Fußball-Bundesliga: Keine Ausreden: Svensson nach Union-Test unzufrieden
Union Berlin sucht noch nach Konstanz und Stabilität. Im zweiten Test nacheinander gibt es vier Gegentore. Der Trainer hat sich seinen Geburtstag anders vorgestellt.
Berlin (dpa) – Auf die obligatorische Ehrenrunde im Stadion An der Alten Försterei gingen die Profis des 1. FC Union Berlin so wie immer. Das gehört bei den Eisernen zum Ritual mit den dankbaren Fans. Nach dem heftigen 0:4 (0:0) im Testspiel gegen Olympique Lyon war von Routine aber nichts zu spüren. Die erste Niederlage der Vorbereitung im vierten Spiel tat den Köpenickern richtig weh.
Trainer Bo Svensson wirkte nach der Partie am Vorabend seines 45. Geburtstages angefressen. Der Däne wollte auch nicht das einen Tag zuvor zu Ende gegangene Trainingslager in Neuruppin als Erklärung für den Einbruch in den zweiten 45 Minuten gelten lassen. "Man kann viele Ausreden suchen. Aber der Gegner hat am Mittwoch gespielt und wurde auch belastet", sagte Svensson.
Die klare Kritik: "Es bringt nichts, wenn man den Gegner nur begleitet, die Abstände zu groß sind und man nicht zupackt. Dann kann man es auch vergessen", monierte der Chefcoach den Auftritt. Vor 13.317 Zuschauern waren für Lyon Ainsley Maitland-Niles (49. Minute), Said Benrahma (65.) und Gift Orban mit einem Doppelpack (75., 85.) erfolgreich.
Viele Wechsel, viele Gegentore
Ein bisschen war die Pleite selbst verschuldet. Auch im vierten Test wechselte Svensson zur Halbzeit komplett durch. Janik Haberer und Danilho Doekhi kamen auf der ungewohnten rechten Außenbahn beziehungsweise als Abwehrchef zum Einsatz. "Wir haben vier Gegentore bekommen, weil alle Akteure auch 45 Minuten spielen sollten. Es war nicht eingespielt. Wir waren zu weit weg vom Gegner", erklärte Svensson.
Also alles doch kein Drama? Immerhin gab es wie beim 4:4 eine Woche zuvor gegen die Glasgow Rangers wieder zu viele Gegentore. Am Freitag (19.00 Uhr) im letzten Vorbereitungsspiel gegen Real Sociedad San Sebastian hat die Wechselei ein Ende. Gegen den spanischen Erstligisten, in dessen Diensten der Ex-Unioner Sheraldo Becker steht, soll die vermeintliche Stammelf Konturen annehmen und auch länger zum Einsatz kommen - so der Plan.
Zum Kader dürften dann auch wieder Kapitän Christopher Trimmel und Sechser Rani Khedira gehören, die gegen Lyon geschont wurden beziehungsweise erkrankt passen mussten. Und eine Ehrenrunde wird es auch wieder geben, in jedem Fall.