Eberbach: "Jugendbeteiligung heißt: Beteiligt Euch!"
Eberbach (fhs) Einzelne Projekte mit kleinen Gruppen direkt am Thema interessierter Jugendlicher voran bringen – das ist künftig die Arbeit des Runden Tischs Jugendbeteiligung.
Skatepark/Jugendzentrum und die Mountainbike-Singletrails sind die ersten beiden Projekte. Darüber hinaus ging’s beim jüngsten Treffens um die Zukunft dieser Form "Politik von und mit Jugendlichen in der Stadt". Dabei kam ein Grundproblem der Eberbacher Jugendbeteiligung zur Sprache.
Am 23. August um 16.30 Uhr findet ein Gespräch zwischen Stadtverwaltung und Skatern statt, bei dem es darum geht, wie genau der Skatepark anstelle der Hallen neben dem Depot 15/7 an der Güterbahnhofstraße aussehen soll.
Dort geplant sind neben dem Kulturzentrum künftig auch das Jugendzentrum und eben die Skateranlage, die sich bislang in schlechtem Zustand am Neckarlauer befindet.
Bürgermeister Peter Reichert und Bauamtsleiter Detlef Kermbach stellten den Jugendlichen das Vorhaben vor. Sie baten um Verständnis für die erforderlichen Schritte wie Antrag, Genehmigungsverfahren, Planer suchen, Pläne erstellen, Projekt umsetzen und dass dies alles seine Zeit brauche – Kermbach sagte, festlegen könne er sich beim besten Willen nicht, nannte aber als Ziel das Umsetzen von Skaterpark und Jugendzentrum 2022/23.
Zum Projekt SingleTrails für Mountainbiker hatte die Stadtverwaltung das Naturparkzentrum mit ins Boot geholt; Raffael Lutz ist dort für "Projektmanagement Erholungsinfrastruktur und Mountainbike" zuständig und referierte vor den Jugendlichen Möglichkeiten, Gesetzeslage, mögliche Konflikte mit anderen Waldnutzergruppen und Lösungsversuche. Bürgermeister Reichert kündigte hier einen Gesprächstermin zum Eberbacher Montainbike-Konzept für 1. Juli an. Alle vom Thema berührten Interessengruppen sollen da zusammen kommen: Jugendliche/Mountainbiker, Forst, Naturschutz, Wanderer.
"Wir wollen unter uns diskutieren", äußerte Johanna Walz generell Unbehagen für die schweigende Mehrheit der jungen Leute im Saal. Die Atmosphäre einer Art Gemeinderatssitzung mit ihren Formalitäten, die Anwesenheit von Stadträten (alle Fraktionen waren teils sogar durch zwei Personen vertreten), weitere Erwachsene auf der Verwaltungsbank, der Bürgermeister als Stadtoberhaupt – all dies schüchtere ein.
Walz sagte, besser wäre es, sich in einem Kreis zu treffen, der nicht so offiziell wirke und bei dem "man sich nicht so fehl am Platz fühlen kann", etwa im Depot 15/7 oder auf der Neckarwiese. Vor dem nächsten Runden Tisch am 22. September soll dies nun für Skaterpark und Jugendzentrum so geschehen.
Hauptamtsleiterin Anke Steck erwähnte als Problem, dass sie Jugendliche nahezu nicht erreichen könne. Mails werden nicht gelesen oder es fehlten generell Kontaktdaten. Das Beste sei die direkte Ansprache durch bisher Beteiligte, Eltern, Lehrer. Als solcher wie auch als Stadtrat hatte eingangs Udo Geilsdörfer die Jugendlichen aufgefordert, von sich aus Motivation zu zeigen. Falsch sei es, wenn Erwachsene Sitzungen abhielten oder Projekte planten. Unterstützung sei den Jugendlichen sicher, aber sie müssten sie von sich aus einfordern "Es ist immer leicht zu schimpfen. Etwas machen ist schwerer, sagte Geilsdörfer. "Die derzeitigen Sitzungen leben eigentlich nur vom Input der Verwaltung."