Ladenburg: Von den ersten Seniorentagen bis zum Stadtentwicklungsplan
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Ladenburg. (skb) Grund zum Feiern hätte in diesem Jahr die AG Senioren gehabt: Für ihr 25-jähriges Jubiläum war eigentlich zunächst ein Vortrag mit Dr. Michael Doh, dem Leiter des "Europäischen Filmfestivals der Generationen", geplant, der im März über das Thema "Digitalisierung im Alter" hätte sprechen sollen. Die Veranstaltung musste Corona-bedingt ausfallen – genauso wie das geplante große Fest im Glashaus im Zuge der Reihe "Fit im Alter".
Diese jährlich stattfindende Veranstaltung bildete bereits 2015 den Rahmen für das damals 20-jährige Jubiläum. Unter der Überschrift "Buntes Allerlei" hatten die Organisatoren ein unterhaltsames Programm zusammengestellt. Aus Zeitgründen hatte AG-Sprecherin Regina Dietrich an diesem Nachmittag auf einen ausführlichen Rückblick verzichtet und stattdessen auf die Plakatwände verwiesen. Nur so viel: "Wir haben uns eigentlich nur zusammengetan, um eine einzige Veranstaltung zu planen." Gemeint waren die Ladenburger Seniorentage im Mai 1996, initiiert von Ute Frenzel, die damals noch Wirsching hieß und die Informations-, Anlaufs- und Vermittlungsstelle (IAV) leitete, und Diakon Thomas Pilz. Das Ziel: der älteren Generation die vielfältigen Angebote für Senioren zu präsentieren und gleichzeitig den Jüngeren zu zeigen, wie die dritte Lebensphase aktiv und lebenswert gestaltet werden kann.
20 Ladenburger Gruppierungen, Organisationen und Einrichtungen hatten sich zusammengefunden und nahezu ein Jahr in die Planung eines Wochenprogramms investiert. Aus dieser Projektplanung ist eine lange und positive Zusammenarbeit geworden – ein Netzwerk, das voneinander profitiert und viele gemeinsame Veranstaltungen gestemmt hat. Aus der "Arbeitsgemeinschaft Ladenburger Seniorentage" entstand die AG Senioren. Ihre Mitwirkenden: Aktiv 3, die Altenpflegeheime "Johanniterhaus am Waldpark" und "Seniorenheim Rosengarten", AWO, Evangelische Kirchengemeinde, Seniorenbüro Ladenburg, Katholisches Altenwerk St. Gallus, Kirchliche Sozialstation "Unterer Neckar", Frauen-Union sowie Mitarbeitende aus der Lenkungsgruppe.
Und die haben in einem Vierteljahrhundert viel auf die Beine gestellt: In einer Zusammenfassung der Aktionen und Veranstaltungen listet AG-Sprecherin Dietrich etwa weitere Seniorentage auf, ein Fest der Generationen, die Gründung der ZukunftswerkStadt der AG. Außerdem Anspruchsvolles wie Theater zum Thema "Diabetes", die Teilnahme am Bagso-Projekt (Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen) "Alter in Form – gesunde Lebensstile fördern". Bagso-Vorsitzender Franz Müntefering hielt in Ladenburg auf AG-Einladung einen Vortrag zum Thema "Deutschland und der demografische Wandel", Dr. Martin Bauschke von der Stiftung Weltethos Berlin sprach über "Die Goldene Regel". Und schließlich konnte mit Unterstützung des "Sponsoring Fonds – Stärke für Stadt und Region" von der MVV Energie die Ladenburger Senioreninfo erstellt werden. Zudem organisiert die AG Senioren in Kooperation mit der Stadt seit 2014 die Teilnahme am "Europäischen Filmfestival der Generationen".
Ein weiterer Meilenstein wäre nun die offizielle Übergabe des "Stadtentwicklungsplans" für ein seniorenfreundliches Ladenburg an Bürgermeister Stefan Schmutz gewesen – auch dieser Termin musste aufgrund der aktuellen Situation vorerst verschoben werden. Jener Plan war bereits bei der Feier des 20-jährigen AG-Jubiläums thematisiert worden: als große Aufgabe, bei der es darum ging, dass Ladenburger in Ladenburg alt werden und sich dabei wohlfühlen können, da sie dafür alle erforderlichen Bedingungen vorfinden.
"Was für Senioren gut ist, ist genauso gut für Kinder, Familien und die ganze Gesellschaft", hatte Dietrich damals betont und bei der Gelegenheit die Einrichtung des im Rathaus befindlichen, von Birgit Haltrich geleiteten Seniorenbüros sowie die Seniorenkommission als "erste Erfolge" bezeichnet. Für die professionelle Begleitung eines "Stadtentwicklungsplans Senioren" durch Prof. Günter Rausch von der Evangelischen Hochschule Freiburg hatte der Gemeinderat Mittel genehmigt.