Toni Kroos spielt wie erwartet wieder eine maßgebliche Rolle im deutschen Team. Einem langjährigen DFB-Funktionär ist aber noch etwas anderes aufgefallen. Die deutsche Mannschaft steht nach dem 2:0 über Ungarn im Achtelfinale. Zu den Besuchern der Partie zählte auch Ex-DFB-Präsident Rainer Koch, der sich am DFB-Team erfreute. Deutschland steht nach nur zwei Partien verdient in der K.-o.-Runde. Die Mannschaft von Bundestrainer Julian Nagelsmann zeigte gegen Ungarn keine perfekte, aber eine gute Leistung – und blieb zum ersten Mal seit dem Achtelfinale der EM 2016 bei einem Turnierspiel ohne Gegentor. Ein Umstand, den auch Ex-DFB-Präsident Rainer Koch erfreute. Der 65-Jährige hatte die Partie in Stuttgart privat besucht. "Ich war als echter Fan hier und war genau so begeistert wie die zig Tausend im Stadion", erzählt er von seinem Stadionerlebnis. "Die Fans haben 'So ein Tag, so wunderschön wie heute' gesungen, ein Highlight. Ich glaube aber, die Mannschaft und der Trainer können das Spiel realistisch einschätzen und wissen, was nicht so gut gelaufen ist", analysierte der gebürtige Kieler. Koch sah zwar einen "sehr nervösen Beginn", die Innenverteidigung um Antonio Rüdiger und Jonathan Tah sei allerdings sehr stark gewesen. Eine ganz spezielle Freude macht dem Ex-Funktionär allerdings ein anderes Duo. "Wie schon beim Eröffnungsspiel in München haben Toni Kroos und İlkay Gündoğan endlich einen Weg gefunden, zusammen zu funktionieren. Sie stehen auf dem Feld weiter auseinander als in früheren Spielen. Kroos steht sehr tief. Ich würde fast sagen, Toni Kroos hat den Libero neu erfunden. Fast jeder Angriff geht über ihn. Das zweite Tor gegen Ungarn war traumhaft eingeleitet", schwärmte Koch vom Strategen von Real Madrid , der nach der EM seine Karriere beenden wird. Koch: "Hätte ich nie gedacht" Dass die deutsche Mannschaft bereits nach zwei Spielen nicht mehr ums Weiterkommen bangen muss, kommt für ihn überraschend. "Ich hätte nicht gedacht, dass Deutschland nach zwei Spielen fix im Achtelfinale stehen würde. Entscheidend sind aber die Fans, die am Mittwoch 'Wir fahren nach Berlin" gesungen haben', lobte er das Publikum. Vor zehn Jahren war Koch Teil der Delegationsleitung der Nationalmannschaft gewesen, die in Brasilien den WM-Pokal gewinnen konnte. Einen vergleichbaren Erfolg wünscht er sich nun auch. "Es wäre das Schönste, wenn es wieder zum Titelgewinn kommen würde, das war ein guter Erfolg. Man kann das Spiel gegen die Schweiz nun etwas entspannter angehen und sich dann entsprechend auf das Achtelfinale vorbereiten." Die kommenden Gegner in der K.-o.-Runde seien "eine Spur stärker einzuschätzen als die Ungarn – und als die Schotten sowieso". Die bisher gezeigten Leistungen lassen Koch optimistisch auf den restlichen Turnierverlauf blicken. "Mit dem Publikum im Rücken und dem, was sich in Deutschland aufbaut, glaube ich, dass Deutschland ein starkes Stück um den Titel mitreden kann. Ich habe die fantastischen Bilder von den Fanzonen gesehen. Und das wird noch besser werden", freute sich Koch. Ganz oben auf dem Zettel stehen bei ihm allerdings andere Länder. "Die Franzosen haben mich beeindruckt mit ihrer Spielstärke und sind nach wie vor für mich Titelfavorit Nummer 1, neben England und Spanien."
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