Bluttat in Großbritannien: Drittes Kind stirbt nach Messerangriff in England
Die britische Stadt Southport steht nach dem tödlichen Messerangriff auf mehrere Kinder unter Schock. Läden schließen, der Fußballclub sagt ein Spiel ab. Es bleibt die Frage nach dem Warum.
Ein drittes Kind ist nach dem Messerangriff in der britischen Stadt Southport an seinen Verletzungen gestorben. Es handele sich um ein neunjähriges Mädchen, teilte die Merseyside Police mit. Ärzte kämpfen weiter um die Leben von fünf weiteren Kindern und zwei Erwachsenen, die schwer verletzt wurden. Drei andere Kinder, die ebenfalls in Kliniken behandelt werden, sind demnach außer Lebensgefahr.
Bei der Attacke am Montag waren zwei Mädchen getötet worden. Es handele sich um eine Sechs- und eine Siebenjährige, teilte die Polizei nun mit. Die Kinder hatten an einer Ferienfreizeit zum Thema Taylor Swift teilgenommen. Der US-Megastar zeigte sich in einer emotionalen Nachricht erschüttert.
"Der Schrecken des gestrigen Angriffs in Southport geht mir noch immer durch den Kopf und ich stehe völlig unter Schock", schrieb die 34-Jährige in ihrer Instagram-Story. "Das waren nur kleine Kinder bei einem Tanzkurs. Ich weiß überhaupt nicht, wie ich diesen Familien jemals mein Mitgefühl aussprechen soll."
Die Sängerin trauerte um "den Verlust von Leben und Unschuld" und erinnerte an das "entsetzliche Trauma" der Angehörigen sowie der Ersthelfer.
Ferienfreizeit zum Thema Taylor Swift
Der Ferienkurs für Kinder zwischen sechs und elf Jahren war mit 25 Teilnehmern ausgebucht, wie die BBC berichtete. Auf dem Plan standen demnach ein Tanz- und Yoga-Workshop sowie das Basteln von Armbändern, wie sie viele Taylor-Swift-Fans tragen. Die Spendenaktion eines Swift-Fans zugunsten der Angehörigen brachte bisher mehr als 60.000 Pfund (71.180 Euro) ein.
Der mutmaßliche Täter, der am Tatort festgenommen worden war, wurde weiter befragt. Das Motiv ist bisher unklar. Der 17-Jährige wurde nach BBC-Informationen in der walisischen Hauptstadt Cardiff als Sohn von Ruandern geboren und lebt seit 2013 im Gebiet Southport. Es handelt sich nach Einschätzung der Polizei um einen Einzeltäter. Es werde nach keiner anderen Person gefahndet, hieß es. Von einer Terrortat gehen die Ermittler derzeit nicht aus. Die Polizei wies darauf hin, dass ein im Internet als Täter kursierender Name falsch sei.
Eine Stadt steht unter Schock
Die nordwestenglische Stadt Southport mit gut 90.000 Einwohnern zwischen Liverpool und Blackpool steht unter Schock. Einige Läden schlossen aus Respekt vor den Opfern, der örtliche Fußballclub Southport FC sagte ein Testspiel ab.
Der Tatort war weiträumig abgesperrt. Trauernde legten Blumen und Kuscheltiere nieder. Innenministerin Yvette Cooper machte sich vor Ort einen Eindruck. Sie betonte, die Regierung des neuen Premierministers Keir Starmer werde konsequent gegen die in Großbritannien weit verbreitete Messergewalt vorgehen. Cooper dankte Ersthelfern und Rettungskräften für ihren Mut und Einsatz. "Alle sind in Gedanken bei den verletzten Kindern, und wir beten für sie", sagte die Ministerin.