Medienberichte: Macht Biden diesen Top-Diplomaten zu seinem US-Botschafter in China?
Schon wieder fällt sein Name: Nicholas Burns. Der Berufsdiplomat wird als US-Botschafter in China gehandelt. Er wäre eine ungewöhnliche Wahl.
US-Präsident Joe Biden könnte den Berufsdiplomaten Nicholas Burns, früherer Sprecher und Staatssekretär des Außenministeriums, zu seinem Botschafter in China machen. Das berichtet das US-Nachrichtenportal "Axios" unter Berufung auf informierte Kreise. Demnach werde der 65-Jährige aktuell überprüft – ein üblicher Vorgang vor einer möglichen Nominierung für entsprechende Personalien. Biden soll dem Bericht zufolge aber noch keine endgültige Entscheidung getroffen haben.
Der Posten ist angesichts der Spannungen zwischen den USA und China von zentraler Bedeutung. In der gesamten US-Regierung herrsche Konsens darüber, dass die Beziehungen zu China die "kritischsten und folgenreichsten" in Bidens Präsidentschaft werden könnten – vom Handel bis zu den Verstimmungen um Taiwan stehe viel auf dem Spiel, berichtet "Axios". Mit Burns als Botschafter in Peking würde Biden gewissermaßen einen Kurswechsel bei der Besetzung des Postens vornehmen, der womöglich Signalwirkung nach innen und außen habe.
"Er muss eine 'Wow-wow-Person' benennen"
Der Job ging zuletzt an erfahrene Politiker gegen Mitte oder Ende ihrer Karriere, um der chinesischen Regierung Respekt zu erweisen. Die vergangen vier US-Botschafter in China hatten nationale Wahlen als Gouverneure oder Senatoren gewonnen. Biden würde mit der Nominierung Burns signalisieren, schreibt "Axios", dass er einen erfahrenen Diplomaten einem hochrangigen Politiker vorziehen würde. Burns, der Professor an der Harvard Universität ist, ist Sprecher des Außenministeriums und Staatssekretärs für politische Angelegenheiten unter Präsident George W. Bush (2001 bis 2009) gewesen.
Mitarbeiter des Präsidenten sollen sich dem Bericht zufolge für die Nominierung eines ehemaligen Politikers, der gewählt wurde, ausgesprochen haben – ausgehend von der Theorie, dass China es bevorzugen würde, sich mit "großen Namen" zu befassen, die praktisch nur den Hörer abheben müssten, um den Präsidenten anzurufen.
"Er muss eine 'Wow-wow-Person' benennen, um der Welt die Bedeutung dieser Beziehungen zu zeigen", forderte der ehemalige Senator Max Baucus, der in der zweiten Amtszeit von Präsident Barack Obama den Posten als Botschafter in China bekleidete. Darüber hinaus sei es "wichtig, dass diese Person befugt ist, im Namen des Präsidenten zu verhandeln". Der Botschafter dürfe nicht nur eine Person sein, die Nachrichten überbringe.
Schon im Februar hatte die Nachrichtenagentur Bloomberg darüber berichtet, dass Burns für den Job gehandelt wird. Im Gespräch waren zuletzt auch die frühere US-Handelsvertreterin Charlene Barshefsky und Rahm Emanuel, der frühere Bürgermeister von Chicago.