Erich Mühsam - unbeugsamer Dichter und Anarchist
Angst kennt Mühsam nicht. 1919 steht er bei der Ausrufung der Münchner Räterepublik in der ersten Reihe, spottet noch nach der NS-Machtübernahme über Adolf Hitler. Ende Februar 1933 wird Mühsam verhaftet. Für den Anarchisten, Diktatur-Gegner und Juden folgen fast 17 Monate Tortur in Gefängnissen und Konzentrationslagern.
Am 10. Juli 1934 wird Mühsam von einem SS-Sturmbannführer aufgefordert, sich selbst zu erhängen. So berichten es andere Häftlinge. Erich Mühsam weigert sich, er will nicht seinen eigenen Henker spielen. In dieser Nacht wird er im KZ Oranienburg ermordet - im Alter von 56 Jahren.
In diesem Zeitzeichen erzählt Thomas Klug:
- Von Mühsams Rolle bei der Ausrufung der Münchner Räterepublik, und wieso sie für ihn nur sechs Tage dauert,
- warum der Schriftsteller seine Freilassung aus der Festungshaft absurderweise Adolf Hitler zu verdanken hat,
- wie Mühsam bereits 1919 die NS-Zeit vorausgesagt hat,
- wie es Mühsams Frau Zenzl nach seinem Tod ergeht.
Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartnerinnen:
- Markus Liske, Autor, Journalist und Mitherausgeber des Mühsam-Lesebuchs "Das seid ihr Hunde wert"
- Homepage der Erich-Mühsam-Gesellschaft e.V.
- Projekt Gutenberg-DE: Erich Mühsam
Weiterführende Links:
- 11. September 1854 - Peter Hille wird geboren
- 30. September 1933 - Einzige Radioreportage aus KZ wird aufgezeichnet
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Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen:
Autor: Thomas Klug
Redaktion: Christoph Tiegel und Matti Hesse ]]>