In einer israelischen Militärbasis werden mögliche Fälle von Misshandlung palästinensischer Gefangener untersucht. Daraufhin stürmen Demonstranten die Anlage. Bei einer Razzia der israelischen Militärpolizei in einer Militärbasis ist es nach israelischen Medienberichten zu Konfrontationen mit dort stationierten Soldaten gekommen. Die Polizisten seien in das Lager Sde Teiman in der Nähe der Wüstenstadt Beerscheva gekommen, um Soldaten wegen Misshandlungsvorwürfen festzunehmen, berichteten mehrere israelische Medien. Sie untersuchten Vorwürfe eines Falls schwerer Misshandlung eines palästinensischen Gefangenen. Insgesamt soll es zu neun Festnahmen gekommen sein. Die Ermittlungen wurden aufgenommen, nachdem ein festgenommener Terrorverdächtiger mit schweren Verletzungen – unter anderem am Anus – in ein Krankenhaus gebracht worden war. Ein israelischer Armeesprecher bestätigte, es seien Ermittlungen wegen Missbrauchsverdachts eingeleitet worden. Nach Medienberichten drangen aufgebrachte Demonstranten in das Lager ein, um gegen die Maßnahmen zu protestieren. Unter ihnen befand sich unter anderem der rechtsextreme Knesset-Abgeordnete Zvi Sukkot, wie auf mehreren Videos in den sozialen Medien zu sehen ist. Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschuss im israelischen Parlament, Juli Edelstein, verurteilte den Einsatz der Militärpolizei. "Eine Situation, in der maskierte Militärpolizisten einen israelischen Stützpunkt überfallen, ist für mich nicht akzeptabel und ich werde nicht zulassen, dass sich das noch einmal wiederholt. Unsere Soldaten sind keine Kriminellen und diese verachtenswerte Verfolgung unserer Soldaten ist für mich inakzeptabel", sagte Edelstein laut der Tageszeitung "Times of Israel" zu dem Vorfall. Edelstein ist Mitglied der Likud-Partei, der auch Ministerpräsident Benjamin Netanjahu angehört. Netanjahu selbst kritisierte dagegen die Proteste: "Ich fordere eine sofortige Deeskalation der Situation in Sde Teiman und verurteile den Einbruch in eine IDF-Basis aufs Schärfste", sagte Netajahu laut eines Berichts der "Jerusalem Post". Ebenso kritisierte Verteidigungsminister Joav Gallant den Vorfall: "Auch in Zeiten der Wut gelten die Gesetze für alle. Man stürmt keine israelischen Stützpunkte und verstößt nicht gegen die Gesetze des Staates Israel ." Auch Hamas-Mitglieder unter Gefangenen In dem Gefangenenlager Sde Teiman werden auch Kämpfer einer Eliteeinheit der islamistischen Terrororganisation Hamas festgehalten. Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hatte Israel zuletzt vorgehalten, palästinensische Gefangene aus dem Gazastreifen zu misshandeln und zu foltern. In israelischen Haftanstalten befinden sich Tausende sogenannter Sicherheitshäftlinge. Viele wurden während des Massakers von Terroristen der Hamas und anderer Gruppierungen am 7. Oktober festgenommen und viele weitere während des darauffolgenden Gaza-Kriegs.
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