Heidelberg: Anklage nach Neckarwiesen-Randale erhoben
Heidelberg. (RNZ/mün) Nach der Randale auf der Neckarwiese an Pfingsten ist jetzt klar, was einen 18-Jährigen vor Gericht erwartet. Der Mann aus dem Landkreis Karlsruhe soll sich an den Ausschreitungen beteiligt haben und sitzt seit 1. Juni in Untersuchungshaft.
Vor einem Jugendschöffengericht muss sich der Heranwachsende wegen Landfriedensbruchs in einem besonders schweren Fall, wegen tätlichen Angriffs auf und Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte und wegen Sachbeschädigung verantworten. Das teilt die Staatsanwaltschaft Heidelberg am Freitagnachmittag mit.
Konkret wird dem Angeklagten vorgeworfen, als Teil einer randalierenden Menschenmenge einen Zeltpavillon für Corona-Schnelltests erheblich beschädigt und eine Flasche auf einen vorbeifahrenden Streifenwagen geworfen zu haben. Der 18-Jährige habe mit einem Holzpfahl die Scheibe eines Zeltpavillons für Corona-Schnelltests eingeschlagen und einen E-Scooter in die Scheibe geschleudert zu haben. Insgesamt soll an dem Pavillon ein Sachschaden in Höhe von 6800 Euro entstanden sein.
In der Nacht von Pfingstsamstag auf Pfingstsonntag hatten sich zahlreiche Personengruppen auf der Neckarwiese in Heidelberg-Neuenheim aufgehalten, um dort zu feiern und sich mit weiteren Personen zu treffen. Nachdem diese Feierlichkeiten zunächst friedlich geblieben waren, waren im weiteren Verlauf der Nacht mehrfach bengalische Feuer abgebrannt, übermäßig laute Musikanlagen betrieben und mit hochmotorisierten Fahrzeugen zunehmend Lärm verursacht worden. Daher hatten sich die vor Ort anwesenden Polizeikräfte entschlossen, Kontrollmaßnahmen, auch zum Zwecke der Einhaltung der Coronaverordnung, einzuleiten.
Diesen Maßnahmen der Polizei widersetzten sich zahlreiche Personen, indem sie die Anordnungen der einschreitenden Polizeibeamten ignorierten und sogar begannen, diese körperlich zu attackieren. Dabei bewaffneten sich die Täter mit Glasflaschen und Steinen und warfen diese in Verletzungsabsicht in Richtung der Polizeibeamten.