Ohne Bellingham und Mendy: Mbappés Bernabéu-Debüt

Die Ausgangslage

• 92 Tage später sind die Königlichen zurück in ihrem nun quasi fertig umgebauten Tempel. So viel Zeit ist vergangen seit Real Madrids letzten Heimspiel – ein 0:0 gegen Betis als Toni Kroos‘ Abschiedsspiel – da macht mehr Hoffnung, als Real Valladolid das letzte Mal im Estadio Santiago Bernabéu gastierte: eine 6:0-Gala 2023. 511 Tage seit diesem Aufeinandertreffen ist viel passiert – der damalige Hattrick-Schütze Karim Benzema ist wie Kroos nicht mehr da, Valladolid stieg ab und direkt wieder auf, und gastiert jetzt zum ersten Heimspiel (Sonntag, 17 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker und bei DAZN) von keinem geringeren als Kylian Mbappé. Der will nach seinem Debüt-Tor im Super-Cup-Finale (2:0) und der überschaubaren Leistung auf Mallorca (1:1) die Fans begeistern, wie bei seiner Präsentation, als über 70.000 Fans ins Bernabéu strömten. Nicht nur Mbappé will begeistern, sondern mit ihm das neue Offensiv-Trio: RMV mit Rodrygo, Mbappé und Vinícius – diesmal allerdings ohne den frisch verletzten Bellingham!

• Aber der Aufsteiger aus dem nur 200 Kilometer entfernten Valladolid kommt nicht, um Reals noch leicht stotternden Angriffsdreizack Geschenke zu verteilen, auch wenn die freundschaftliche Gesinnung der beiden Klubs angesichts zwei Canterano-Transfers das vermuten lassen könnte: Der Klub, dessen Präsident Real-Legende Ronaldo ist, will Punkte sammeln für den Klassenerhalt, tat dies bereits am 1. Spieltag mit einem 1:0 gegen Mitaufsteiger Espanyol. Die zweitbeste Defensive der letztjährigen Segunda División, die die Zorrillas auf Platz zwei abschlossen, will Real ärgern. Und Mbappés Heim-Debüt vermiesen. Dafür kann Paulo Pezzolano vor seinem insgesamt erst zweiten LaLiga-Spiel als Trainer im Gegensatz zu Carlo Ancelotti über einen fast vollen, aber im Sommer auch ordentlich durchgemischten Kader verfügen. Raúl Moro sorgte für die ersten drei Punkte, Ex-Canterano und Valladolids Kapitän Javi Sánchez will hinten erneut die Null halten.

Personelles und voraussichtliche Aufstellung

• Vor dem ersten Saisonspiel fehlte nur David Alaba, dann kamen die Ausfälle – jetzt fünf an der Zahl. Denn nach Eduardo Camavinga hat sich auch Jude Bellingham im Training verletzt, dazu kommt Ferland Mendys Sperre, die er sich beim 1:1 gegen Mallorca abgeholt hatte. Das bedeutet: eine seltene Chance für Fran García, der in der Saisonvorbereitung Licht und Schatten zeigte und sich so mal wieder in den Vordergrund spielen will. Während das Angriffstrio und auch der Rest der Abwehrkette klar ist, bleibt einzig im Mittelfeld ein kleines Fragezeichen: Wird Luka Modric der Backup für Bellingham oder überrascht Carlo Ancelotti beispielsweise mit Brahim Díaz – auch um die aktuelle Linkslastigkeit etwas aufzuheben?

• Verletzt: Eduardo Camavinga (Knieverletzung), David Alaba (Regeneration), Jude Bellingham (Muskelverletzung), Jesús Vallejo (angeschlagen)

• Gesperrt: Ferland Mendy (Rot)

Die Stimmen zum Spiel

Carlo Ancelotti (Cheftrainer): „Wir haben die Partie am Sonntag gut vorbereitet, gut daran gearbeitet, was gegen Mallorca nicht gut war. Was passierte, haben wir sehr gut verstanden. Wir haben in der Woche versucht, das zu regeln. Gegen Valladolid wird es jetzt ein guter Test. Die Analyse war ziemlich klar, uns hat in einigen Phasen die Balance gefehlt. Daran müssen wir arbeiten, es ist nicht so kompliziert machen, eine Lösung zu finden.“

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Paulo Pezzolano (Cheftrainer): „Wir haben einen ganz besonderen Gegner vor uns, mit den besten Spielern der Welt, es wird sehr schwierig, aber wir müssen unseren Job machen, mithalten und mit der Vorstellung gehen, etwas mitzunehmen. Wir müssen 100 Prozent geben und wissen, wie man leidet. (…) Es ist ein Gegner, der die Waffen hat, dir mit und ohne Ball zu schaden. Man muss sich positionieren und das Tempo vorgeben.“

Statistiken und Besonderes

• GESAMTBILANZ: Die Fahrstuhlmannschaft aus Kastilien und León ist alles andere als ein Angstgegner der Blancos, die die letzten fünf Duelle alle für sich entschieden, darunter das 6:0 vor über einem Jahr. Es wird sogar zum 100. Aufeinandertreffen der beiden Klubs kommen, wenn auch wettbewerbsübergreifend. 64 Duelle gingen an Madrid, 15 an Valladolid, 20 endeten ohne Sieger bei einer Torbilanz von 204:98 – klare Sache also auch am Sonntag?

• BERNABÉU: Der Umbau des königlichen Fußballtempels ist so gut wie fertig, auch wenn ein paar letzte Details noch fehlen, etwa der Bernabéu-Schriftzug an der Westfront. Nachdem mittlerweile selbst die verschiebbare Metallplatte von grau zu grün gestrichen wurde, wird abzuwarten bleiben, wie lange der Rasen in dieser Saison hält. An Temperaturen wird es nur bedingt liegen – durch die Membran am verschließbaren Dach soll es im Winter etwas wärmer als außen und im aktuellen Hochsommer etwas kühler als außen sein – das dürfte vor allem die Spieler und Zuschauer freuen.

• ERSTES HEIMSPIEL: Die Heimpremiere als gutes Omen, denn die letzten 16 ersten Heimspiele einer Saison hat Real Madrid nie verloren, aber auch vier Mal Unentschieden gespielt – darunter das eine oder andere Supercopa-Duell im damaligen Format. Spannend: Valladolid ist jetzt zum dritten Mal in den letzten sechs Jahren der erste Gegner im Bernabéu – zuletzt gab es einen Sieg und ein Remis.

• WIEDERSEHEN: Zwar sind Juanmi Latasa und Mario Martín frisch nach Valladolid gewechselt, aber auf Javi Sánchez gilt ein besonderer Fokus: Der 27-jährige Kapitän der Zorrillas kam 2018/19 zu fünf Einsätzen in Real Madrids erster Mannschaft und sogar zu einem Treffer in der Copa del Rey.

• SUPER CUP: Vor dem Anstoß wird das Team, allen voran Kapitän Modrić, dem Fans den frisch gewonnenen UEFA Super Cup präsentieren.

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