Hardheim: Im Walter-Hohmann-Schulverbund trifft Theorie auf Praxis
Hardheim. (adb) Was verbindet Hardheim mit Heidelberg, Schwieberdingen und Besigheim? An allen vier Orten wird das in enger Zusammenarbeit mit der Pädagogischen Hochschule Heidelberg ausgerichtete und durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderte Projekt "Entdeckendes Experimentieren" durchgeführt, mit dem der naturwissenschaftliche Unterricht im gemeinsamen Austausch weiterentwickelt und die Jugendlichen der Sekundarstufe zu eigenen Experimenten angeregt werden sollen.
Die Lehrkräftefortbildung zum "Entdeckenden Experimentieren" ist auf eineinhalb Jahre angelegt und wird am Walter-Hohmann-Schulverbund seit September durchgeführt. Das Konzept sieht drei Module in drei Schulhalbjahren vor: Nachdem im ersten Halbjahr die "Erarbeitungsphase" ansteht, sieht das als "Implementationsphase" bezeichnete zweite Halbjahr im Besonderen die Umsetzung im Unterricht vor. Als "Nachbereitungsphase" wird das dritte Halbjahr bezeichnet: Hier geht es um eine onlinebasierte Begleitung zur weiteren Umsetzung im Unterricht, um die Fortführung des Erarbeiteten nach Projektende zu unterstützen.
"Hinter dem Ganzen steckt der Gedanke, wissenschaftliche Erkenntnisse in die Praxis zu transferieren und gemeinsam, Schule mit Hochschule, Unterricht weiterzuentwickeln ", erklärt Prof. Dr. Armin Baur, der als Professor für Biologie und ihre Didaktik mit Prof. Dr. Markus Emden (Pädagogische Hochschule Zürich) und Doktorand Arne Bewersdorff als akademischer Mitarbeiter den Projektablauf koordiniert. Besonders wichtig sei es, den Verlauf der Fortbildungen wissenschaftlich zu begleiten und damit Erfolge und Veränderungen zu erkennen, um das Fortbildungsformat weiterentwickeln zu können.
"Während der regelmäßig stattfindenden Arbeitstreffen mit den Lehrern werden neue Erkenntnisse aus der fachdidaktischen Forschung zum Experimentieren im Unterricht aufgegriffen und im Austausch überlegt, wie man diese in der Praxis implementieren kann", erklärt Prof. Dr. Armin Baur und hebt hervor, dass das Augenmerk auf der Verknüpfung zu aktuellen Unterrichtsthemen liegt: "Wir möchten mit der Lehrkräftefortbildung zum ‚Entdeckenden Experimentieren’ die Brücke zu Themen schlagen, die tatsächlich unterrichtet werden", lässt er wissen.
Dabei erhalten die Lehrkräfte - in Hardheim fünf Fachlehrer für naturwissenschaftliche Fächer - auch Aufgaben, um sich mit dem Stoff vertieft auseinander zu setzen. Baur bezeichnet den Praxisbezug als A und O. "Wenn die Aufgabenstellung darin besteht, dass die Jugendlichen offen und selbstständig experimentieren sollen, lauern immer wieder Stolpersteine, auf die wir näher einzugehen versuchen - hier besprechen wir in einem Arbeitstreffen typische Schülerfehler und überlegen uns, wie man als Lehrer damit umgehen könnte", informiert er und weist darauf hin, dass eine gute Weiterentwicklung von Unterricht nur im Austausch zwischen Schulpraxis und fachdidaktischer Forschung stattfinden kann. Sehr bereichernd sieht er die Zusammenarbeit mit den Lehrkräften aus Hardheim, die mit ihrer sehr guten Fachkenntnissen und ihrer tollen Mitwirkung beim Projekt zum Gelingen beitragen.
Auch Rektor Harald Mayer freut sich und steht voll hinter der Aktion: "Dieses Projekt unterstreicht wirkungsvoll, dass am Walter-Hohmann-Schulverbund nicht nur qualitativ sehr gut unterrichtet wird, indem etwa Lehrer permanent fortgebildet werden. Damit wird auch auf den Erfolg guter unterrichtlicher Arbeit Einfluss genommen, was letztendlich unseren Schülern zugute kommt", fügt er an und spricht von der Wichtigkeit der einvernehmlichen Zusammenarbeit - "auf Augenhöhe" - zwischen der Hardheimer Einrichtung und der Pädagogischen Hochschule: "Gemeinsam wollen und werden wir den naturwissenschaftlichen Unterricht weiterentwickeln!"
Info: www.entdeckendesexperimentieren.de und www.whs-hardheim.de.