Corona-Ausblick: Heidelberg rechnet mit weiteren Lockerungen
Von Holger Buchwald
Heidelberg. Nach dem ersten Wochenende der Lockerungen zieht Oberbürgermeister Eckart Würzner eine äußerst positive Bilanz. "Wir sind eine der ersten Städte in Baden-Württemberg, die den Hoteliers und Gastronomen wieder diese Perspektive geben kann", freute sich das Stadtoberhaupt. Und die Betreiber der Cafés, Restaurants und Kneipen hätten die hohen Erwartungen nicht enttäuscht. "Die Rückmeldungen vom Kommunalen Ordnungsdienst zeigen, dass sich die Gastronomen konsequent an die Corona-Regeln gehalten haben", so Würzner bei einem Pressegespräch im Café Schafheutle. Ein Rückblick aufs Wochenende – und ein Ausblick auf die neue Woche.
> Schnelltest-Kapazitäten wurden ausgeweitet: Aktuell können in den Schnelltestzentren in der Innenstadt und in den Stadtteilen laut OB 11.500 Menschen täglich auf das Coronavirus getestet werden. Mit dem tagesaktuellen negativen Ergebnis dürfen sie nicht nur Restaurants, sondern auch Museen, Galerien oder etwa den Zoo besuchen. Am Wochenende waren viele Schnelltestzentren in der Stadt gut beschäftigt: In den acht Q-Testzentren wurden laut Betreiber Johannes Arndt am Wochenende insgesamt allein 5000 Menschen getestet, bei den Aspilos-Zentren waren es am Sonntag an den zwei offenen Stationen in der Tiergartenstraße und der Eppelheimer Straße 1800, am Samstag waren es in allen sechs Stationen 1500.
> Kraftakt für die Betriebe: Die kurzfristige Lockerung stellte Betreiber vieler Lokale vor große Herausforderungen. "Wir hatten das Glück, dass wir ohnehin unsere Mitarbeiter am 17. Mai auf mögliche bevorstehende Öffnungen vorbereiten wollten", so Julian Kübel, Schafheutle-Geschäftsführer. Am Samstag bildeten sich den ganzen Tag lange Schlangen vor dem Café. "Im Vergleich zu der Zeit vor Corona können wir noch 60 Prozent unserer Gäste aufnehmen", so Kübel. Der Umgang mit der Luca-Kontaktnachverfolgungs-App habe aber auch für das ältere Publikum super funktioniert. "Noch können wir nicht mit dem gesamten Team arbeiten, haben ein etwas eingeschränktes Frühstücksangebot", so der Geschäftsführer. Aber die Mühen hätten sich auf jeden Fall gelohnt: "Es war toll, endlich wieder unsere Stammgäste begrüßen zu dürfen."
> Weitere Lockerungen stehen bevor: Angesichts der weiter niedrigen Sieben-Tage-Inzidenz könnte bald weiter gelockert werden. Das Landesgesundheitsamt gab den Wert am Montag mit 37,8 an. Liegt er auch an diesem Dienstag unter 50, dürfen sich ab Donnerstag wieder zehn Menschen aus maximal drei Haushalten privat treffen. Um in den Geschäften einzukaufen, braucht man dann auch keinen Termin mehr. OB Würzner warb dennoch um Besonnenheit. "Ich bin dankbar, dass sich bei den Öffnungsschritten gerade alle so umsichtig verhalten."
> Das Thermalbad öffnet: Das Thermalbad startet am Samstag, 22. Mai, im Corona-Sonderbetrieb in die Sommersaison. Wie im vergangenen Jahr ist die Besucherzahl deutlich begrenzt. Ein Besuch ist nur nach Online-Reservierung maximal drei Tage vor Besuchsdatum möglich. Badegäste können ab Donnerstag, 20. Mai, auf www.swhd.de/baederpreise Besuchszeiten zu definierten Zeitblöcken buchen und Einzeltickets online bezahlen. Alle Besucher über sechs Jahren benötigen einen negativen Corona-Schnelltest oder einen Impfnachweis. Das nicht-beheizte Tiergartenbad öffnet erst wieder, wenn die Temperaturen es zulassen.
> Die Bergbahnen fahren wieder: Ab Sonntag, 23. Mai, nehmen die Bergbahnen den Betrieb auf. Derzeit laufen letzte Absprachen mit den Behörden zu den Zutrittsvoraussetzungen. Die Details gibt es dann auf: www.bergbahn-heidelberg.de.
> Weitere Hilfen für die Wirtschaft: Ab dem 31. Mai gibt es eine neue Geldwertkarte, die in 120 inhabergeführten Geschäften, aber auch bei Dienstleistern und kulturellen Einrichtungen eingelöst werden können. Auch sie wird Danke-Schein heißen – und kann mit bis zu 150 Euro aufgeladen werden. Infos gibt es unter www.vielmehr.heidelberg.de.