Neckar-Odenwald-Kreis: Biberberater sollen Konflikte lösen
Walldürn/Mosbach. (rnz) Die Biberpopulation im Neckar-Odenwald-Kreis wächst seit Jahren kontinuierlich. Derzeit wird sie auf rund 100 Tiere geschätzt. Darauf reagiert nun der Landkreis, indem er - zusätzlich zu dem schon 2016 bestellten Biberberater Joachim Bernhardt aus Buchen - nun mit Martin Kuhnt (Walldürn) und Markus Volk (Osterburken) zwei weitere Biberberater benannt hat.
Die drei Berater werden ab Januar im Team die unausweichlichen Konflikte zwischen Menschen und dem Biber, der seinen Lebensraum konsequent nach seinen Bedürfnissen umgestaltet, moderieren und möglichst lösen. Damit soll Joachim Bernhardt entlastet werden.
"Es spricht für unsere weitgehend intakte Natur, dass sich der Biber wieder im Landkreis angesiedelt hat. Aber wir sehen inzwischen auch, dass dies zu massiven Konflikten führt. Hier muss ein Ausgleich gefunden werden. Deshalb ist es gut, dass wir zwei weitere Biberberater gewinnen konnten, um hier als Ansprechpartner da zu sein und um rechtzeitig einzugreifen", sagte Landrat Dr. Achim Brötel bei der offiziellen Bestellung mit dem zuständigen Fachbereichsleiter beim Landratsamt, Erster Landesbeamter Dr. Björn-Christian Kleih.
Martin Kuhnt ist seit Jahren aktiv im Biotopschutzbund Walldürn und hat für diesen die dortigen Bibervorkommen dokumentiert. Markus Volk ist Büroleiter bei der Forstbetriebsleitung Adelsheim und seit 2014 ehrenamtlicher Naturschutzbeauftragter im Kreis. Beide haben sich schon intensiv mit dem Thema Biber beschäftigt und Bernhardt bei mehreren Vorortterminen begleitet. Bei einem Gespräch über die drei Walldürner Biber im August haben sie bereits ihre Expertise unter Beweis gestellt. Auch werden beide an einem Qualifikationsseminar teilnehmen, das die Akademie für Natur- und Umweltschutz Baden-Württemberg veranstaltet.
Zuständig sein wird Martin Kuhnt für Walldürn, Höpfingen und Hardheim, Markus Volk für die Stadt Ravenstein, die seit Jahren einen hohen Besatz an Bibern aufweist. Bernhardt bleibt für die übrigen Bereiche zuständig. Alle Biberberater arbeiten ehrenamtlich und werden sich gegenseitig vertreten.
Zu ihren Tätigkeit gehört es, Lösungen bei Konflikten zusammen mit den Betroffenen zu erarbeiten und zu Präventionsmaßnahmen zu beraten. Die Biberberater arbeiten dabei im Spannungsfeld zwischen den streng geschützten Tieren und den Wünschen der Betroffenen, die Auswirkungen des Bibers zu verringern.