Adler gegen Grizzlys: Eine Serie wird reißen
Von Christopher Benz
Mannheim. Dass die Fans der Mannheimer Adler für ihren Humor bekannt sind und gerne über sich selbst lachen, hat man am 19. Dezember gegen die Augsburger Panther gesehen, als sie während der eklatant schwachen Vorstellung ihrer Mannschaft (1:5-Niederlage) zur Polonaise quer durch die Reihen der SAP Arena ansetzten.
Seitdem hat sich vieles zum Guten gewendet. Bill Stewart hat zwar etwas Anlaufzeit benötigt, seine Motivationskünste tragen nun jedoch langsam Früchte. Beim sechsten Heimsieg in Serie am Mittwochabend gegen den ERC Ingolstadt (3:1) lieferte seine Mannschaft das beste Wochen-Spiel der bisherigen Saison ab. Extrem konsequent in der eigenen Zone und effizient vor der dem gegnerischen Tor, weil die Adler die Tore immer zum richtigen Zeitpunkt erzielten. "Ingolstadt hat sehr gut gespielt und ist zudem das heißeste Team der Liga", schätzte Stewart die Bayern hoch ein, denn sie kamen mit dem Nachweis von elf Spielen in Folge, in denen sie nie ohne Punkte blieben, nach Mannheim.
Letztlich lag es hauptsächlich an den Blau-Weiß-Roten, dass die drei Zähler im heimischen "Ufo" geblieben sind. Allen voran am wieder einmal überragend haltenden Torhüter Dennis Endras sowie an David Wolf, der zwei Tore erzielte und damit in den vergangenen fünf Partien zehn Punkte sammelte. "Wir sind noch nicht da, wo wir hinwollen", bekräftigte Wolf nach Spielende seine hohen Erwartungen an sich und seine Kollegen, "heute können wir uns über den Sieg freuen, ab morgen früh gilt die Konzentration jedoch Wolfsburg."
Dort gastieren die Greifvögel heute Abend um 19.30 Uhr. Pikanterweise schwingt in der Auto-Stadt bis Saisonende der ab Sommer neue Chef im Adler-Horst, Pavel Gross, das Zepter. Aber nicht deshalb, womöglich in Erwartung eines lockeren Erfolgs, weil Gross vielleicht schon in Gedanken in Mannheim ist, skandierten die Adler-Fans am Mittwochabend bereits "Auswärtssieg".
Sie bezogen das auf die elf Auswärts-Niederlagen in Folge, die ihre Mannschaft mittlerweile angehäuft hat. Gleichzeitig haben die Wolfsburger Grizzlys zuletzt fünf Mal in Serie verloren, just seit der Gross-Wechsel bekannt gemacht wurde. Daher ist eines klar vor dem Duell - eine Serie wird reißen.
"Wir benötigen diesen Auswärtssieg", sprach Daniel Sparre, der gegen Ingolstadt ebenfalls zu den Besten zählte, offen aus, "und dafür müssen wir das Selbstvertrauen aus diesem 3:1 mitnehmen." Für das Minimalziel Platz zehn würde es genügen, weiterhin die Punkte in der eigenen Halle zu holen. Dann jedoch hätte man in den Pre-Playoffs kein Heimrecht und müsste die Auswärtsmisere endgültig beenden, um sich nicht schon Anfang März in die Ferien zu verabschieden.
Das Rennen um die Playoffs spitzt sich momentan immer mehr zu. Sieben Partien vor Ende der Hauptrunde trennen den Vierten (Kölner Haie) gerade einmal vier Punkte vom Elften (Düsseldorfer EG). Die Adler liegen als Neunter mittendrin.
Zum Abschluss des Wochenendes empfängt der siebenfache Deutsche Meister am Sonntag um 16.30 Uhr die Iserlohn Roosters. Dabei gilt es eine weitere Serie zu durchbrechen, denn die bisherigen drei Saisonspiele gegen die Sauerländer gingen allesamt verloren.
DEL, heute, 19.30 Uhr: Wolfsburg Grizzlys - Adler Mannheim; Sonntag, 16.30 Uhr: Adler Mannheim - Iserlohn Roosters.