Walldorf: SAP macht Ernst mit Börsengang von Qualtrics
Von Matthias Kros
Walldorf. Der Walldorfer Softwarekonzern SAP treibt die Pläne für einen Börsengang seiner US-Tochter Qualtrics weiter voran. Bereits im Januar könnte die US-Firma ihr Debüt an der Technologiebörse Nasdaq geben. Das geht aus den Unterlagen zum geplanten Börsengang (IPO) hervor, die Qualtrics kürzlich bei der US-Börsenaufsicht eingereicht hat. Qualtrics ist eine Software-Plattform, mit der Firmen verschiedenste Daten von Kunden und Mitarbeitern sammeln können, um diese zu analysieren und weiterzuverarbeiten. Das soll Händlern ein genaueres Steuern von Werbung und Marketing ermöglichen.
Die Aktien der SAP-Tochter sollen laut Prospekt zwischen 20 und 24 US-Dollar kosten. Allerdings ist diese Angabe noch vorläufig, auch die Anzahl der Aktien steht den Angaben zufolge noch nicht fest. Nach Berechnungen der Nachrichtenagentur Reuters und der "Börsenzeitung" käme Qualtrics damit auf eine Bewertung von rund 14 Milliarden Dollar.
SAP hatte bereits im Juli 2020 angekündigt, Qualtrics an die Börse bringen zu wollen. Die Walldorfer hatten das Unternehmen erst vor gut zwei Jahren – noch unter ihrem früheren Konzernchef Bill McDermott – für acht Milliarden Dollar selbst gekauft und damit den schon damals geplanten Börsengang des Unternehmens gestoppt. Die Zügel will SAP aber nicht aus der Hand geben. Früheren Aussagen zufolge wollen die Walldorfer auf jeden Fall Mehrheitsaktionär von Qualtrics bleiben. Dies geht auch aus der aktuellen Mitteilung von Qualtrics hervor. Über unterschiedliche Aktiengattungen soll SAP über die Stimmrechte die volle Kontrolle behalten.