Antik-Galerie im ZDF-Show-Prinzip: "Bares für Rares" gibt's jetzt auch in Heidelberg
Von Karla Sommer
Heidelberg-Weststadt. "Bares für Rares" - so der Titel einer seit 2013 im ZDF ausgestrahlten Trödel-Show mit dem Moderator Horst Lichter - jetzt auch in Heidelberg? Geht man davon aus, dass Charles Bamberger nicht zu viel versprochen hat, dann ja. Er eröffnet am nächsten Samstag, 28. April, seine Antik-Galerie in der Rohrbacher Straße 27 und steht bereit für diejenigen, die ihm ihre mehr oder minder wertvollen Preziosen anbieten wollen. Zwei Sachverständige kommen, so hört man, alle sechs Wochen in den kleinen Laden und taxieren das Mitgebrachte. Das können Kunstwerke, Antikes oder Kuriositäten sein, aber auch Uhren, Handtaschen und Schmuck. Auch Möbel sind gern gesehen, so Bamberger.
"Die Schätzung übernehmen Menschen mit fachlichem Hintergrund", versichert Bamberger, der damit für Seriosität wirbt. Und wenn der Kunde zufrieden ist, so seine Meinung, "kommt er auch wieder". Dass es auch beim Wiederverkauf mit rechten Dingen zugehen soll, versichert Bamberger, dessen Familie, so erzählt er, seit über 40 Jahren im Antik- und Kunsthandel tätig sei. So hat sein Bruder einen Kunsthandel in der Heidelberger Ingrimstraße und sein Vater einen in Berlin. Das verpflichtet, so der Galerist, der mit seiner Idee, Schätzungen und Ankauf aller Art anzubieten, in Heidelberg Neuland betritt.
Damit das kleine Geschäft aber nicht überrannt wird, muss man sich vorher zur Taxierung anmelden und darf dabei maximal drei Gegenstände mitbringen, von denen man annimmt, dass sie rar oder antik sind. "Bitte keine Flohmarktware", bittet Charles Bamberger. Wobei man sich schon mal täuschen kann, was in der ZDF-Sendung "Bares für Rares" des Öfteren passiert. Denn so mancher Flohmarktfund entpuppte sich dort nach der Begutachtung als "Schätzchen" oder sogar Schatz. Drei Sachverständige dort, zwei Fachleute jetzt hier.
Dr. Elisabeth Feilen, eine Sachverständige für Kunst, hilft den Wert von Kunst oder Antiquitäten zu schätzen, während Marco Schmidt, der auch öfters in der Rohrbacher Straße anwesend sein wird, sich auf die Prüfung von Münzen und Schmuck konzentriert. Bares kann man in der Antik-Galerie für das Mitgebrachte gleich bekommen. Man wird aber auch nicht abgewiesen, wenn man nur etwas schätzen lässt. Es gibt also keinen Verkaufszwang. Charles Bamberger ist aber auch bereit, etwas in Kommission zu übernehmen - und zwar besonders bei nicht ganz gängigen und schwer zu verkaufenden Dingen.
Es lohnt sich, falls man nichts verkaufen oder schätzen lassen möchte, sich nur an der Kunstausstellung zu erfreuen, die Werke von Expressionisten, klassischer Moderne und regionalen Künstlern umfasst. So gibt es in der Galerie aktuell Originale von Größen wie Otto Dix, Dalí oder Otto Pankok, aber auch des in der Region tätigen Malers Herbert Graß (geboren 1886 in Mannheim, gestorben 1978 in Heidelberg), der einen realistischen Stil pflegte.
Den Schwerpunkt, auf die Dauer gesehen, möchte Bamberger auf die Art-déco-Epoche der 1920er und 1930er Jahre legen, und die hat neben Kunst auch attraktive Möbel, Schmuck oder Gebrauchsgegenstände hervorgebracht.
Info: Antik-Galerie, Rohrbacher Straße 27, Telefon 06221/180018: Öffnungszeiten von Montag bis Freitag, 10 bis 17 Uhr, Samstag 10 bis 15 Uhr.