Mosbach: Nächstes Paket für Sanierung der Pestalozzi-Realschule geschnürt
Von Heiko Schattauer
Mosbach. Weit weniger dramatisch als das darauf folgende EM-Spiel der deutschen Fußball-Nationalelf verlief am Mittwochabend die jüngste Sitzung des Mosbacher Gemeinderats. Die hatte man mit Blick auf das entscheidende Duell gegen Ungarn vorsorglich eine halbe Stunde früher als üblich angepfiffen, und man darf es vorwegnehmen: Die Stadträte präsentierten sich bedeutend abgestimmter und zielorientierter als die bundesdeutschen Auswahlkicker.
Berechtigte Titelambitionen
Volle Zustimmung aus dem Gremium erhielt dabei der offensive Vorstoß der Stadtverwaltung, wonach die Große Kreisstadt Mosbach künftig ganz offiziell den Zusatztitel "Hochschulstadt" tragen soll und auch führen darf. 2009 war die forsche Taktik dazu nicht aufgegangen, Oberbürgermeister Jann seinerzeit vom Innenministerium zurückgepfiffen worden. Die streitbaren Ortsschilder mit der Hochschule im Begleittext musste das Stadtoberhaupt selbst wieder abschrauben. Nun sieht es mit einer Genehmigung offenbar besser aus; die Vorgaben des Landes für derlei Zusatzbezeichnungen sind mittlerweile weniger restriktiv wie zu Zeiten des ersten Anlaufs. "Wir haben entsprechend vorgefühlt", erklärte OB Jann im Gemeinderat zu seinem "Lieblingsthema", die Chancen, dass man die noch vorhandenen Mosbach-Schilder mitsamt Hochschulzusatz diesmal auch hängen lassen dürfte, stünden gut. Zeichen könne man damit nicht nur in Bezug auf die Planungen für das Baukompetenzzentrum der Dualen Hochschule setzen, so Jann weiter. Sondern eben auch verdeutlichen, wie bedeutend die Bildungseinrichtung inzwischen für die Stadt Mosbach und den ländlichen Raum ist.
Im Gemeinderat fand der Beschlussvorschlag zum Antrag volle Unterstützung, wenngleich Petra Rutz (Freie Wähler) sich zu einer Zusatzbezeichnung dann auch zusätzliche Angebote für die Studenten in der Stadt wünschen würde: "Da sollte man dann auch proaktiv was tun." Georg Nelius (SPD) sieht schon in der Begrifflichkeit "Hochschulstadt" einen Imagegewinn für Mosbach und die Region. Und Arno Flicker (CDU) spannte den Bogen gleich noch ein wenig weiter und brachte (charakterisierende) Zusatzbezeichnungen auch für die Ortsteile ins Spiel: In Sattelbach böte sich da natürlich das "Streudorf" an. Nun geht allerdings zunächst einmal der Antrag für die Hochschulstadt raus, verbunden mir der Hoffnung auf bestätigenden Post aus Stuttgart.
Erneuerung in Arbeit
Im Technischen Aussschuss bereits eingehend vorberaten, lag dem Gemeinderat auch ein ganzes Planungsleistungspaket für die (weitere) Modernisierung der Pestalozzi-Realschule zur Abstimmung vor. "Es macht ja absolut Sinn, das Gesamtgebäude jetzt in einem Durchgang zu ertüchtigen", meinte OB Jann. Um das zu ermöglichen, seien eben weitere Planungen und Aufträge auf den Weg zu bringen. Der Gemeinderat befürwortete dieses Vorgehen einstimmig und gab grünes Licht für folgende Planungsleistungen für den zweiten Bauabschnitt (UG und EG): Harrer Ingenieure (Karlsruhe) Projektsteuerung in Höhe von rund 190.916 Euro; Ingenieurbüro Willhaug (Mosbach), Fachplanung HLS in Höhe von 303.636 Euro; Ingenieurbüro Spohn (Mosbach), Fachplanung Elektro in Höhe von 178.693 Euro; Partnergesellschaft Freie Architekten Dorbath-Bernhard-Binkele-Keller (Mosbach), Architektenleistungen in Höhe von 451.513 Euro.
Modernisiert wird aber nicht nur an den Schulen. Auch die Feuerwehr – besser: deren Ausrüstung – braucht immer mal wieder Erneuerung. Ausführlich dargestellt worden waren die Notwendigkeiten und Wünsche mit dem Bedarfsplan bereits in einer vorangegangenen Gemeinderatssitzung. Diesmal wurde es konkret: Einstimmig befürwortet wurde nämlich die Anschaffung eines Abrollbehälters Wasser für die Freiwillige Feuerwehr, Abteilung Stadt. Der soll ein in die Jahre gekommenes Spezialtankfahrzeug ersetzen und nun für rund 165.000 Euro bei GSF Sonderfahrzeugbau (Twist) geordert werden. Dank Zuschüssen von Land und Kreis (62.000 bzw. 18.600 Euro) verbleiben bei der Stadt Beschaffungskosten von rund 85.000 Euro. Bei aller Freude muss man sich bei der Feuerwehr allerdings auch noch in Geduld üben: Mit einer Lieferung des neuen Abrollbehälters ist erst 2022 zu rechnen.
Eine weitere Berichterstattung aus dem Gemeinderat Mosbach folgt in der kommenden Ausgabe.