Buchen: Zulassungsstelle erhält Bestnoten
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Buchen/Mosbach. (pm) Die Kraftfahrzeuginnung Rhein-Neckar-Odenwald hat den Städten und den Landratsämtern in der Region vorgeschlagen, am 30. Dezember einen langen Zulassungs-Mittwoch anzubieten, damit Autokäufer einige hundert Euro Mehrwertsteuer sparen können. Hintergrund ist das Auslaufen der Mehrwertsteuersenkung zum 31. Dezember und die damit verbundene Gefahr, dass durch Verzögerungen bei der Zulassung speziell zum Jahresende Autokäufern mehrere hundert Euro Mehrwertsteuerrabatt verloren gehen.
In einer gemeinsamen Aktion appellieren der Zentralverband des Kraftfahrzeuggewerbes (ZDK) und die IG Metall derzeit bundesweit an die zuständigen Behörden, dafür zu sorgen, dass auch vom 28. bis 30. Dezember Kraftfahrzeuge zugelassen werden können.
Diesem Appell schließt sich die Kfz-Innung Rhein-Neckar-Odenwald an. Obermeister Dietmar Clysters schreibt in einem Brief an Bürgermeister der Metropolregion und die betroffenen Landräte: "Notwendig wären aus Sicht unserer Innung und der von ihr vertretenen Betriebe verlängerte Öffnungszeiten, beispielsweise durch einen langen Zulassungs-Mittwoch am 30. Dezember."
In dem Schreiben bittet die Innung auch um eine Optimierung der Abläufe in den Zulassungsstellen. Sie bezieht sich dabei auf das Ergebnis einer bundesweiten Umfrage des ZDK, an der sich auch Betriebe aus dem Innungsgebiet beteiligt haben. Dabei bekam im Bereich der Innung die Zulassungsstelle in Buchen mit 1,3 die beste Bewertung, Mosbach kam auf eine 1,5, die Außenstelle Sinsheim auf 2,0 und Wiesloch auf 3,5. Die Zulassungsstellen in Heidelberg und Mannheim kamen dagegen auf eine glatte Vier.
Kritisiert wird unter anderem, dass die Zuteilung eines Termins in Heidelberg, Mannheim, Sinsheim und Wiesloch bis zu eine Woche dauert, ebenso die Bearbeitungszeit für Zulassungen in Heidelberg, Mannheim und Wiesloch.
"Wir möchten Sie daher bitten, die Abläufe in den genannten Zulassungsstellen zu optimieren", schreibt die Innung weiter: "Für den Handel sind lange Wartezeiten mit hohen Kostenbelastungen verbunden. Verkaufte Fahrzeuge müssen durch den Händler zwischenfinanziert werden. Je nach Preis und Anzahl der Fahrzeuge stellt das für die betroffenen Autohäuser eine erhebliche finanzielle Belastung dar. Dazu kommt, dass auch an Umsatzzahlen gebundene Händlervergütungen datumsabhängig sind. Verzögerungen speziell zum Jahresende können zu massiven Einbußen für das ohnehin schon coronabelastete Geschäftsergebnis 2020 führen."
Außerdem sei laut Kraftfahrzeuginnung "bereits ein weiteres Problem absehbar: Das Auslaufen der Mehrwertsteuererhöhung zum 31.12.2020 werde den Zulassungsdruck in den letzten Tagen des Jahres noch erhöhen. Im letzten Jahr waren Ministerien, Regierungspräsidien und Landratsämter inklusive der Zulassungsstellen geschlossen, um Energie zu sparen. "Wir hoffen, dass sich ein derartiger Energie-Lockdown in diesem Jahr nicht wiederholt und bitten Sie, in Ihrer Personal- und Öffnungszeiten-Planung die besondere Situation des Autohandels zu berücksichtigen."
Die Innung schlägt Bürgermeistern und Landrat deshalb ein direktes Treffen vor: "Wir würden Ihnen die Zusammenhänge gerne in einem direkten Gespräch näher erläutern."
Zumindest im Neckar-Odenwald-Kreis gibt es bereits Entwarnung: "Die Zulassungsstellen in Buchen und Mosbach sind zwischen den Jahren geöffnet. So sind beispielsweise in Buchen am 30. Dezember Zulassungen ohnehin bis 16 Uhr möglich. Daher können die Zulassungsstellen auf einen möglichen größeren Bedarf aufgrund der auslaufenden Mehrwertsteuersenkung flexibel reagieren", teilte das Landratsamt am Mittwoch auf RNZ-Nachfrage mit.