Bericht Japan Regionalprogramm 2 - Miyazaki (30.07.-02.08.)
Dienstag (30.07)
Nach dem Frühstück war die Zeit in Oita auch schon vorbei, also hieß es erstmal sich vom Organisationsteam hier zu verabschieden, die uns die letzten Tage ein wundertolles Programm
vorbereitet haben und uns die ganze Zeit mit guter Laune und Kamera begleitet haben. Die Familien standen auch bereit, uns ein wirklich letztes mal zu verabschieden.
Also ging es weiter nach Miyazaki, zum ersten Höflichkeitsbesuch beim Gemeindeamt der Stadt Hinokage. Diese Besuche sind immer sehr ähnlich gestaltet: beide Seiten geben Dankesreden, stellen sich vor, tauschen Gastgeschenke und Wimpel aus und dann natürlich noch Gruppenfotos. Weiter ging es zum Mittagessen. Das Restaurant, in dem das Essen schon vorbereitet auf Tischen stand, sogar an Vegetarier mitgedacht, war sogleich auch noch ein Aussichtspunkt bei dem man einfach Fotos machen musste. Daraufhin wartete der nächste Höflichkeitsbesuch im Gemeindeamt Takachiho mit gewohnten Programm. Unsere japanische Vorstellung wurde von mal zu mal besser.
Als nächstes haben wir die Oberschüler von Takachiho getroffen. Diese haben uns die Takachiho Schlucht gezeigt. In Abständen standen immer wieder Schüler, die Minivorträge zu Landschaft, Mythologie oder Fakten gemacht hatten, was sehr informativ war. Am Ende der Schlucht warteten noch Minishops, die uns mit Matcha-Eis versorgt haben. Danach ging es zum letzten Höflichkeitsbesuch von heute beim Gemeindeamt Gokase. Nach dem langen Tag der noch nicht zu ende war, ging es erstmal ins Hotel einchecken und kurz ausruhen. Zuletzt stand noch die Empfangsparty an. Diese gestaltete sich als Abendessen, davor noch Höflichkeitsprogramm und danach dann noch Smalltalk mit ganz viele extrem wichtigen Menschen. So saß man einfach verschiedenen Bürgermeistern gegenüber und konnte ihnen deutsche Selbstverständlichkeiten wie ColaBier vorstellen.
Zum Abschluss haben wir dann nochmal unsere Performance zum besten gegeben. Nach Gruppenfotos war das Programm dann vorbei und wir konnten den Abend entspannt ausklingen lassen. Manche sind noch die Umgebung erkunden gegangen und haben herausgefunden, dass wir im ziemlichen nichts sind, wodurch der Sternenhimmel aber nur noch bezaubernder aussah.
Mittwoch (31.07.)
Nach dem Frühstück im Hotel ging es zu einem NewSports Erlebnis. Das sind verschiedene Sportarten, die man so nicht unbedingt schon erlebt hat, wie beispielsweise eine Art Badminton, aber mit Fächern und Luftballons, anstatt Schläger und Federball. Außerdem musste man seinem ganzen Team den Ballon zupassen vor dem Rüberspielen.
Nach interessanten neuen Erfahrungen ging es mit den gleichen Grundschülern, die eine echt gute Gruppendynamik unter sich hatten und weder schüchtern waren noch gar kein Englisch verstanden, zum Curry machen. Das alles passierte draußen, was uns zuerst eher abschreckte, da das japanische Klima nicht mit dem Deutschen zu vergleichen ist. Aber es war einfach zu cool, draußen die ganzen Sachen zu schneiden und über dem Feuer das Curry und den Reis zu kochen. Was alles auch echt gut geschmeckt hat. Dann hieß es so wie immer noch Dankesreden halten, Gastgeschenke austeilen und wohl das Schwerste: das Wegfahren. So wurden wir die ersten Meter noch von einer Horde Kinder verfolgt.
In der Sicherheit des Autos ging es dann weiter zu den Hinokage Mittelschülern. Dort wurde leider das Sportprogramm gekürzt. Dafür hatten wir noch mehr Zeit über das Jahresthema zu diskutieren, was wir ausgiebig ausnutzen konnten. Der Tag war damit dann auch schon an Programm vorbei und wir konnten die Freizeit am Abend genießen. Das heißt entspannen, Abendessen und eine Weltreise zum nächsten Store, um uns mit genügend Süßigkeiten zu versorgen. Am späten Abend dann mit dem Leitungsteam noch Werwolf zocken, Sternenhimmel bewundern und mal etwas früher ins Bett gehen.
Donerstag (01.08.)
Am besten Wochentag ging es nach gutem Frühstück, wie immer, zu einer Teeplantage. Dort durften wir erstmal Tee pflücken gehen - immer drei Teeblätter unter der Spitze - für grünen Tee, welchen wir machen wollten. Nach dem Sammeln ging die Weiterverarbeitung mit Erhitzen weiter. Das heißt wir haben die frischen Teeblätter bei 250°C in einem Hitzepilz die ganze Zeit mit Händen in Bewegung gehalten, damit sie nicht verbrennen, aber ihr Wasser verlieren. Nach dem Erhitzen durften wir sie so wie Teig rollen, nur etwas sanfter, um die Feuchtigkeit rauszupressen. Beide Schritte haben wir drei Mal wiederholt und dann war der Tee im Prinzip fertig. Wir durften nicht nur unseren eigenen Tee, sondern gleich noch viele andere traditionell japanische Teesorten verkosten. Aber Tee zu verkosten reicht natürlich nicht, also ging es schnell weiter zur Weinverkostung, bei einem traditionellen Weingut in Gokase.
Das Mittagessen war auch ein Erlebnis. So wurde eine Nudelrutsche für uns vorbereitet. Das heißt bei fließendem Wasser in Bambusrollen Nudeln und Tomaten mit Stäbchen rausfischen, wenn man was zu essen haben will. Das funktionierte für manche besser, manche hatten halt länger kein Mittagessen.
Danach stand noch mit den lokalen Grundschülern Curling auf dem Programm. Davor waren noch lustige Aufwärmspiele, bis es im Curling um alles ging: Ruhm und Ehre waren zu gewinnen. Auch an diesem Tag hatten wir schon früher Freizeit, was wir zu schätzen wussten und gut zum chillexen genutzt haben. Am Abend haben wir uns noch einmal zusammengefunden um über Tokyo zu diskutieren und noch ein paar Spiele zu zocken.
Freitag (02.08.)
Nach dem Frühstück mussten wir mal wieder auschecken, da wir diese Nacht nochmal bei Gastfamilien sein durften. Zuerst ging es nochmals zu einem Panoramaspot. Diesmal stellte sich dieser als Einbahnstraßenbahn heraus. Das heißt mit einer Diskobahn - Disko weil es in den Tunneln eine Lightshow gab - 300m über Boden in eine Richtung, bis außer der Bahn, dem Horizont und dem endlosen Abgrund nichts zu sehen war. Also überall wundervolle Natur.
Daraufhin ging es zum letzten Mal in eine Schule. Dort wurden wir in zwei Gruppen gesplittet und haben Kalligrafie und Tanzen abwechselnd gemacht. Beim Kalligrafieren durfte man sich wirklich Fehler erlauben, bzw. keine Fehler verbessern, weshalb die ganze Zeit höchste Konzentration erforderlich war. Hier durften wir am Ende auf einen Fächer unseren Namen, die auf japanisch interpretiert wurden, draufmalen. Mit dieser Erinnerung ging es dann noch zum Tanzen. Zuerst wurden uns nicht eine, sondern zwei verschiedene Tanz-Performances vorgeführt. Danach hieß es für uns nachmachen, offensichtlich nicht das Vorgeführte, da dies viel zu kompliziert gewesen wäre. Wir sollten einen kurzen Tik-Tok Dance lernen, was mehr oder weniger geklappt hat. Sah auf jeden Fall schlechter als bei den Tänzern aus, aber trotzdem besser als erwartet. Nachdem unser finale Versuch aufgenommen wurde, war der Besuch hier, nach Gruppenfotos natürlich, auch schon vorbei.
So ging es weiter zum nächsten geilen Mittagessen. Nachdem das verputzt wurde war wieder ein Sportaustausch dran. Wieder mit verschiedensten Spielen, auch mit japanischen Kinderliedern, was natürlich alles wieder viel Spaß bereitet hat. Daraufhin wurden wir mit unseren letzten Gastfamilien bekannt gemacht. Diesmal waren wir bei Bauernfamilien untergebracht. Das bedeutete für manche das Abendessen selber ernten, für andere in ihrer Suite chillexen und ein Barbecue genießen. Für alle hieß es aber neue Freundschaften schließen und einen tollen letzten Abend vor Tokyo haben.