Heidenheim Heideköpfe siegen auch im Bundesliga-Alltag: Heideköpfe – Hünstetten Storm 4:0 / 7:5
Das Beste daran: Durch die Niederlagen von Konkurrent München-Haar gegen Regensburg festigten die Heideköpfe damit den zweiten Tabellenplatz. Ganz zufrieden war Trainer Klaus Eckle vermutlich trotzdem nicht, gerade im ersten Spiel ging seine Truppe äußerst fahrlässig mit den Chancen um. Die Gastgeber gingen vor ansprechender Kulisse zwar durch einen Homerun von Kilian Redle 1:0 in Führung, danach gelang gegen Hünstettens Werfer José Pimentel lange nichts mehr.
Dabei leistete sich der Südamerikaner recht viele Walks, so hatten die Heidenheimer zweimal alle Bases besetzt – einmal bei null Aus und einmal bei einem Aus. Doch statt nun einfach mal den Ball ins Spiel zu bringen und so zumindest ein, zwei Punkte herauszuholen, wurde der große Schwung ausgepackt und die Chancen vergeben. Neun Strike-outs in sieben Innings standen am Ende zu Buche. Auch wenn Pimentel sicher kein schlechter seines Fachs ist, waren das ein paar zu viel.
So mussten es Pitching und Defense richten. Sven Schüller zeigte eine überragende Leistung, gab übers ganz Spiel nur drei Hits (kein Walk) ab und ließ keinen einzigen Punkt zu – Shut-out nennen das die Baseballer. Die Defensive blieb fehlerfrei und vor allem Shortstop Simon Liedtke reihte ein grandioses Play ans andere. Für die Entscheidung sorgten die Heideköpfe dann im sechsten Inning. Auch begünstigt durch Unsicherheiten des eingewechselten Werfers Chirinos Martins luden die HSBler erneut die Bases, dieses Mal war aber Shawn Larry an der Reihe. Und der Rightfielder ist derzeit wieder Extraklasse am Schlag, brachte mit seinem Hit zwei weitere Punkte nach Hause. Ein Trickspielzug führte dann noch zum 4:0-Endstand.
Im zweiten Spiel stand bei Heidenheim überraschend das Timo Plitz auf dem Pitchers Mound. Das junge Eigengewächs kassierte zwar gleich im ersten Inning einen Punkt, machte seine Sache aber insgesamt sehr gut, ließ in vier Durchgängen dann nichts mehr zu und verbuchte fünf Strike-outs.
Offensiv kamen die Heideköpfe dieses Mal schneller in Schwung, nach Hit von Gary Owens und Walk für Shawn Larry brachte Germaine William die ersten beiden Punkte nach Hause. Und schon mal in Schwung. legte der Kanadier im dritten Spielabschnitt mit einem Homerun zum 4:1 nach.
Beim Stand von 7:1 ging es in den Schlussdurchgang, so ganz makellos blieb aber auch diese Partie nicht. Nach Plitz hatte zunächst Mike Bolsenbroek als Werfer einen Punkt kassiert, dann wechselte zum siebten Inning Liedtke auf den Mound und musste mit zwei Hits, zwei Walks drei weitere Punkte hinnehmen. So war die Erleichterung nach dem dritten Aus doch spürbar.
Glänzend war die Vorstellung nicht, allerdings mussten die Heideköpfe aus verschiedenen Gründen auch sechs wichtige Spieler ersetzen und ganz leicht fiel die Konzentration nach dem Highlight vom Mittwoch nicht. Am Ende waren es zwei Arbeitssiege, diese aber umso wichtiger. Die Heidenheimer haben nach Niederlagen gerechnet nun zwei Spiele Vorsprung auf Haar, drei auf Mainz und vier auf Stuttgart. Rang zwei im Süden und damit eine gute Ausgangsposition für die Play-offs sind also möglich.
Heideköpfe: Owens (CF; 1 Hits bei 7 Schlagversuchen, 1 RBI, 1 Walk), Gühring (1B; 1/5, 3 Walks), Larry (RF; 1/3, 2 RBI, 4 Walks), Germaine (C; 4/7, 1 Homerun, 1 Tripe, 1 Double, 4 RBI), Janssen (3B; 1/5, 2 Walks), Kilian Redle (DH; 1/6, 1 Homerun, 1 RBI), Liedtke (SS; 2/6, 1 Double), Montgomery (2B; 2/4, 1 RBI, 2 Walks), Dinski (LF; 2/4), Elias Redle (1B; 0/1)
Pitcher: Schüller (7 Innings, 0 Earned Runs, 6 Strike-outs) ,Plitz (4 I, 1 ER, 5 SO), Bolsenbroek (2 I, 1 ER, 3 SO), Liedtke (1 I, 3 ER, 1 SO)
Thomas Jentscher
Foto: Susanne Liedtke