Mindestens 40 Migranten sterben bei Bootsunglück vor Haiti
Bei einem Bootsunglück vor der Küste Haitis sind nach UN-Angaben mindestens 40 Migranten ums Leben gekommen. Das Boot habe vor der Nordküste der Karibikinsel Feuer gefangen, teilten die UNO und die haitianische Einwanderungsbehörde am Freitag mit. Das Boot hatte demnach mit mehr als 80 Menschen an Bord am Mittwoch den Hafen in Labadee verlassen und war auf dem Weg zu den rund 240 Kilometer entfernten Turks- und Caicos-Inseln.
Nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) wurden 41 Insassen von der haitianischen Küstenwache gerettet. Elf von ihnen mussten demnach unter anderem wegen Verbrennungen im Krankenhaus behandelt werden. Sieben Verletzte seien in einem ersten Zustand, sagte ein Sprecher der haitianischen Polizei. Die Suche nach weiteren Überlebenden dauere an.
Nach Angaben der Polizei bracht das Feuer an Bord des Bootes aus, als ein Passagier eine Kerze für eine Voodoo-Zeremonie anzündete. Überlebende berichteten, das Ritual sollte den Migranten Glück bringen bei ihrer Überfahrt.
Haiti ist das ärmste Land in der Region und steckt seit Jahren in einer schweren Krise, zu der neben Bandengewalt auch politische Instabilität und wirtschaftliche Not beitragen.
Die haitianische Küstenwache beobachtet nach IOM-Angaben eine wachsende Anzahl von Migranten, die versuchen, per Boot Länder wie die USA, die Bahamas, die Turks- und Caicos-Inseln oder Jamaika zu erreichen. Mehr als 86.000 Migranten wurden demnach in diesem Jahr von Nachbarländern nach Haiti zurückgeschickt. Nach UN-Angaben gibt es derzeit fast 600.000 Binnenflüchtlinge in dem Land, was einem Anstieg von 60 Prozent seit März entspricht.
bfi