzen Meer. Die ukrainische Besatzung ist bis heute in russischer Haft.
Die Spannungen zwischen den beiden Ländern, die sich seit der wohl völkerrechtswidrigen Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim durch Russland 2014 nicht mehr gelegt haben, dürften auch 2019 andauern, glaubt Malley. „Die Konfrontation [im Schwarzen Meer] deutet an, dass keine Seite irgendeinen Vorteil im Schließen von Kompromissen sieht.“ Zusätzliche Unsicherheit dürfte die ukrainische Präsidentschaftswahl im März bringen. Der zu Hause ziemlich umstrittene Amtsinhaber Petro Poroschenko zeigte bereits, wie er sich behaupten will: mit einem harten Anti-Russland-Kurs.
8. Kamerun
Abstecher nach Kamerun, ins Land von Fußballgrößen wie Roger Milla und Samuel Eto'o. Kamerun ist ein sprachlich zweigeteiltes Land: Die große Mehrheit spricht Französisch. Immerhin ein Fünftel der Bevölkerung aber spricht Englisch. Und dieses Fünftel fühlt sich von der Regierung immer mehr bevormundet und marginalisiert.
Seit Jahren demonstrieren Kameruns Anglophone für mehr Autonomie. Manche fordern sogar die Unabhängigkeit vom Rest des Landes. Und das mitunter ziemlich gewaltsam. „Fast zehn Separatisten-Milizen kämpfen gegen Regierungstruppen“, schreibt Malley. Er malt ein düsteres Bild von der Lage im Land. Kamerun stehe kurz davor, „in einen Bürgerkrieg“ zu geraten.
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