Psychologen haben 5000 begabte Kinder 45 Jahre lang beobachtet — das sind ihre sechs wichtigsten Erkenntnisse

Beobachte Tausende von superintelligenten Kindern über ein halbes Jahrhundert, und man kann vielleicht ein bisschen darüber lernen, wie man erfolgreiche Menschen großzieht.

Die wichtigste Erkenntnis: Sogar Kinder mit sehr hohem IQ brauchen Eltern und Lehrer, um ihr volles Potenzial zu entfalten. 

Seit die sogenannte Study of Mathematically Precocious Youth (SMPY) 1971 begann, wurden über 5.000 der intelligentesten Kinder der USA beobachtet. Die oberen ein Prozent, oder 0,1 Prozent oder sogar 0,01 Prozent aller Schüler. Es ist die am längsten laufende Studie über hochbegabte Kinder der Geschichte.

Hier sind die wichtigsten Erkenntnisse.

Die oberen ein Prozent, 0,1 Prozent oder 0,01 Prozent haben außergewöhnliche Leben.

SMPY hat die Kinder mit SAT, der US-amerikanischen Universitätsreifeprüfung, und anderen IQ-Tests getestet. Die Forscher wollten auch wissen, auf welche Colleges die Kinder später gehen und wie ihr Karriereweg aussieht. 

Die hochbegabten Kinder erhalten später sehr oft einen Doktortitel oder andere höhere akademische Titel, und melden statistisch viel öfter ein Patent an als normalbegabte Menschen. Viele sind unter den fünf Prozent der Bestverdiener. 

„Ob wir es wollen oder nicht, diese Menschen kontrollieren unsere Gesellschaft“, sagte Jonathan Wai, Psychologe des Duke University Talent Identification Program, der Zeitschrift „Nature“.

Hochbegabte Kinder bekommen oft nicht genug Aufmerksamkeit.

Viele hochbegabte Kinder bekommen zu wenig Aufmerksamkeit von ihren Lehrern, die wahrscheinlich die intelligenten Schüler ignorieren, weil sie ohnehin genug Potenzial mitbringen, um die Schule locker zu schaffen. 

Als die Forscher von SMPY errechneten, wie viel Aufmerksamkeit diese Kinder von ihren Lehrern erhalten, stellten sie fest, dass die Lehrer die meiste Zeit den wenig begabten Kindern widmen.

SMPY hat daher den Lehrern empfohlen, nicht einen Lehrplan zu unterrichten, der für alle gleich ist, sondern stattdessen einen individualisierten Lehrplan auf die Bedürfnisse der einzelnen Schüler zuzuschneiden.

Man kann eine Klasse überspringen

Um den hochbegabten Kindern zu helfen, ihr Potenzial voll zu entfalten, sollten Lehrer und Eltern in Erwägung ziehen, sie eine Klasse überspringen zu lassen, empfiehlt SMPY. 

Die Forscher verglichen eine Kontrollgruppe von Schülern, die nicht eine Klasse übersprungen hatten, mit jenen, die es getan hatten, und kamen zu dem Ergebnis, dass die Chance der Klassenüberspringer, später einen Doktortitel zu haben oder ein Patent anzumelden, 60 Prozent höher ist. Die Chance, dass sie ein Doktorat in einem Bereich wie Wissenschaft, Technologie, Ingenieurswesen und Mathematik absolvierten, war doppelt so hoch.