Haushalt 2019: Hardheim reißt sich ein dickes Loch in die Kasse
Hardheim. (rüb) Die Erweiterung des Krankenhauses mit einem Eigenanteil von 1,67 Millionen Euro prägt den Haushalt der Gemeinde Hardheim 2019. Daneben ist aber eine Vielzahl weiterer Investitionen geplant, um die Gemeinde - auch vor dem Hintergrund des Zuzugs von Soldaten - zukunftsfähig zu machen.
Das alles reißt aber ein dickes Loch in die Kasse: Um die Vorhaben zu finanzieren, werden mehr als drei Millionen Euro aus der Rücklage entnommen. Das Zahlenwerk wurde in der Ratssitzung am Montag einstimmig verabschiedet.
Nachfolgend ein Blick auf die wichtigsten Ausgabeposten:
Erweiterung des Krankenhauses: 1,67 Millionen Euro nimmt die Gemeinde im kommenden Jahr für den neuen Bettentrakt, den Anbau eines Aufzugs und die Erweiterung des OP-Bereichs sowie zweier Praxen in den Hand. Die Gesamtkosten liegen bei 4 Millionen Euro. Michael Messerer stellte diese Investition als Beitrag "für die Zukunftssicherung des Hauses" heraus, während Klaus Schneider von einem "finanziellen Kraftakt" sprach. "Eine gute Gesundheitsversorgung vor Ort ist uns diese Investition wert", meinte Manfred Böhrer.
Erschließung des Baugebiets "Trieb": Im ersten Bauabschnitt werden für 1,3 Millionen Euro 20 Bauplätze oberhalb der Querspange geschaffen. Ein immer wieder geäußerter Wunsch der Freien Wähler werde damit umgesetzt, sagte Klaus Schneider und nannte das Gebiet eine "äußerst attraktive Wohnlage". Die Maßnahme sei auch im Hinblick auf die Wiederbelegung der Kaserne "sowohl zukunftsweisend als auch notwendig", meinte Michael Messerer. Oder, wie es Klaus Schneider formulierte: "Der richtige Schritt zum richtigen Zeitpunkt". Auch Manfred Böhhrer lobte das Vorhaben: "Erfreulich, dass hier nun endlich dem dringenden Bedarf entsprochen wird."
Bau einer zweiten Querspange: Damit soll eine neue Zufahrtsstraße zum Gewerbegebiet "Hafengrube" geschaffen werden. Dadurch soll erreicht werden, dass der Lkw-Verkehr ins Gewerbegebiet nicht mehr durch das Wohngebiet geführt wird. Die Gesamtkosten betragen 680.000 Euro, der Eigenanteil der Gemeinde voraussichtlich 340.000 Euro.
Lückenschluss des Erftal-Mühlenradwegs: Das fehlende Teilstück zwischen Erfeld und Gerichtstetten soll gebaut werden. Dafür wurden Fördermittel beantragt. Der Landkreis hat bereits eine 50-prozentige Kostenübernahme bewilligt, der Bürgerverein Gerichtstetten beteiligt sich mit 10.000 Euro an den Kosten. Die Gesamtkosten liegen bei 545.000 Euro.
Neugestaltung des alten Friedhofs in Schweinberg: Für die Umgestaltung des Areals zum Dorfmittelpunkt mit Spielplatz muss die Gemeinde 2019 weitere 65.000 Euro einplanen.
Friedhofsmauer in Erfeld: Die bereits vor einigen Jahren eingestürzte Mauer muss für 120.000 Euro denkmalschutzgerecht wieder aufgebaut werden.
Alte Realschule: Für die Mauersanierung der alten Realschule in Hardheim sind 150.000 Euro eingeplant.
Neugestaltung von Spielplätzen: Für die Erneuerung der Spielplätze in Bretzingen und Gerichtstetten sind 20.000 Euro eingestellt. Für beide Maßnahmen gibt es Geld aus der Fanta-Spielplatzaktion.
Feuerwehrfahrzeuge: Für die Abteilungswehren in Bretzingen und Erfeld werden Tragkraftspritzenfahrzeuge angeschafft. Gesamtkosten: 462.000 Euro, Zuwendungen: 153.500 Euro. Zudem ist der Kauf eines Kommandowagens für die Feuerwehrführung geplant. Kosten: 35.000 Euro.
Sanierung der Kläranlage: In den Jahren 2020 bis 2022 stehen Investitionen in Höhe von 12 Millionen Euro in die Kläranlage an. Als Anschubfinanzierung ist im Haushalt 2019 ein Betrag von 350.000 Euro eingestellt.
Wasserversorgung: Die Wasserleitung in der Ortsdurchfahrt Gerichtstetten wird in den Jahren 2019 und 2020 komplett saniert, da es dort immer wieder zu Wasserrohrbrüchen kommt. Die Baukosten von 1,04 Millionen Euro werden auf die beiden Jahre aufgeteilt.