Rhein-Neckar-Kreis: Kein Rechtsanspruch auf schneefreie Straßen
Rhein-Neckar. (sha/zg) Niemand weiß so genau, wann er kommt oder ob er überhaupt kommt. Aber wie dem auch sei: Die Straßenmeistereien des Rhein-Neckar-Kreises sind für die bevorstehende Winterdienstsaison "bereits bestens gerüstet". Das versichert der für die drei Straßenmeistereien zuständige Referatsleiter, Carsten Frobin.
Um im Bedarfsfall möglichst schnell räumen und streuen zu können, unterhält der Rhein-Neckar-Kreis acht Winterdienststützpunkte, die sich über den Landkreis erstrecken, teilt die Behörde mit. Die Stützpunkte befinden sich in Eberbach, Neckarbischofsheim, Neckargemünd, Schwetzingen, Sinsheim, Heiligkreuzsteinach-Vorderheubach, Weinheim und Wiesloch.
In den vergangenen Wochen seien die Salzlagerhallen bereits aufgefüllt worden, sodass nun für den Winter über 7000 Tonnen Salz und rund 150.000 Liter Sole (eine Wasser-Salz-Lösung) zur Verfügung stünden. "Wir sind für das insgesamt 844 Kilometer lange Straßennetz im Landkreis zuständig – darunter fallen die Bundes-, Landes- und Kreisstraßen – die von den drei Straßenmeistereien im Kreis betreut werden", erklärt Frobin.
Dafür stehen neben den 14 meistereieigenen Fahrzeugen – drei Lkw, sieben Unimogs und vier Schmalspurschlepper für Rad- und Gehwege – auch vier eigens angemietete Fahrzeuge zur Verfügung. Im Bedarfsfall kann auf weitere elf Fremdfahrzeuge inklusive Fahrer von externen Firmen zurückgegriffen werden, heißt es in der Mitteilung.
"Damit wir die optimale Tauwirkung erreichen, bringen wir neben dem reinen Tausalz auch ein Salz-Sole-Gemisch präventiv auf die Straßen", so Frobin. "Diese Salzsole erzeugen die Mitarbeiter des Straßenbauamtes übrigens an vier Standorten selbst. Dies spart nicht nur Kosten ein, sondern macht uns auch von Lieferanten unabhängig", ergänzt er. Nach jeder Winterdienst-Saison werden die Geräte gereinigt, überprüft und bei Bedarf repariert und bis zum nächsten Winter eingelagert. Die ersten Vorbereitungen für den kommenden Winterdienst wurden bereits im Sommer mit der Einlagerung von Streusalz durchgeführt, ehe im Herbst die Einsatzpläne erstellt wurden. "Generell gibt es in der Winterdienstphase in den Straßenmeistereien eine Urlaubssperre, wobei je nach Witterung kleinere Ausnahmen möglich sind", sagt der Referatsleiter.
Die Straßenzustände an verschiedenen Orten im Rhein-Neckar-Kreis werden bei der kalten Witterung bereits ab 3 Uhr morgens geprüft, um einen eventuell notwendigen Räum- und Streueinsatz auszulösen und je nach winterlicher Beeinträchtigung zu koordinieren.
Der Winterdienst ist so organisiert, dass die Befahrbarkeit von Straßen werktags zwischen 6 und 22 Uhr sowie an Sonn- und Feiertagen zwischen 7 und 22 Uhr nach besten Kräften gewährleistet wird. Ein Rechtsanspruch hierauf besteht allerdings nicht, wird in der Mitteilung betont. Während eines länger andauernden Schneefalles muss auch mit einer geschlossenen Schneedecke gerechnet werden. Auch nach Streueinsätzen kann stellenweise Glätte nicht ausgeschlossen werden. Daher appellieren die Straßenmeistereien an die Verkehrsteilnehmer, insbesondere in der kalten Jahreszeit, bei Schnee und Eis, mit besonderer Vorsicht und angepasst zu fahren sowie entsprechend der Witterung mehr Zeit einzuplanen.
"In den vergangenen Jahren kam es auch immer wieder zu massiven Behinderungen durch viele Fahrzeuge, die in den Ortsdurchfahrten so an den Fahrbahnrändern geparkt wurden, dass unsere Räumfahrzeuge stark behindert oder sogar an der Durchfahrt gehindert wurden", sagt Frobin. Dies führe unweigerlich zu Umwegen und Verzögerungen, die auch für die Verkehrsteilnehmer sehr ärgerlich seien. "Wir führen die Winterdiensteinsätze nicht zum Selbstzweck durch, sondern für die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer", stellt Frobin fest. "Wir wünschen uns im Gegenzug mehr Rücksicht und empfehlen den erhöhten Platzbedarf der Räumfahrzeuge zu berücksichtigen und dementsprechend zu parken."
Dies sei für einen reibungslosen Ablauf des Winterdiensteinsatzes und Einhaltung der Umlaufzeiten der Räumfahrzeuge unumgänglich.