Heilbronn. (RNZ) Die Bundesgartenschau Heilbronn 2019 (BUGA) ist ein einmaliges Fest, zu dem die Stadt ein Millionenpublikum erwartet. Umrahmt von einer kraftvollen Kulisse wächst die Bundesgartenschau mitten in der Stadt auf einem kompakten Gelände zwischen Alt-Neckar und Neckarkanal. Mit ihr als Motor wandelt sich eine 40 Hektar große ehemalige Brachfläche zu einer grünen Oase und zu einer Buga, wie es sie in einer einmaligen Kombination aus Garten- und Stadtausstellung bisher noch nicht gab. Großes gärtnerisches Können und qualitätsvolle urbane Architektur gehen erstmals in der fast 70-jährigen Geschichte der Bundesgartenschauen eine Symbiose ein.
"Wir wagen mit diesem neuen Bundesgartenschau-Format in Heilbronn 2019 ein Experiment", sagte Hanspeter Faas, Geschäftsführer der Bundesgartenschau Heilbronn 2019 GmbH. "Aber wir sind überzeugt, dass wir uns mit unserem Konzept, Gartenthemen und Zukunftsthemen parallel zu spielen, auf einem zukunftsweisenden und erfolgreichen Weg bewegen. Keine Gartenschau war bislang so vielschichtig, abwechslungsreich und komprimiert wie es die Heilbronner sein wird."
Als größter Fördermittelgeber nimmt auch das Land Baden-Württemberg auf der Buga 2019 einen prominenten Platz ein. Mit der Finanzierung von zwei Pavillonbauten auf der Sommerinsel - einer zentral gelegenen, hügelig modellierten Blumen- und Erholungslandschaft zwischen zwei neu angelegten Seen auf dem Gelände - präsentiert das Land inmitten der Natur zwei hochinnovative Leichtbaukonstruktionen aus den Materialien Holz und Kohlefaser.
Mit jeweils 500 Quadratmeter Fläche sind beide als komplett digital geplante und gefertigte Pavillons weltweit einzigartig. Zwei Institute der Universität Stuttgart wurden mit dem Bau der experimentellen Pavillons beauftragt: Das Institute for Computational Design and Construction (ICD) unter der Leitung von Prof. Achim Menges und das Institut für Tragkonstruktionen und Konstruktives Entwerfen (ITKE) unter der Leitung von Prof. Jan Knippers. "Wir freuen uns sehr über die Zusammenarbeit mit der Universität Stuttgart, die in Heilbronn architektonische Spitzenforschung präsentieren wird", sagte Buga-Geschäftsführer Faas. "Die beiden Pavillonbauten passen sehr gut auf unsere Gartenschau und verkörpern als eines von vielen Glanzlichtern die in die Zukunft gerichtete Qualität unserer Ausstellung."
Im Vergleich zu technischen Systemen weisen biologische Strukturen in der Regel einen wesentlich höheren Grad an Leistungsfähigkeit und Materialeffizienz auf. Die Übertragung von Leichtbauprinzipien wie der lastgerechten Ausdifferenzierung von Material und Strukturen ermöglicht es in Verbindung mit digitalen Planungs-, Simulations- und Fertigungsverfahren neue Konstruktionsformen für die Architektur zu entwickeln. Die Tragstruktur des Faserpavillons besteht ausschließlich aus Faserverbundkomponenten, deren individuelle Strukturen aus Glasfasern und Kohlenstofffasern in einem robotischen Fertigungsprozess hergestellt werden. Dies ermöglicht es, die Geometrie und Faseranordnung jedes einzelnen der 60 Bauteile spezifisch den jeweiligen Anforderungen anzupassen. Dabei entstehen zugleich eine ausgesprochen leistungsfähige Leichtbauweise und eine einzigartige architektonische Wirkung.
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