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Ноябрь
2018

Pogromnacht-Gedenken in Nußloch: Die Kirche ließ die Verbrechen schweigend geschehen

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Von Karin Katzenberger-Ruf

Nußloch. "Da ist ja kaum jemand da", wundert sich eine Frau, die beim Glockenläuten kurz vor 18 Uhr die katholische Kirche betritt. Gleich soll dort eine ökumenische Andacht zum Gedenken an die Reichspogromnacht vor 80 Jahren stattfinden. Am Ende sind es rund 30 Gläubige, mit denen Alois Schwane vom Pfarrgemeinderat am Freitagabend an die Nacht erinnert, in der im Deutschen Reich jüdische Geschäfte zerstört, Synagogen in Brand gesteckt, Friedhöfe geschändet, die Andersgläubigen inhaftiert und später in Konzentrationslager deportiert wurden.

"Wir Christen wollen wach bleiben; wir wollen wahrnehmen, wenn Derartiges auch nur anfangsweise in unserem Land heute geschieht. Dem soll unser Gedenken dienen." Solche Sätze kommen von der Protestantin Carmen Lott, die die Andacht zusammen mit den Katholiken Alois Schwane und Raphael Philipp vorbereitet hat. Lott weiter: "Die Geschichte prägt unsere Kultur in Deutschland. Sie ist uns Warnung, sie macht uns wachsamer und bewusster." Lott ist mit dem Besuch ganz zufrieden. Es habe auch schon wesentlich kleinere Runden gegeben, sagt sie im Gespräch mit der RNZ.

Vor dem Altarraum sind ein paar Klappstühle aufgestellt, um eine dichtere Atmosphäre zu schaffen. Doch dann füllen sich auch die ersten Bankreihen, auf dem Boden steht ein neunarmiger jüdischer Channukka-Leuchter, daneben eine Kerze.

Raphael Philipp liest aus einem Augenzeugenbericht der Pogromnacht vor. Dort wird geschildert, wie SA-Männer auf den dem Judentum heiligen Tora-Rollen herumtrampeln, Erwachsene einen Juden wie bei einem Spießrutenlauf beschimpfen, bespucken, mit Stöcken, Schirmen und Taschen auf ihn einschlagen. Doch das Opfer bewahrt seinen Stolz, schreitet trotz zahlreicher Platzwunden am Kopf aufrecht durch die wütende Menge.

"Das Erinnern an diese Verbrechen mag für uns traurig, erschreckend und sogar unerträglich sein - wir tun es aber in der Hoffnung, dass diese Erschütterung und dieses Erschrecken uns Klarheit geben darüber, wo heute unsere Verantwortung liegt", lautet die Botschaft von Alois Schwane.

Im Anschluss ist von Carmen Lott zu erfahren, dass in den 1930er Jahren bereits auf Plakaten, aber auch in Presse und Rundfunk bereits gezielt über Juden hergezogen worden sei und diese zum "Volksfeind" erklärt worden seien. "Diesen Feindbildern widersprach kaum jemand", so Lott. "Der Antisemitismus hatte Rückhalt innerhalb der Bevölkerung - auch in den bürgerlichen und intellektuellen Kreisen." Im Weiteren Verlauf der Gedenkfeier ist sozusagen in verteilten Rollen von der so genannten "Endlösung der Judenfrage" die Rede, aber auch davon, dass die Kirchen die Verbrechen "in mutlosem Schweigen" geschehen ließen.

Das ist dann wiederum der Moment, gemeinsam den Psalm 74 zu sprechen und damit das "Klagegebet Israels" in dem es zu Gott hingewandt heißt: "Blick hin auf Deinen Bund! Denn voll von Schlupfwinkeln von Gewalt ist unser Land. Lass den Bedrückten nicht beschämt von Dir weggehen! Arme und Gebeugte sollen Deinen Namen rühmen! Erhebe Dich Gott und führe Deine Sache!" Auf den Psalm folgt ein Bußgebet mit Fragen wie: "Haben wir laut genug unsere Stimme erhoben, wenn sich heute ein radikaler Nationalismus mit uralten antisemitischen Bildern wieder ausbreiten kann?" Danach werden die "Wachsamkeit" beschworen und ein Leben "in Würde" für alle Menschen unabhängig von ihrem Glauben. Auf der Wunschliste steht auch der dauerhafte Frieden zwischen Israel und Palästina.




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