Bayerischer Nachwuchsreiter Konstantin Haag bei den Happy Horse Munich Young Talents in München-Riem

Foto: Christian Geisselmann

Gut Daxau in Isen bei München –

Die veranstaltende Hippo GmbH hat den in Bayern beheimateten Nachwuchsreiter Konstantin Haag Anfang November in seinem Trainingszentrum, dem Pferdesportzentrum Daxau, besucht und mit ihm ein Gespräch über seine Vorbilder, seine Pferde, seine Erfolge und seine Ziele geführt. Konstantin Haag, der gerne „Konsti“ gerufen wird,  wurde am Tag vor dem Interview gerade erst 13 Jahre alt und hat Martina Brod und Lisa Birnstiel von der Hippo Pferdeveranstaltungs GmbH freundlich auf dem schönen Hof der Familie Michalke und Heimat des Erfolgsehepaars Victoria und Denis Nielsen begrüßt. Nach einer kurzen Stallführung und Vorstellung seiner Pferde hat er seinen Gesprächspartnerinnen souverän und bereitwillig Antworten zu all ihren Fragen rund um seinen Trainings- und Schulalltag gegeben.

Talent, ein guter Trainer, große Vorbilder, das besondere Verhältnis zu den Pferden und viel Disziplin gehören zum Erfolgsrezept des frisch gebackenen oberbayerischen Meisters bei den Junioren II im Springlager. Doch damit noch lange nicht genug: Konstantin Haag steht erst am Anfang seiner Karriere und erzählt uns, wie er zu seiner Leidenschaft dem Springreiten gekommen ist, und mit wem er bei den Happy Horse Munich Young Talents an den Start geht.

Hallo Konsti, schön, dass es heute klappt mit unserem Gespräch. Ich habe heute ein paar Fragen mitgebracht und freue mich auf das Gespräch mit dir. Magst du dich kurz vorstellen? Wie alt bist du und wo gehst du zur Schule?

Konsti:

„Hallo ich bin Konstantin Haag und bin dreizehn Jahre alt. Meine Leidenschaft ist das Reiten. Ich gehe auf die „Bavarian International School“ in Heimhausen. Dort besuche ich die siebte Klasse.“

Und International School warum? Gibt es hier einen bestimmten Hintergrund dazu?

Konsti:

„Ja das hat den Hintergrund, weil ich vielleicht im Ausland studieren möchte. Nur Deutsch allein ist da ein bisschen schwer. An der International School spricht man den ganzen Tag Englisch und man lernt auch das Englisch sprechen wie ein Native Speaker. Der Punkt ist für mich sehr wichtig.

Kommen wir mal zu deiner reiterlichen Laufbahn. Wann hast du denn mit dem Reiten angefangen und mit welchem Pferd oder Pony?

Konsti:

„Also ich habe mit fünf Jahren angefangen meinen ersten Reiterwettbewerb zu reiten. Mein erstes Pony hieß „Bibi“. Das war ein Shetland Pony. Genau – das waren so meine Reitanfänge, wodurch sich dann auch so richtig die Lust aufgebaut hat und ich dann unbedingt auch weiter machen wollte.“

Wie bist du denn zum Reiten gekommen? Es ist ja nicht so das beliebteste Hobby unter Jungen in deinem Alter oder doch?

Konsti:

„Bei mir ist es so, dass meine Eltern schon damals erfolgreich geritten sind. Meine Mutter reitet immer noch Dressur und mein Vater ist damals erfolgreich Springen geritten und dadurch bin ich mit den Pferden aufgewachsen. Es war damals schon so, dass ich bei den Pferden immer am besten schlafen konnte. Meine Eltern haben mich oft, wenn ich nicht schlafen konnte, in die Nähe der Pferde gebracht und die Hintergrundgeräusche der Pferde haben mich schlafen lassen. Ich bin mit ihnen aufgewachsen und dadurch bin auch ein bisschen zu Allem gekommen und habe so auch die Lust auf den Sport für mich entdeckt.“

Und war das Springen schon immer deine Leidenschaft?

 Konsti:

„Springen war schon immer meine Leidenschaft. Ich kann mir jetzt nicht vorstellen, wie ich mit einem Pferd im Dressurviereck reite (grinst),weil ich finde da ist man auch mehr von Menschen abhängig. Und Springreiten hat mir auch immer mehr Action gegeben und mir mehr Spaß gemacht.“ 

Kommen wir zu deinen Pferden – deine Erfolgspferde sind Equador 48 und SB Broadway Semilly. Welche Eigenschaften der Beiden magst du denn besonders? Was schätzt du an ihnen?

Konsti:

„An Broadway schätze ich, dass er mir immer ein gutes Gefühl gibt. Und er packt mich immer, wenn wir an den Sprung hinreiten und sagt „da reiten wir jetzt drüber und das machen wir jetzt zusammen“. Seinen Kampfgeist schätze ich sehr und, dass er mir einfach auch ein gutes Gefühl gibt. Und bei Equador ist es auch der Kampfgeist. Er ist ein Charakterpferd und zieht mich damit auch jedes Mal, wenn ich in den Parcours reite, mit. Er gibt mir immer ein gutes Gefühl.“

Also die beiden sind schon auch eine Herausforderung für dich, weil sie so unterschiedlich sind oder? Was sind denn so die fordernden Eigenschaften der Beiden?

Konsti:

„Also Broadway wird immer sehr schnell sehr ehrgeizig. Gerade in Kombinationen ist er eine Herausforderung, auch generell, wenn man mit ihm an den Sprung reitet, er will immer drüber, egal was kommt. Und deshalb glaube ich ist es auch einer der Gründe, warum ich die letzten Male so erfolgreich war. Und Equador ist es der große Galopp. Sie geben mir beide ein sehr gutes Gefühl.“

Was macht denn euer Verhältnis aus? Wie ist die besondere Beziehung zu deinen beiden Pferden zu beschreiben?

Konsti:

„Also zu Broadway weil ich ihn am längsten kenne und er auch bis jetzt das Pferd ist, was ich am längsten habe. Ich kenne ihn einfach wie meine linke Westentasche und er mich genauso gut wie ich ihn. Bei ihm weiß ich einfach ganz genau wo – wie – wann – was – wann springt er weg und wie muss ich reagieren. Aber ich glaube, dass wir mittlerweile fast wie Brüder sind, weil wir uns einfach so gut kennen und das unsere „relationship“ ausmacht.

Und Equador, weil er einfach ein „Strahlemann“ ist. Ich mag ihn einfach sehr gerne, weil er einfach ein sehr sehr cooles Pferd ist.“ (strahlt beim Erzählen)

Kann man dann überhaupt sagen, dass du einen von beiden bevorzugst? Hast du ein Lieblingspferd?

Konsti:

„Bei mir ist es so, dass kein Pferd bevorzugt wird. Jedes Pferd wird gleichbehandelt. Ich sag jetzt nicht auf dem Turnier ich konzentriere mich auf den einen mehr als auf den anderen, weil mit dem habe ich angeblich mehr Chancen – nein. Sie sind beide gleich wichtig. Ich habe sie beide gleich gern und sie sind beide gleich gute Pferde. Auch wenn Broadway schneller ist und Equador höher springen kann – sie werden trotzdem alle beide gleichbehandelt.“

Du bist sehr erfolgreich, du reist von einem großen Turnier zum nächsten und bist im Bayerischen Springkader im LK2 Children Lager. Mit Broadway hast du in diesem Jahr einen erfolgreichen vierten Platz auf den Bayerischen Meisterschaften erreicht und dir den oberbayerischen Meistertitel im Junioren II Lager in Karlsfeld geholt. Was war bei diesen vielen großartigen Leistungen bislang dein größter Erfolg und warum?

Konsti:

„Also einen Meistertitel gewinnt man jetzt nicht jeden Tag und ja die Oberbayerische war für mich mit dem ersten Meistertitel schon was Besonderes. Und dann war noch ein Turnier in Mailand San Siro, wo ich sehr erfolgreich war und das war mein erstes vier Sterne Turnier und ich konnte den CSI* gewinnen. Das war auch sehr besonders für mich.“

Was sind denn deine reiterlichen Ziele für die Zukunft? Wenn Du jetzt auf die nächsten ein bis zwei Jahre schaust, was hast du dir vorgenommen?

Konsti:

„Also wenn ich mir dieses Jahr anschaue, dann auf dem Turnier der Munich Young Talents gut zu sein. Und wenn ich die Startberechtigung bekomme, dann wäre das Ziel das Salut Festival zu reiten und dort auch gut zu sein. Wenn ich mir nächstes Jahr anschaue, plane ich auf jeden Fall Hagen und Preis der Besten als meine Ziele ein.“

Gibt es denn auf deinen Turnieren einen Glücksbringer oder ein Maskottchen, das dich begleitet?

Konsti:

„Also ich habe keinen Glücksbringer, meine Pferde sind meine Glücksbringer. Aber meine Pferde haben jeder einen Glücksbringer, und zwar haben sie Kuscheltiere am Turnier und zu Hause an ihrer Box hängen. Das soll Glück bringen und die hängen auch so lange an der Box, bis sie ihre letzte Runde gegangen sind, weil ansonsten bringt es Unglück.“

Kommen wir jetzt zu deinen Vorbildern und Trainern. Wir sind gerade im Pferdesportzentrum Daxau, also liegt es natürlich auf der Hand bei wem du gerade trainierst, richtig?

Konsti:

„Ich trainiere mit Denis Nielsen, weil er ein unglaublich guter Trainer ist, mir schon in vielen Situationen geholfen hat und mir schon unglaublich viel beigebracht hat.“

Kann man sagen er ist einer von deinen Vorbildern?

Konsti:

„Er ist auf jeden Fall einer meiner Vorbilder, weil sonst wäre ich auch nicht bei ihm, wenn ich ihn nicht gut finden würde. Wie er alles macht, wie er trainiert…Er kann jedes schwierige Pferd reiten. Er kann alle schwierigen Pferde ausbilden und das finde ich echt bewundernswert und darum gehört er auch zu meinen Vorbildern. Wer will so nicht sein?“ (grinst)

Hast du noch andere Vorbilder und Größen im Sport die du dazu zählst?

Konsti:

„Ja auf jeden Fall Markus Ehning, weil wenn du ihn im Parcours anschaust, das sieht so mühelos aus aber er macht so viel auf dem Pferd und er ist auch einfach immer fair zum Pferd und liebt seine Pferde genauso wie ich. Und ich finde einfach, dass Markus Ehning einer der besten Reiter der Welt ist. Damals wie momentan.“

Wie wichtig ist dir denn die Unterstützung deiner Eltern?

Konsti:

„Also ich glaube ohne meine Eltern würde wenig gehen, weil sie meinen Sport in jeder Hinsicht unterstützen und managen, dass ich auf diese ganzen tollen Turniere darf.“

Kommen wir zu deinen Hobbys. Reiten nimmt bekannterweise viel Zeit in Anspruch, bleibt da noch Zeit für Hobbys?

Konsti:

„Wenig, denn die Schule und Reiten sind die zwei Sachen, die am wichtigsten sind momentan in meinem Leben. Aber wenn ich mal Freizeit habe, spiele ich gerne Basketball oder Fußball, ich bewege mich gerne, teste neue Sportarten aus und setze mich auch mal gerne vor die Konsole.“

Was machst du denn besonders gerne?

Konsti:

„Also ich entspanne mich gerne und wenn ich mich entspanne, spiele ich eigentlich am liebsten an der Konsole. Was ich besonders mag ist FIFA spielen, da geht es halt auch um Sportarten und um Taktik und das macht mir besonders viel Spaß.“

Gibt es irgendein Lieblingsgericht, was du gerne isst?

Konsti:

„Also ich esse gerne die italienische Küche, Pasta, Pizza und ich bin ein großer Nudelfan.“

Reiten und Alltag, das ist ja oft nicht so leicht alles unter einen Hut zu bekommen. Wie sieht denn so ein ganz normaler Tag bei dir aus?

Konsti:

„Also so ein normaler Tag mit Schule ist um 7 Uhr morgens aufstehen, frühstücken, mit meinem Hund gehen, was mir auch nochmal extra Energie gibt, erst mal draußen zu sein. Dann geht es mit dem Bus zur Schule. Um 9 Uhr beginnt sie und um 16 Uhr hört sie auf. Und dann fahr ich meistens zu meinen Pferden, reiten und trainieren. Danach dann nach Hause, Hausaufgaben machen und Abendessen und dann ist der Tag auch fast schon vorbei.“

Wie ist dein Training mit der Schule vereinbar? Wie ist das mit Prüfungen? Welche Regeln gibt es?

Konsti

„Also ich kriege alles gut hin. Es gibt aber eine wichtige Regel: Ich muss gut in der Schule sein, um auf Turniere zu dürfen. Also ich habe nicht viele Regeln, aber das ist wirklich die Regel, die wirklich berücksichtigt wird und ganz besonders wichtig ist.“

Bleibt denn bei dem Tagesablauf und den vollen Wochenenden auch noch Zeit für Freunde?

Konsti:

„Also unter der Woche wenig, da ich nicht jemand bin, der ständig mit Freunden zusammenhängen will, sondern auch mal meine Ruhe haben will, v.a. weil ich so einen vollen Tag auch einfach habe. Aber am Wochenende, meistens Sonntags, wenn ich nicht auf einem Turnier bin, treffe ich mich schon gerne mit Freunden und wir haben immer viel Spaß.“

Super, da haben wir ja schon einen tollen Einblick bekommen. Kommen wir nun zu den beiden Turnieren, die uns natürlich besonders interessieren: die Happy Horse Munich Young Talents und die Pferd International München. Am ersten Adventwochenende finden die Munich Young Talents zum ersten Mal bei uns auf der Olympia-Reitanlage in München Riem statt. Weißt du denn schon, welches Pferd oder welche Pferde du mitnehmen wirst?

Konsti:

„Also auf jeden Fall mein neues Pferd Commander Mc Garrett. Er ist jetzt seit einem Monat bei uns und macht wirklich gute Fortschritte. Und dann nehme ich noch den SB Broadway Semilly mit.“

Das Turnier findet ja jetzt in der Olympia-Reithalle statt. Gibt es dort besondere Herausforderungen für dich und deine Pferde?

Konsti:

„An sich ist es ja eigentlich immer dasselbe: den Parcours reiten und davor beim Abgehen fallen dir die meisten Sachen sowieso auf. Hm – das Einzigste was wirklich eine Kunst ist, ist den Boden zu machen, aber das ist in München-Riem jetzt gar kein Problem.“

Der Plan ist es ja den Munich Young Talent Termin fest im Turnierkalender in München-Riem zu etablieren. Wir hoffen natürlich, dass wir deine Karriere die nächsten Jahre weiterverfolgen dürfen und drücken dir für das Turnierwochenende die Daumen.

Konsti:

„Ja das hoffe ich auch, dass ich gut bin, vielen Dank.“

Dieses Jahr bist du auch mit Equador bei der Pferd International München an den Start gegangen und das auch ganz erfolgreich auf dem „heiligen Rasen“ in Riem. Wie war es für dich in dieser einzigartigen Kulisse zu reiten? Was verbindest du mit der Pferd International München?

Konsti:

„Ich finde es jedes Mal aufs Neue ein sehr sehr gutes Gefühl auf so einem großen Rasenplatz zu reiten, der aber auch so einen guten Boden hat und einfach auch so schön ist mit der ganzen Kulisse, die ist einfach einzigartig in Riem. Und ich finde du hast auch immer ein bisschen im Hintergrund, dass hier damals auch wirklich Olympia war und das ist schon was ganz Besonderes. Und was ich da noch dazufüge, ist auf jeden Fall Heimat, weil es ein Turnier ist, was von uns nur eine halbe Stunde entfernt ist.“

Damit hast du meine letzte Frage eh schon gut beantwortet, wenn ich frage, was verbindest du mit der Pferd International München? Heimat oder?

Konsti:

„Ja genau Heimat und gute Stimmung.“

Vielen Dank dir Konsti für dieses Gespräch. Wir wünschen dir jetzt natürlich weiterhin viel Erfolg für diese Saison und hoffen wir hören noch ganz viel von dir. 

Konsti:

„Vielen Dank.“

Mehr Informationen finden Sie unter https://www.facebook.com/munichyoungtalents und https://www.instagram.com/munich_young_talents/

Das Gespräch führten Martina Brod und Lisa Birnstiel von der Hippo GmbH.

Der Beitrag Bayerischer Nachwuchsreiter Konstantin Haag bei den Happy Horse Munich Young Talents in München-Riem erschien zuerst auf Pferd International München 2022.