MLP Academics gegen Artland Dragons: Die Wut entlädt sich an der Dreierlinie
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Von Michael Wilkening
Quakenbrück. Die Spieler der MLP Academics Heidelberg waren wütend, nachdem ihre imposante Heimserie am Mittwoch gegen die Artland Dragons endete. Nach neun Erfolgen in eigener Halle gab es gegen die Niedersachsen eine 81:89-Pleite. Pech für die Dragons war, dass am Sonntag bereits das Rückspiel im Artland anstand, so dass sie die Wut am eigenen Leib zu spüren bekamen. Die Heidelberger trumpften groß auf, lagen schon nach drei Vierteln uneinholbar vorne und siegten am Ende 100:83 (45:33).
Dadurch verteidigte das Team von Branislav Ignjatovic eindrucksvoll den zweiten Tabellenplatz in der 2. Basketball-Bundesliga und hat mit jetzt 16 Siegen aus 21 Partien die Qualifikation für die Playoffs in der Tasche. "Damit ist es jetzt durch", sagte Matthias Lautenschläger. Der Manager ist froh, dass sich seine Mannschaft in den verbleibenden sieben Partien der Hauptrunde fortan eine gute Ausgangslage für die Playoffs erarbeiten kann, die in dieser Saison in einem Gruppen-Modus ausgetragen werden. Die Heidelberger hakten mit dem Erfolg im Artland das ersten Saisonziel ab.
Die Academics hatten ein paar Minuten gebraucht, um die Gedanken an die Niederlage im ersten Duell gegen die Dragons am Mittwoch aus den Köpfen zu bekommen. Zu Beginn fielen die Würfe der Heidelberger nicht, nach dem 4:8 (5.) fanden der in dieser Phase aufdrehende Shyron Ely und seine Kollegen den Rhythmus jedoch. Im zweiten Viertel kam eine Stärke zum Tragen, die den Academics in den vergangenen Wochen ein Stück weit verloren gegangen war. Mit erfolgreichen Dreiern setze sich die Ignjatovic-Fünf von 24:22 innerhalb weniger Minuten auf 38:25 ab (17.). "Wir waren viel beweglicher auf den Beinen", lobte Lautenschläger das Team.
Das wirkte wie eine Befreiung, denn zu Beginn der zweiten Halbzeit warfen sich die Heidelberger in einen Rausch. Die ersten fünf Versuche von außen landeten allesamt in der Reuse und in der 27. Minute führten die Academics mit 66:45. Jordan Geist drückte besonders aufs Tempo, der US-Amerikaner verwandelte fünf von fünf Dreiern, hatte am Ende des dritten Viertels bereits 17 Punkte erzielt und entscheidend mitgeholfen, dass das Duell bei einer 77:48-Führung gewonnen war.
Geist konnte sich fortan von der Bank aus anschauen, wie seine Kollegen den Auswärtserfolg absicherten. Bis vier Minuten vor dem Ende hielten die Heidelberger den Vorsprung konstant, erst nach dem 94:62 kehrte der Schlendrian ein. Angesichts des hohen Vorsprungs war das nachvollziehbar und verschmerzbar gleichermaßen. Am Ende standen 17 erfolgreiche Dreier in der Statistik der Academics, die Quote der Versuche von außen lag bei 74 Prozent (!). Die Wut der Heidelberger Schützen hatte sich an der Dreierlinie entladen – die Dragons fanden kein Mittel, um die Academics zu stoppen.
"Manchmal kommst du so in einen Lauf, das gibt dir dann Sicherheit und danach kommt eines zum anderen", sagte Lautenschläger, der froh über die Reaktion der Mannschaft war. Am Mittwoch fahren die Academics jetzt zum absoluten Topspiel nach Jena. Beim Tabellenführer haben sie die Chance, mit einem Sieg selbst den ersten Platz zu erobern.
Artland Dragons: Simmons 18 Punkte / 1 Dreier, Oehle 11, Ensminger 11/1, Okpara 10, Lavrinovicius 9/1, Knauf 6/2, Welton 6, Möller 5/1, Breitlauch 5/1, Döding 2, Griffin
MLP Academics Heidelberg: Geist 17/5, Willett 14/2, Trtovac 13, Ely 13/3, Kuppe 12/4, Nelson 12, McGaughey 8/2, Heyden 6, Vasiljevic 3/1, Loh 2, Ihle
Spielfilm: 8:4 (5.), 17:18 (10.), 22:24 (13.), 25:38 (17.), 33:45 (Halbzeit), 45:69 (25.), 48:77 (30.), 62:94 (36.), 83:100 (Endstand)