American Football: Joe Burrow führt Bengals zum Super Bowl – und reagiert mit Humor auf Frage nach seiner Diamantenkette
Als die Cincinnati Bengals das letzte Mal beim Super Bowl der NFL dabei waren, war Quarterback Joe Burrow noch lange nicht geboren. Jetzt zieht der 25-Jährige mit seinem Team völlig überraschend ins Finale ein. Am Selbstvertrauen des Spielmachers dürfte es nicht scheitern.
Die einen schmunzeln über seine Offenheit, die anderen werfen ihm Arroganz vor. In jedem Fall polarisiert Joe Burrow, Spielmacher und Quarterback der Cincinnati Bengals, momentan wie wohl kein anderer Football-Star in der NFL. Denn auch nach dem phänomenalen Überraschungssieg seiner Bengals gegen die haushohen Favoriten der Kansas City Chiefs sorgte der 25-jährige Borrow für Gesprächsstoff.
In einem Interview nach dem Spiel sprach ihn eine Journalistin auf seine pompöse Halskette an. Sie wollte wissen, ob die funkelnden Diamanten auf dem Anhänger mit den Initialen "JB" und der Trikotnummer 9 denn echt seien. "Ich verdiene zu viel Geld, um gefälschte zu haben, also sind sie echt", stellt Burrow lachend klar.
Wäre das auch geklärt. In den sozialen Medien erntete er dafür nicht nur Beifall. Angesichts der Tatsache, dass Burrow zuvor maßgeblich zum ersten Super-Bowl-Einzug der Bengals in 33 Jahren beigetragen hatte, dürfte ihn das allerdings wenig kümmern.
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Kansas City Chiefs verpassen dritte Super-Bowl-Teilnahme in Folge
Im Arrowhead Stadium in Kansas City holten die Bengals am Sonntag (Ortszeit) in der Verlängerung ein 27:24 gegen die klar favorisierten Chiefs – und das trotz eines 3:21-Rückstands im zweiten Viertel und Ballbesitz für die Chiefs zu Beginn der zusätzlichen 15 Minuten.
Die Chiefs hatten sich zuvor erst mit einem Field Goal bei auslaufender Uhr in die Verlängerung gerettet und leisteten sich dort dann eine Interception. Den Bengals-Sieg perfekt machte das Field Goald von Kicker Evan McPherson.
Die Chiefs um Quarterback-Star Patrick Mahomes verpassten durch die Niederlage ihre dritte Super-Bowl-Teilnahme in Serie. Bengals-Quarterback Burrow, der erst seine zweite NFL-Saison spielt, behielt wie schon am vorletzten Spieltag der Hauptrunde die Nerven und führte seine Mannschaft erneut nach einem Rückstand noch zu einem Sieg gegen Kansas City.
Zahlen sind nicht alles
"Wenn du den Münzwurf gegen diese Jungs verlierst, dann gehst du normalerweise nach Hause", sagte Quarterback Burrow dem TV-Sender CBS. "Ich bin einfach ein bisschen sprachlos gerade."
Aber nicht nur beim Münzwurf hat sich Burrow entgegen aller gängigen Statistiken durchgesetzt. Denn der 25-Jährige steckte in der Regular Season mehr Prügel ein als alle anderen NFL-Quarterbacks – 51-mal ging Burrow vor Passabgabe zu Boden. Kernaufgabe einer Offense, dem angreifenden Team, ist es eigentlich, den eigenen Quarterback vor den anstürmenden Gegnern zu schützen; gelingt ihnen das nicht, spricht man im Football von einem Sack – und darin war eigentlich kein Team schlechter als die Cincinnati Bengals. Dass es das Franchise trotzdem ins Liga-Finale geschafft hat, grenzt also an ein sportliches Wunder. Für sein unermüdliches Einstecken und Wiederaufstehen lieben die Fans Burrow – Protz hin oder her.
Am 14. Februar (deutsche Zeit) treffen die Bengals im 56. Super Bowl auf die Rams aus Los Angeles. Bleibt abzuwarten, wie oft sich Burrow diesmal wieder aufraffen muss.