Matthias Mayer und Co. freuen sich über Trainingseinheiten in der Heimat
Hochgurgl – Die ÖSV-Speeddelegation wäre, würde es keine Corona-Pandemie geben, längst schon in Nordamerika, genauer gesagt im US-Bundesstaat Colorado, um sich auf die Rennen in Beaver Creek und Lake Louise vorzubereiten. Aber dieses Jahr ist alles anders. Die schnellen rot-weiß-roten Skirennläufer spulen ihre Einheiten in Hochgurgl ab. Dort finden sie sensationelle Verhältnisse vor. Vincent Kriechmayr, der in der abgelaufenen Ski Weltcup Saison knapp an der Super-G-Kristallkugel vorbeischrammte, schwärmt von den Verhältnissen im Ötztal. Er kann sich nicht mehr erinnern, dass es in der Heimat zu dieser Zeit so gute, ja weltcupähnliche Bedingungen gegeben hat.
Matthias Mayer findet auch eine sehr anspruchsvolle und selektive Piste vor, die ähnlich jener in den Rocky Mountains ist. Auf fast 3.000 Metern Seehöhe erreichen die Speed-Asse um Max Franz ein atemberaubendes Tempo von gut 130 km/h, die Laufzeit beträgt annähernd eine Minute. Herrencheftrainer Andreas Puelacher ist erfreut, dass die aufgrund des ausgefallenen Trainings in Südamerika fehlenden Speedkilometer auf heimischem Terrain wettgemacht werden. In Val d’Isère ist noch alles grün, aber trotzdem sind alle guter Dinge, dass der Weltcupauftakt in Frankreich gut über die Bühne gehen wird.
Puelacher betont auch, dass er bei den sehr guten Verhältnissen im Ötztal die Einheiten in Colorado gar nicht vermisst. Die Stimmung innerhalb der Mannschaft ist gut; und jeder einzelne Athlet ist mehr als nur motiviert. Mayer hat nichts dagegen, dass die herbstlichen Trainings zuhause durchgeführt werden. Er ist mit seiner Hoffnung, dass in Frankreich und später in Gröden gute Verhältnisse vorgefunden werden, nicht alleine. Um die Einheiten effektiver und vielleicht auf eine Art und Weise auch anspruchsvoller zu gestalten, wurden die Burschen in zwei Gruppen eingeteilt. Mayer, Kriechmayr, Daniel Danklmaier, Christoph Krenn, Stefan Babinsky und „Senior“ Hannes Reichelt werden von Sepp Brunner betreut, während Christian Perner auf Franz, Otmar Striedinger, Christian Walder, Christopher Neumayer, Niklas Köck und Daniel Hemetsberger schaut und ihnen wertvolle Tipps und Anweisungen gibt.
Puelacher ist von der Größe der Gruppen angetan und hofft, dass sich die Mitglieder der jeweiligen Ensembles pushen können. Man hat das Ziel vor Augen, eine Kristallkugel in der Abfahrt oder im Super-G zu gewinnen. Im letzten Jahr war es die Corona-Pandemie, die einige Rennen ausfallen und die Saison vorzeitig beenden ließ und somit Kriechmayr berechtigte Hoffnungen auf die begehrte Trophäe zunichtemachte. Das heißt aber nicht, dass der Oberösterreicher in dieser Saison wieder mit leeren Händen heimkehren muss.
Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner
Quelle: laola1.at