US-Wahlkampf: Digitale Abstimmung zu Harris-Nominierung startet Donnerstag
Nach Joe Bidens dramatischem Ausstieg aus dem US-Wahlkampf schreiten die Demokraten im Eiltempo damit voran, Kamala Harris zur neuen Frontfrau zu machen. Noch diese Woche beginnt eine Abstimmung.
Die US-Demokraten machen bei der Nominierung von Kamala Harris als Präsidentschaftskandidatin Tempo. Die Demokratische Partei teilte mit, an diesem Donnerstag solle eine virtuelle Abstimmung dazu beginnen, die bis zum kommenden Montag laufen werde. Die US-Vizepräsidentin habe sich als einzige Anwärterin für diese virtuelle Kandidatenkür qualifiziert. Damit soll die 59-Jährige bereits vor dem großen Parteitag der Demokraten Mitte August in Chicago als Frontfrau feststehen. Die Versammlung dort wird dann eher zeremoniellen Charakter haben.
US-Präsident Joe Biden hatte seine Stellvertreterin bei seinem Rückzug aus dem aktuellen Wahlkampf als Ersatzkandidatin für die Wahl Anfang November vorgeschlagen. Eigentlich wollten die Demokraten ihren Präsidentschaftskandidaten beim Parteitag vom 19. bis 22. August in Chicago offiziell küren. Mit Bidens Rückzug werden die Karten nun noch einmal neu gemischt.
Allerdings war die Parteispitze bereits vor Bidens Ausstieg mit Plänen vorangeschritten, die Kandidatenkür vorzuziehen und auf digitalem Weg abzuwickeln. Das hat mit den Fristen in den Bundesstaaten zu tun, bis wann die Parteien ihre Kandidaten bestätigt haben müssen, um auf dem Wahlzettel zu stehen.
Besonders besorgt ist die Partei über den Bundesstaat Ohio. Dort wäre die entsprechende Frist eigentlich vor dem Beginn des Parteitages in Chicago abgelaufen. Allerdings wurde in Ohio schließlich ein Gesetz verabschiedet, das die Frist bis nach dem Parteitag verlängert. Die Demokraten argumentieren jedoch, dass führende Republikaner in Ohio dies anfechten könnten und der Kandidat oder die Kandidatin der Demokraten deshalb vor dem Parteikonvent nominiert werden müsse.
Harris hat noch nicht verkündet, wen sie als Vizepräsidentschaftskandidat an ihre Seite holen will. Als mögliche Anwärter gelten unter anderen Gouverneure aus verschiedenen Bundesstaaten wie Josh Shapiro und Andy Beshear, aber auch Verkehrsminister Pete Buttigieg.
Die Demokratin will ihren Vize in den nächsten Tagen benennen und dann mit dieser Person bereits in der kommenden Woche durch besonders umkämpfte Bundesstaaten, sogenannte Swing States, touren. Der Sender CNN meldete unter Berufung auf Harris' Umfeld, sie plane am Dienstag eine erste gemeinsame Wahlkampfveranstaltung mit ihrem Vize in Philadelphia im Bundesstaat Pennsylvania.