Sprengkörper: Kriegsbombe in Ulm entdeckt - Evakuierung von 2.800 Menschen
Bombenfunde gibt es im Südwesten auch fast 80 Jahre nach Kriegsende immer wieder. Nun trifft es Ulm. Ganze Straßenzüge werden abgeriegelt. Auch Züge fallen aus.
Wegen eines Bombenfunds müssen am Abend fast 3.000 Menschen einen Teil der Ulmer Innenstadt verlassen. Bauarbeiter hätten am Nachmittag eine 250 Kilogramm schwere Fliegerbombe auf einer großen Baustelle an der Ecke Neutorstraße und Karlsstraße gefunden, teilte die Polizei mit. Die Bombe liegt derzeit noch mitten auf der Baustelle unter einer schwarzen Plastikplane. Der Kampfmittelbeseitigungsdienst wollte noch am Montagabend die Bombe entschärfen.
Allerdings soll die Entschärfung erst nach der Evakuierung beginnen. Aus Sicherheitsgründen müssen alle Menschen in einem Umkreis von 300 Metern um die Baustelle ihre Wohnungen verlassen. Die Polizei hat ganze Straßenzüge abgeriegelt und bittet derzeit Anwohner und Passanten, das Gebiet zu verlassen. Rund 2.800 Personen seien betroffen. Die Anwohnerinnen und Anwohner müssten damit rechnen, dass die Entschärfung länger dauere. Sie könnten in einer Turnhalle in der Nacht unterkommen.
Mobilitätseingeschränkte Anwohner würden durch den Rettungsdienst in eine Pflegeeinrichtung gebracht, teilte die Polizei mit. Wer die Hilfe brauche, könne sich telefonisch bei der Stadt Ulm melden, damit ein Transport organisiert werden könne.
Die Ludwig-Erhard-Brücke, eine der wichtigsten Verkehrsbrücken in Ulm, wurde gesperrt. Auch die Strecke der Deutschen Bahn wird nach Polizeiangaben gesperrt, da sich der Hauptbahnhof und die Zuggleise in der Nähe der Bombe befinden. Es gebe etwa Zugausfälle auf den Strecken zwischen Ulm und Aalen, Wendlingen, Donaueschingen sowie dem Stuttgarter Hauptbahnhof, teilte die DB auf X mit. Im Nahverkehr kommt es ebenfalls zu Beeinträchtigungen. Autofahrer werden gebeten, die Innenstadt weiträumig zu umfahren.
Es bestehe aber keine Gefahr für die Bevölkerung, teilte die Polizei mit. Der heute beginnende Weihnachtsmarkt auf dem Münsterplatz sei nicht betroffen, so ein Sprecher.