"Grünes Erlebniszentrum" Luisenpark: Besucher sollen sich noch wohler fühlen
Von Heike Warlich-Zink
Mannheim. Die Entscheidung im Architektenwettbewerb für das neue "Grüne Erlebniszentrum" im Luisenpark ist gefallen. In zwei Phasen soll ab 2019 bis 2025 rund um die große Vogelvoliere am Ufer des Kutzerweihers bis hin zum heutigen Freizeithaus der gemeinsam von Bez+Kock Architekten Generalplaner GmbH und Koeber Landschaftsarchitektur vorgelegte Entwurf umgesetzt werden. Das Stuttgarter Konsortium ging mit 16:1-Stimmen aus der Preisgerichtssitzung am vergangenen Freitag hervor.
Mit 17 stimmberechtigten Fachpreisrichtern sowie über 20 zugeladenen Vertretern aus Gemeinderat und Park-Aufsichtsrat, Sachverständigen sowie Mitarbeitern der Belegschaft handelte es sich laut Annette Rudolph-Cleff um eine außergewöhnlich große und vor allem interdisziplinär besetzte Runde.
"Nicht alle waren stimm- jedoch durchaus stimmungsberechtigt", so die Architektin weiter, die als Vertreterin des Preisgerichts gemeinsam mit Bürgermeisterin Felicitas Kubala und Stadtpark-Chef Joachim Költzsch das Siegerkonzept vorstellte.
Der Entwurf des Stuttgarter Konsortiums überzeugte demzufolge durch seine zurückgenommene Architektur, die dennoch die vielen geforderten Einzelbausteine des "Grünen Erlebniszentrums" unter einen Hut bringe.
Die Gebäude schmiegen sich nach Meinung der Fachjury durch ihre "amöbenhaften Formen" vorteilhaft in den Luisenpark ein. Zugleich seien die gestellten Anforderungen an Betriebsabläufe, Wirtschaftlichkeit und Funktionalität gut in die bauliche Planung eingeflossen.
"Der Umgang mit dem Bestand hat uns ebenfalls gefallen. Dennoch haben wir es hier mit einem innovativen Konzept zu tun", ergänzte Kubala. Insbesondere die Idee, Freizeithaus, Grüne Schule und Gastronomie in verschiedenen Baukörpern unterzubringen, die neue Parkpädagogik jedoch durch geschwungene Dachlandschaften und Wege als zusammenhängenden Komplex miteinander zu verbinden, überzeugte. "Das passt ins Konzept vom Ganzjahrespark und schafft Sichtbeziehungen zum Kutzerweiher ebenso wie zur Freizeitwiese", so Költzsch.
Die fließende Formensprache der Baukörper setzt der Entwurf auf der gegenüberliegenden Seite des Weihers für das ergänzende Indoor-Spiel- und Bewegungsangebot "Dschungel-Arena" und Insektarium fort, und bindet die Volieren in den dafür vorgesehenen Neubau ein. Im zu sanierenden Pflanzenschauhaus verortet der Entwurf wie gefordert Gastronomie/Weinstube, Parkshop, Raum für Veranstaltungen sowie im unteren Bereich das Aquarium.
Der Zeitplan sieht vor, das Pädagogische Zentrum sowie die Sanierung des Pflanzenschauhauses Ende 2022 und damit rechtzeitig vor Beginn der Bundesgartenschau (Buga) fertigzustellen. Die weiteren Bauabschnitte werden nach der Buga aufgenommen, um sie bis 2025 zum 50-jährigen Bestehen des Luisenparks abzuschließen. Bereits im kommenden Frühjahr soll das Freizeithaus leer geräumt werden und mit seinen Angeboten in einen Container auf die Minigolfanlage umziehen.
"Minigolf wird währenddessen nicht stattfinden", sagte Költzsch, der für den Jahresanfang die Aufnahme der weiteren Ausführungsplanung ankündigt, jedoch offen lässt, ob der offizielle Spatenstich für das "Grüne Erlebniszentrum" mit einer Gesamtfläche von circa 3,6 Hektar und einem Investitionsvolumen von 27,1 Millionen Euro noch im ersten Quartal 2019 stattfinden kann.
Der Pächter der Weinstube werde im Herbst 2020 in den Ruhestand gehen. "Die Pfälzer Weinkultur im Park wird jedoch erhalten bleiben", verspricht der Parkchef ebenso wie die Einbeziehung der Bevölkerung bei der Neugestaltung.