Stadtwerke Weinheim: Neues Betriebsgebäude soll spätestens Ende 2019 fertig sein

Weinheim. (keke) Die Stadtwerke Weinheim erhalten eine zweite "Her(t)zkammer": Nach der Einweihung des technischen Außenlagers vor gut zwei Jahren an der Hertzstraße 1 folgte nun auf dem der Lagerhalle gegenüberliegenden Areal der erste Spatenstich für das seit einem Jahr geplante neue Betriebsgebäude. Spätestens Ende 2019 sollen in dem dreistöckigen Gebäude im Erdgeschoss die Büroräume der Monteure für Strom, Gas und Wasser sowie eine Werkstatt mit etwa 100 Quadratmetern Nutzfläche fertiggestellt sein.

Im ersten Stockwerk sind die Räume der Meister für Gas, Wasser und Fernwärme einschließlich der erforderlichen Besprechungsräume vorgesehen. Das zweite Obergeschoss dient als Reservefläche und soll zunächst fremdvermietet werden. An der bisherigen Adresse Breitwieserweg bleiben weiterhin der vor nicht allzu langer Zeit gleichfalls auf den modernsten Stand gebrachte kaufmännische sowie der Kundenservicebereich.

Die bereitstehenden Spaten zum obligatorischen Spatenstich nahmen die Ehrengäste mit Stadtwerke-Geschäftsführer Peter Krämer, dem scheidenden Oberbürgermeister Heiner Bernhard sowie Aufsichts- und Gemeinderäten an der Spitze nur symbolisch zur Hand. Der durch die anhaltende Trockenheit steinhart gewordene Boden ließ die Spaten kaum mehr als einen Zentimeter tief ins Erdreich eindringen.

Deutlich tiefer müssen jetzt 30 Bohrpfähle in die Erde gebracht werden: Wegen des instabilen und nicht tragfähigen Baugrunds braucht der 3,6 Millionen Euro teure Neubau vor dem eigentlichen Baubeginn eine Sondergründung. Die Pfähle müssen bis zu fünfeinhalb Meter in den Untergrund getrieben werden.

Hatte Krämer zuvor das Bild der doppelt schlagenden "Her(t)zkammern" gezeichnet, sprach Heiner Bernhard in seiner Eigenschaft als Aufsichtsratsvorsitzender vom "Puls" der Stadtwerke. Kurz vor dem Ende seiner 16-jährigen Amtszeit ließ der OB noch einmal die darin eingebetteten Höhepunkte der Stadtwerksgeschichte Revue passieren.

Bernhard erinnerte an den Übergang der Geschäftsführung von Egon Menzel auf Peter Krämer. Klammerte die Übernahme der Nordnetze und die Ausweitung der EnBW-Beteiligung sowie die Anlage des Gasröhrenspeichers auf Sulzbacher Gebiet nicht aus und hob die durch die Stadtwerke initiierte Fernwärmeversorgung der Neubaugebiete "Unter den Burgen" und "Lützelsachsen Ebene" hervor.

Als "Signal für eine gelungene interkommunale Zusammenarbeit" wertete Bernhard die stabile "Warmwasserversorgung Gorxheimer Tal", während die Geschichte der "hitzigen Nachtspeicheröfenthematik" eines der aufreibendsten Themen gewesen und "nur vergleichbar mit den aktuellen Hitzegraden" sei.

Diversifizierung, die permanente Ertüchtigung des Hallenbads Weinheim ("HaWei") und die Gründung der Vertriebsgesellschaft "Meine Stadtenergie Urbania" gemeinsam mit den Stadtwerken Schwetzingen waren ebenso weitere Stichworte wie die Beteiligung der Stadtwerke am Solarpark Königsbronn, mit dem sie sich auch auf dem Feld der alternativen (Wind-)Energien einbrachten.

Nicht zuletzt, so Bernhard, betätigten sich die Stadtwerke als einer der Antriebsmotoren des "Weinheimer Bündnisses für Ausbildung". Aber auch mit der Bereitstellung von drei kostenlosen City-WLAN-Hotspots im Stadtgebiet setzten die Stadtwerke "moderne und effiziente Zeichen" und bewegten sich auf einem zukunftssicheren Weg.

Architekt Roland Träger aus Viernheim stellte die Eckpunkte des an der nordwestlichen Ecke an der Tulla-/ Hertzstraße angesiedelten Projekts vor. Pro Geschoss umfasst der Neubau eine Bruttofläche von 625 Quadratmetern. Die Gesamtgeschossfläche beträgt 1890 Quadratmeter, die Kubatur des Gebäudes 7100 Kubikmeter: "Was einer Größenordnung von circa zwölf Reihenhäusern entspricht."

54 Stellplätze werden Parkmöglichkeiten bieten. Elektrozapfsäulen zum Aufladen der Autos und ein überdachter Fahrrad- und Motorradabstellplatz komplettieren das Angebot.