Oftersheim: Grundschulen haben nicht genug Testkits
Oftersheim. (stek) Die Situation ist sehr unbefriedigend, finden Ines Hilscher, Konrektorin der Friedrich-Ebert-Grundschule in Oftersheim, und Alexa Schäfer, Rektorin der Theodor-Heuss-Grundschule. Angesichts des Wirrwarrs um den geplanten Schulstart am kommenden Montag ist das nicht übertrieben. "Der Spruch ,Nichts Genaues weiß man nicht’ trifft es ganz gut", sagt Schäfer.
Was die beiden aber mit Sicherheit wissen: Sie können der Richtlinie des Landes, jeden Schüler zwei Mal pro Woche zu testen, in der nächsten Woche nicht nachkommen. "Wir haben nicht genug Testkits bekommen", erklären die beiden Verantwortlichen. Das bestätigt auch Isabel Heider, die Sachgebietsleiterin für die Oftersheimer Schulen im Rathaus. Ob wegen der mangelnden Testkapazitäten nun der Schulstart in Form von Wechselunterricht verschoben wird, wissen weder Schäfer noch Hilscher. Und vermutlich wird diese Unsicherheit noch bis Freitagnachmittag anhalten.
Diese Ungewissheit sei vor allem für die Eltern extrem schwierig, berichten die Schulleiterinnen. Planen ist derzeit nahezu unmöglich. "Eigentlich sah es in der Woche vor Ostern gut aus", erzählt Schäfer. Bei einer ersten Testwelle in der Woche vor den Ferien klappte es gut mit dem Testen. Einziger Minuspunkt: die Beteiligungsquote. Nur 65 Prozent der Schüler an der Theodor-Heuss-Schule ließen sich testen. Für einen wirklich sicheren Schulbetrieb müssten sich eigentlich alle Schüler testen lassen, das hat vor Kurzem auch Ministerpräsident Winfried Kretschmann betont. Schäfer und Hilscher hoffen einfach, dass es am Ende möglichst viele sein werden.
Zurzeit mangelt es allerdings nicht am Testwillen, sondern an den Kapazitäten. Trotz dieses Engpasses gehen die beiden aktuell davon aus, dass der Wechselunterricht am kommenden Montag beginnt. Das heißt: Jeweils die Hälfte der Schüler wird abwechselnd vor Ort in der Schule unterrichtet. An der Theodor-Heuss-Schule sind das 98 von 196 Schülern, an der Friedrich-Ebert-Schule 144 von 288 Schülern. Die restlichen Schüler lernen zu Hause.
An der Theodor-Heuss-Schule hat man sich dazu entschlossen, die Kinder vor Ort zu testen. Dabei wird jedes Kind in einem separaten Raum einzeln getestet und über das Ergebnis informiert. Die Friedrich-Ebert-Schule hingegen geht anders vor. Dort sollen die Eltern am Freitag ein Testkit in der Schule abholen, ihre Kinder am Montagmorgen selbst testen und das Ergebnis mitbringen. "Das entlastet uns einfach", erklärt Hilscher. Auch für Schäfer ist das eine Option. "Für die ersten Wochen haben wir uns aber für das Testen in der Schule entschieden."
Die beiden Schulleiterinnen wissen, dass sie den Eltern zurzeit viel zumuten. Zum Glück sei der Kontakt durchweg konstruktiv. Auch die Eltern wüssten, dass gerade eine Art Ausnahmezustand herrscht und nicht alles ideal läuft. Dass zu wenig Tests zur Verfügung stehen, sei allerdings schon ein Unding. Eltern wie Lehrkräfte steuern derzeit auf unbekanntes Terrain zu. Planvoll geht anders, davon sind Hilscher und Schäfer überzeugt. Am Ende bleibt ihnen nur die Hoffnung auf Verständnis. "Wir tun alles für einen sicheren Unterricht", betonen die Rektorinnen. Die beiden Pädagoginnen wissen, wie wichtig der Präsenzunterricht für die Kinder ist. "Dazu muss man nur auf dem Schulhof stehen und in die vielen fröhlichen Gesichter schauen", sagt Schäfer.