Illegaler Tierhandel: Nach Gerichtsurteil: Britischer Welpenschmuggler darf keine Hunde mehr halten
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Ein Mann, der Welpen nach Großbritannien geschmuggelt und dann online zum Verkauf angeboten hat, darf laut einem Gerichtsurteil keine Hunde mehr besitzen. Er hatte Welpen im Wert von über 80.000 Euro illegal von Irland nach London gebracht.
Die Nachfrage nach Hunden ist seit dem Lockdown vor einem Jahr extrem gestiegen. Das stellen nicht nur deutsche Behörden fest. Auch in Großbritannien wird die große Nachfrage registriert. Ein Mann aus London hat daraus Gewinn ziehen wollen: Simon L. schmuggelte dutzende Welpen illegal von Irland in die britische Hauptstadt. Ein potenzieller Käufer ließ den Welpen-Ring auffliegen. Er hatte das Haus von L. besucht und beim Londoner Stadtrat Bedenken über das Wohlergehen der Tiere geäußert. Eine monatelange Untersuchung führte schließlich zur Verurteilung von L., berichtet der britische "Evening Standard". PAID Neue Expeditionen ins Tierreich 12.30
Hundeschmuggler hielt 17 Rassen
Der Schmuggler wurde wegen illegaler Einfuhr und Werbung für den Verkauf von Welpen im Wert von über 80.000 Euro (70.000 Pfund) gemäß der Tierschutzbestimmungen angeklagt. Der Richter des Londoner Newham-Council verurteilten ihn zu 120 Stunden unbezahlter gemeinnütziger Arbeit und zu einer Geldstrafe von umgerechnet mehr als tausend Euro. L. hatte in seinem Haus 17 Hunderassen gehalten, darunter Chihuahuas, Staffordshire-Bullterrier und Bichon Frisé. Der Richter sprach zusätzlich zur Strafe ein Verbot aus: L. darf die kommenden fünf Jahre keine Hunde besitzen.
"L. wurde vom Gericht hart bestraft. Das sollte als Warnung für jeden dienen, der auf diese Art und Weise vorzugehen beabsichtigt", sagt Stadtrat James Beckles, Kabinettsmitglied für Kriminalität und kommunale Sicherheit, dem "Evening Standard".
2020 wurden mehr als 60.000 Hunde in die EU gebracht
Im Vergleich zu 2016 wurden vergangenes Jahr fast doppelt so viele Hunde in die EU gebracht. Im Lockdown-Jahr sind es mehr als 60.000 Hunde gewesen, 2016 dagegen nur 30.930. Bill Lambert vom Kennel Club, dem britischen Dachverband der Hundezucht, sagt: "Verantwortungsvolle britische Züchter sind nicht in der Lage, die Nachfrage nach Welpen während der Pandemie zu decken. Also stürzen sich die Importeure darauf, die Lücke zu füllen. Die Zunahme von Hunden aus dem Ausland ist nicht überraschend, aber sie ist mit großer Sorge zu betrachten." Die Verdopplung der Zahlen werfe erhebliche Bedenken hinsichtlich des Tierschutzes auf.
Quelle: "Evening Standard"