Schriesheimer Wein-Hoheiten 2018/19: Für Sophie lief alles auf das Amt der Weinkönigin hinaus
Von Frederick Mersi
Schriesheim. Leicht fiel es ihr nicht, das Geheimnis zu wahren: "Ich musste schon die eine oder andere Notlüge erzählen", sagt Sophie Koch. "Viele haben sich gedacht, dass eine der Weinprinzessinnen die neue Königin wird." Wer dazu noch aus einer großen Winzerfamilie kommt, hat es in so einer Situation doppelt schwer. Doch am Freitagabend war es so weit: Sophie und ihre Prinzessinnen wurden im Zehntkeller als neue Weinhoheiten vorgestellt. "Wir sind froh und dankbar, dass sie dieses Amt übernehmen", sagt Friedrich Ewald, Vorstandsvorsitzender der Winzergenossenschaft.
Die drei Schriesheimerinnen haben sich gegen drei weitere Bewerberinnen durchgesetzt. Sophie machte das Rennen vor ihrer Prinzessinnen-Kollegin aus der ablaufenden Amtszeit, Annalena Spieß. "Beide haben sich im Wissen umeinander beworben", so Ewald. "Es kann leider nur eine gewinnen." Dennoch ist er froh, dass es mehr Bewerberinnen als Hoheiten gibt: "Hoffentlich konnten wir die anderen gut aufs nächste Jahr vertrösten." Schließlich klappt es für viele erst nach dem ersten Anlauf. Ihre ersten Erfahrungen als Botschafterin der Schriesheimer Weine hat Sophie Koch schon gesammelt, nervös ist sie vor ihrer Krönung bei der Eröffnung des Ma᠆thaisemarkts am Freitag, 2. März, um 19 Uhr aber trotzdem: "Es wäre ja schlimm, wenn das nicht so wäre", sagt sie. Dennoch will die 19-Jährige ihren Prinzessinnen weitergeben, was sie von der scheidenden Königin Lisa gelernt hat: selbstsicheres Auftreten und Offenheit, so wie beim Treffen mit Prinz William und seiner Frau Kate in Heidelberg in der vergangenen Amtszeit.
Ihre Prinzessin Sofia kennt Sophie schon seit der Grundschule, auch im Jugendgemeinderat engagieren sich beide. Sofia Hartmann stand schon im vergangenen Jahr bei der Krönung der Hoheiten auf der Bühne, allerdings als Sängerin, die mit einem Lied von Ed Sheeran das Publikum begeisterte. An Bezug zum Wein fehlt es ihrer Familie nicht: Onkel Peter Hartmann junior bewirtschaftet den Wingert von Großvater Peter Hartmann senior, Alt-Stadtrat und Ehrenbürger der Stadt. "Ich wollte früher schon immer Hoheit werden", sagt Sofia. "Jetzt musste ich mir die ganze Zeit ein Lächeln verkneifen, wenn es um das Thema ging."
Aus dem Sandkasten kennt Hartmann schon die künftige Prinzessin an ihrer Seite, Ivanka Crößmann. Als Kind half die 23-Jährige - die "Oma" unter den Hoheiten, wie sie selbst scherzhaft anmerkt - ihrem Großvater Werner Held in seinem Wingert. "Für mich war es immer das Größte, wenn die Hoheiten beim Mathaisemarkt vorbeigefahren sind", sagt Crößmann. Bald gehört sie selbst zur königlichen Familie.
Daran, dass sie gut zusammenpassen, lassen die drei jungen Frauen keinen Zweifel: "Wir sind uns immer ziemlich schnell einig und verstehen uns gut", sagt Sophie. Zum Beispiel beim Dirndl-Kauf: "Mit eineinhalb Stunden haben wir einen neuen Schnelligkeitsrekord aufgestellt", sagt Crößmann und lacht. Zu sehen sein werden die Drei darin erstmals am kommenden Freitag im Festzelt.