Ketsch: Fleißige Helfer sorgen für reibungsloses Fest
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Von Jennifer Reutter
Ketsch. Ausgelassen feiern, einen entspannten Tag mit der Familie einlegen, oder einfach nur eines der berühmten Fischbrötchen essen: Das Ketscher Backfischfest hat für seine Besucher einiges im Angebot. Kein Wunder, dass die Veranstalter innerhalb von zehn Tagen rund 150.000 Besucher erwarten. Jeder von ihnen will verköstigt, unterhalten und im Notfall versorgt werden. Für einen reibungsfreien Ablauf im Vorder- wie im Hintergrund sorgen Hunderte freiwillige Helfer.
Ralph Hartung ist Einsatzleiter beim Deutschen Roten Kreuz in Ketsch und war 1989 das erste Mal beim Backfischfest dabei. Insgesamt 50 Helfer der Organisation machen die Veranstaltung in diesem Jahr sicherer. Unterstützt werden die Mitglieder des Ketscher Roten Kreuzes von Kollegen aus Oftersheim, Mannheim Nord oder Neulußheim. "Obwohl es so heiß ist, gibt es nicht mehr Kreislaufprobleme als sonst", sagte Hartung. Etwa drei Fälle pro Tag müssten behandelt werden. "Liegt wahrscheinlich daran, dass sich die Leute schon an das heiße Wetter gewöhnt haben", sagt der Einsatzleiter. Wesentlich häufiger müssten er und seine Kollegen dagegen Personen mit Insekten- oder Wespenstichen versorgen. Erhöhtes Personal ist vor allem bei Auftritten der Kult-Partyband Radspitz angesagt, wenn im Festzelt die Temperaturen steigen. Auch an einem ruhigen Abend seien immer mindestens zehn Helfer vor Ort. Für Sicherheit sorgt die Polizei mit Rundgängen über das Festivalgelände und hoher Präsenz am Haupteingang. Insgesamt sei das Fest friedlich, teilte die Polizei bereits zu Beginn der Woche mit.
Aber nicht nur die Sicherheit, auch Programm und Konzept des Volksfests werden gut vorbereitet. Hinter der Organisation steht der Angelsportverein Ketsch. 1967 das erste Mal ausgetragen, hatte das Backfischfest bereits sieben Jahre später so große Ausmaße angenommen, dass der Verein die Ketscher Backfisch Fest GmbH ins Leben rief. Sie ist seither für die Organisation verantwortlich. "Im November beginnen wir jedes Jahr mit der Planung für das kommende Fest", erklärt Günther Perner, einer der Geschäftsführer der GmbH. Weit im Voraus buche man Bands und Schausteller für das Programm. Das geht nur gemeinsam mit Armin Reichelt, dem Wirt und Besitzer des Festzelts, der das Programm seit über zehn Jahren mitgestaltet. Bei der Auswahl achte man stets auf eine gute Mischung. Die Travestiekünstlerin Madam Bouvier ist so erst seit zwei Jahren dabei, die Band Radspitz dagegen sorgt seit 20 Jahren für Partystimmung in Ketsch.
Zu guter Letzt darf einer nicht fehlen: der Fisch. Bis er auf den Tellern landet, legt der er einen langen Weg zurück. Der Fischhändler Obeldobel hat seinen Sitz zwar in Ketsch und versorgt das Backfischfest seit 20 Jahren. Aber seine Ware kommt keineswegs aus der Region. Das Zanderfilet bestellt Obeldobel in Ostdeutschland, das Kap Seehechtfilet wird am Kap der guten Hoffnung aus dem Meer gezogen.
Die unzähligen Händler, die ihre Stände ebenfalls im großen Festzelt aufgebaut haben, sind nicht von der Backfischfest GmbH oder Armin Reichelt organisiert. Sie zahlen Pacht für ihre Stände - wie alle anderen Schausteller des Fests. Noch bis Sonntag hat das Ketscher Backfischfest für seine Besucher ein vielfältiges Programm zu bieten. Abschuss des Volksfests ist das traditionelle große Feuerwerk.