Hexenbulle: Wie ein Papsterlass die Hexenjagd befeuerte
Kramer nutzt die Bulle, um vor allem gegen Frauen vorzugehen und trägt maßgeblich dazu bei, dass die Ideologie hinter den Hexenprozessen gefestigt wird. Eine Welle von Verdächtigungen und Anklagen ist die Folge, die Prozesse vor weltlichen Gerichten arten in einen Hexenwahn mit erfolterten Denunziationen aus. Bis zu 50.000 Menschen sterben im Zuge der Hexenverfolgung in Europa - meist Frauen, die verbrannt, geköpft oder auf andere grausame Weise getötet werden.
In diesem Zeitzeichen erzählt Marko Rösseler:
- dass sogar Bischöfe sich über die Existenz von Hexen uneins sind,
- dass Papst Innozenz mindestens 16 Kinder hat und welchen Einfluss das auf sein Streben nach Macht hat,
- wie ihm dabei Ideologie, Aberglaube und Frauenfeindlichkeit in die Karten spielen,
- warum die Opferzahlen der Hexenverfolgung gerade im deutschsprachigen Raum so hoch sind,
- und wie die Hexenprozesse auch durch gezielte Fälschungen und den Missbrauch von wissenschaftlichen Gutachten legitimiert werden.
Das sind unsere wichtigsten Quellen:
- Jakob Sprenger, Heinrich Kramer (Institoris): Der Hexenhammer (Malleus Malificarum). Aus dem Lateinischen übertragen und eingeleitet von J. W. R. Schmidt. Frankfurt 1906.
- Wolfgang Behringer (Hrsg.): Hexen und Hexenprozesse in Deutschland, München 2000.
- Wolfgang Behringer: Heinrich Kramers „Hexenhammer“. Text und Kontext, in: Andreas Schmauder (Hg.): Frühe Hexenverfolgung in Ravensburg und am Bodensee, Konstanz 2001.
- Rainer Decker: Die Päpste und die Hexen. Aus den geheimen Akten der Inquisition, Darmstadt 2013.
Und das ist unser Interviewpartner:
- Dr. Peter Arnold Heuser, Zentrum für Historische Friedensforschung, Universität Bonn
Weiterführende Links:
- Planet Wissen – Hexenverfolgung
- Planet Wissen – Der Hexenhammer
- Planet Wissen – Inquisition
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Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen:
Autor: Marko Rösseler
Redaktion: Christoph Tiegel und Frank Zirpins
Technik: Sarah Fitzek ]]>