Drohende Verzögerungen: Sinsheim bekommt Baustoff-Knappheit zu spüren
Sinsheim. (cbe) Bauen wird immer teurer und verzögert sich, weil die Baustoffe kaum oder gar nicht zu bekommen sind. Dies betrifft nun auch die städtischen Baustellen, insbesondere die Theodor-Heuss-Schule und den Kindergarten Süd.
"Wir haben überall Probleme mit Materiallieferungen", erklärt Oberbürgermeister Jörg Albrecht auf Nachfrage. Im Kindergarten Süd warte man auf die Außendämmung und einen Rollladenkasten. Weil diese Teile fehlen, könne der Gipser nicht arbeiten. Und weil das Gerüst nun länger stehen bleiben muss, kann die Firma, die die Außenanlage gestaltet, ihre Arbeiten nicht abschließen. Wann diese und andere Firmen dann wieder auf die Baustelle kommen können, sei ungewiss, weil die Terminkalender der Handwerker momentan noch voll sind.
Wie sich das auf den Zeitplan auswirkt, lasse sich laut Albrecht noch nicht mit letzter Sicherheit sagen. Mehrere Wochen Verspätung seien aber möglich. Von einem "Damoklesschwert, das über uns schwebt", spricht der OB. Momentan werden die Kinder noch im alten Gebäude betreut, das in unmittelbarer Entfernung steht. Die Lebenshilfe, die den alten Kindergarten im Anschluss nutzen wird, habe die Frist etwas verlängert, erklärt Albrecht. Doch der Kindergarten sei zu klein, es sei deshalb wichtig, das neue Gebäude bald fertigzustellen.
Wie teuer manche Baustoffe geworden sind, ist unter anderem an der Theodor-Heuss-Schule zu sehen: Im B-Bau, der seit längerer Zeit saniert und erweitert wird, sollten farbige Wandverkleidungselemente angebracht werden. Dies wurde auch im zuvor sanierten A-Bau so gehandhabt, um die Wände zu schützen, wenn Schüler mit ihren Ranzen dort entlangstreifen. Doch der Quadratmeter Wandverkleidung koste nun nicht mehr 150, sondern 500 Euro pro Quadratmeter. Da das laut OB "kostenmäßig aus dem Ruder gelaufen ist", wurde der Auftrag aufgehoben. Die Wände werden nun gestrichen. Möglicherweise werden die Verkleidungen nachträglich angebracht. Nachdem sich die Baustelle bereits mehrfach verzögert hat, sei dies nun nicht der Fall, erklärt Albrecht. Die Schüler könnten voraussichtlich nach den Sommerferien dort unterrichtet werden.