Verkehr in Meckesheim: Der Sonnenrain bleibt ein Sorgenkind
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Von Nicolas Lewe
Meckesheim. Wie lässt sich die Verkehrssituation verbessern? Und: Wo gibt es verkehrsrechtliche Unklarheiten? Diese beiden Fragen standen im Mittelpunkt der Verkehrstagefahrt, die jetzt in Meckesheim durchgeführt wurde.
Beteiligt waren neben dem Rathaus auch das Straßenverkehrsamt, das Straßenbauamt und die Straßenmeisterei des Rhein-Neckar-Kreises sowie das Polizeipräsidium Mannheim. Verwaltungsmitarbeiter Daniel Hartmann gab in der jüngsten Gemeinderatssitzung die Ergebnisse bekannt.
Am Sonnenrain: Hier tauchen gleich zwei Probleme auf: Geschwindigkeitsübertritte und die Parksituation. "Wir arbeiten mit Piktogrammen und einer Geschwindigkeitstafel", informierte Hartmann. Bremsende Maßnahmen wie zum Beispiel Blumenkübel seien an dieser Stelle baulich nicht möglich.
Und zum Thema Parken: "Im kompletten Sonnenrain ist eine Beparkung nicht möglich." Der Grund: Die Fahrbahn muss eine Mindestbreite von 3,05 Metern haben. Die Anregung von Anwohnern, das Gehwegparken zu erlauben, sei von der Kommission abgelehnt worden. Bürgermeister Maik Brandt bemerkte dazu nur knapp: "Es ist vermurkst." Wenn sich an der Steilstraße zwei größere Autos - geschweige denn Lastwagen - begegnen, sei ein Ausweichen auf den Gehweg unumgänglich. Das Problem: Dies ist laut Verkehrsbehörde nicht erlaubt.
Lagerhausstraße: Die Durchfahrtshöhe der Bogenbrücke unter der B 45 ist mit 3,10 Meter angegeben. Das Straßenbauamt habe hier eine Überprüfung angeordnet, so Hartmann. Das Ergebnis laut Verkehrstagefahrt: Die genannte Höhe ist nur am Scheitelpunkt - der höchsten Stelle des Bogens - zutreffend. Konkret bedeute dies, dass sowohl die Sicherheit des Bauwerks als auch die der Verkehrsteilnehmer nur gewährleistet ist, wenn die Fahrbahnbreite reduziert wird. Es werde also als direkte Maßnahme eine Fahrbahnbegrenzung mit beidseitig einem Meter Abstand zum Fahrbahnrand angebracht.
Zuzenhäuser Straße: Immer wieder gäbe es Anwohner, die sich über Geschwindigkeitsüberschreitungen beschweren. Tatsächlich liege die Durchschnittsgeschwindigkeit, so Hartmann, bei 40 Kilometern pro Stunde - und damit zehn Kilometer pro Stunde höher als erlaubt. Aus verkehrsrechtlicher Sicht sei aber alles getan worden, um dies zu vermeiden, unter anderem durch das Aufstellen von Blumenkübeln. Die Lösung: "Hier wird ein Blitzer eingerichtet."
Industriestraße: Regelmäßig kommt es aus und in Richtung Bahnhof zu gefährlichen Situationen, vor allem wenn Lastwagen aufgrund der parkenden Autos ausscheren müssen. "Wir sind als Gemeinde gefordert, Pläne bei der Verkehrskommission einzureichen", betonte Hartmann. Eine mögliche Maßnahme seien Ausweichbuchten, hierzu befinde man sich in Gesprächen mit dem Straßenverkehrsamt. Hartmann: "Ein komplettes Halteverbot wird von der Kommission ausgeschlossen."
Leopoldstraße: Bisher hat ein Schild auf den dortigen Fußgängerüberweg hingewiesen. Dieses fällt künftig weg. Der Grund: Die 30er-Zone lässt den Hinweis hinfällig werden, da der Übergang bei angemessenem Tempo frühzeitig erkannt wird.
Friedrichstraße: Hier ließ die Verkehrskommission laut Hartmann keinen Gestaltungsspielraum. "Die Fußgängerpeitsche soll kommen", sagte der Verwaltungsmitarbeiter. Was zunächst brutal klingt, ist aber nichts anderes als ein Mast an der südlichen Fahrbahnseite, dessen Form an eine Peitsche erinnert und an dem eindeutige, mittels LED erleuchtete Schilder auf den darunter führenden "Zebrastreifen" hinweisen. Auch hier ist die Vorgabe klar: Die Verkehrszeichen sind am Lichtmast auf nördlicher Seite sowie an der Peitsche auf südlicher Seite und oben mittig bis links anzubringen. Die Bäume müssten gekürzt werden. Der von der Verwaltung vorgeschlagene Fußgängerüberweg in Ergänzung mit einer Ampel sei abgelehnt worden.