Sulzfeld: Mobilitätssäulen sind die neuen Wegmarken
Von Michael Fritz
Sulzfeld. "Sulzfeld ist vielen Kommunen – auch größeren Städten – voraus, was das vielfältige Mobilitätsangebot angeht", lobte Holger Kesten. Er ist Projektmanager bei der Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg (KEA) und stellte im Gemeinderat die neuen Mobilitätssäulen des Landes vor.
"Die Mobilitätssäule ist die neue Wegmarke für nachhaltige Mobilität in Baden-Württemberg", erläuterte Kesten den Ratsmitgliedern das Konzept. "An sogenannten Mobilitätsstationen machen die Mobilitätssäulen auf die vorhandenen Angebote aufmerksam. Gleichzeitig bieten die Säulen Wegweisung, Besucherführung und die direkte Weiterleitung zur Buchung der Mobilitätsangebote."
Da Sulzfeld neben S-Bahn und Bus auch E-Carsharing, Ladestationen für E-Autos und Pedelecs sowie Park-and-Ride-Plätze und Abstellboxen für Fahrräder hat, sind alle Komponenten einer nachhaltigen Mobilität vorhanden. So war es nur folgerichtig, dass Sulzfeld die Chance bekam, in der zweiten Förderrunde ebenfalls als Pilotgemeinde ausgewählt zu werden. Bürgermeisterin Sarina Pfründer zögerte nicht lange und signalisierte Interesse. Nun steht Sulzfeld in einer Reihe mit Reutlingen, Friedrichshafen und drei weiteren Gemeinden kurz vor der Realisierung des Projekts. "In Sulzfeld, als kleinste der Projektgemeinden, möchten wir nachweisen, dass nachhaltige Mobilität auch im ländlichen Raum funktionieren kann", verdeutlichte Kesten.
Neben der bisherigen, vier Meter hohen Mobilitätssäule, gibt es in der zweiten Runde auch kleinere Säulen mit nur 2,8 Metern Höhe. "In diese ist sogar noch eine Rad-Reparatureinheit integriert. Außerdem gehören zum Set noch Bänke und Radabstellanlagen." Bei einer Ortsbegehung zeigte sich, dass sich in Sulzfeld drei Standorte für Mobilitätssäulen eignen. Während der Bürgerbahnhof für eine kleine Säule gesetzt ist, ist noch offen, ob am Rathausplatz oder an der Ravensburghalle die zweite kleine Säule platziert wird. Der dritte Standort erhält dann eine große Säule. Die endgültige Standortwahl trifft der Gemeinderat anhand einer Visualisierung, die die Dimensionen ins Verhältnis setzt. "Die Bänke nehmen wir aber auf jeden Fall", ist Bürgermeisterin Pfründer sicher. Diese Entscheidung fällt umso leichter, als die komplette Investition vom Verkehrsministerium finanziert wird.
Zu Beginn der Sitzung wurde beschlossen, dass es im kommenden Jahr zur Unterstützung des örtlichen Handels zwei verkaufsoffene Sonntage geben wird. Diese werden anlässlich des Wandertages des TV Sulzfeld am 8. Mai – erwartet werden bis zu 1000 Besucher – und zur Kirchweih am 25. September sein. Damit blieb der Gemeinderat unter der maximal möglichen Anzahl von drei verkaufsoffenen Sonntagen.
Mit der Verabschiedung der ersten Ehrenordnung legte der Gemeinderat die Grundsätze fest, nach denen persönliche Verdienste von Menschen gewürdigt werden können, die sich in vorbildlicher und außergewöhnlicher Weise ehrenamtlich für das Gemeindewohl eingesetzt haben. Vom Ehrenbürgerrecht über Ehrungen von sportlichen Leistungen bis zur Ehrung von Lebensrettern und Mitgliedern der Freiwilligen Feuerwehr ist festgelegt, wie im jeweiligen Fall zu verfahren ist.
Mit der Benennung der vorerst letzten Straße im Gewerbegebiet "Riegel" ist die Adressbildung der neuen Grundstücke abgeschlossen. Nach intensiver Diskussion setzte sich der alte Gewannname "Heuscheuergraben" mit der Mehrheit der abgegebenen Stimmen gegen "Aenne-Burda-Straße" und "Büsch" durch. Mit der Vergabe von 30 LED-Straßenleuchten kommt die Erschließung des Gewerbegebietes wieder einen deutlichen Schritt weiter.