Brände: Reetgedeckte Museumsgebäude niedergebrannt
Bei einem Großfeuer im Landschaftsmuseum Angeln in Unewatt sind zwei reetgedeckte Gebäude niedergebrannt. Das eine war rund 400, das andere etwa 200 Jahre alt.
Bei einem Großfeuer im Landschaftsmuseum Angeln in Unewatt ist das fast 400 Jahre Marxenhaus vollständig zerstört und das Hauptgebäude des Museums bis auf die Grundmauern niedergebrannt. Der Brand in der Gemeinde Langballig im Kreis Schleswig-Flensburg war nach Angaben der Feuerwehr Samstagnacht gegen 1.00 Uhr aus bislang ungeklärter Ursache ausgebrochen. Die Polizei ermittelt nun zur Brandursache. In den vergangenen Tagen hatte es in der Gegend mehrfach gebrannt - zunächst standen Strohballen, dann Altkleidercontainer in Flammen.
Das historische Marxenhaus aus dem Jahr 1626 stellte das Leben und die Wohnverhältnisse der alten Höfe dar. "Es ist tragisch, dass dieses wertvolle kulturelle Erbe nun den Flammen zum Opfer gefallen ist", sagte Kreiswehrführer Mark Rücker dem Nachrichtenportal "Förde.News". Das brennende Gebäude sei bereits nach kurzer Zeit vollständig in sich zusammengebrochen.
Durch den Funkenflug ging kurz darauf auch das ebenfalls reetgedeckte Haupthaus des Museumsdorfs in Flammen auf. "Durch den Vollbrand, die Winde und den Funkenflug wurde das Reetdach eines benachbarten Gebäudes ebenfalls entzündet", sagte Rücker. Einsatzkräfte hätten noch versucht, möglichst viele Gegenstände aus dem etwa 200 Jahre alten Gebäude zu retten. "Während des Einsatzes hat die Feuerwehr das Gebäude betreten und Kunst- und Kulturgegenstände und Unterlagen herausgeholt. Das musste aber abgebrochen werden, weil es zu gefährlich geworden ist", sagte Jan Ströhmer vom Kreisfeuerwehrverband dem NDR.
Der Dachstuhl des Hauptgebäudes des Museums brannte den Angaben zufolge zwar vollständig aus, allerdings konnte die Feuerwehr Teile der Grundmauern sichern. Bei dem Löscheinsatz mit rund 200 Feuerwehrleuten wurden drei Feuerwehrleute verletzt. "Drei unserer Feuerwehrkameraden mussten wegen eines Kreislaufkollapses ins Krankenhaus eingeliefert und dort behandelt werden", sagte Rücker.