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Putins Geldwäschenetzwerk: Eine Influencerin finanzierte Russlands Spionage

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Sie wuschen Geld in über 30 Ländern und finanzierten Putins Spionageoperationen: Nun ist ein russisches Kriminellennetzwerk aufgeflogen. Es war nur eine Fahrzeugkontrolle, doch sie führte zur Aufdeckung eines milliardenschweren Geldwäschenetzwerks. Als die Londoner Polizei den Wagen von Fawad Saiedi anhielt, ergab die Durchsuchung Verdächtiges: 250.000 Pfund in bar (umgerechnet: 302.127,50 Euro) hatte er bei sich. Weitere Ermittlungen zeigten, dass er in der Zeit zuvor Überweisungen in Höhe von insgesamt 15.667.720 Pfund (18.934.596,3 Euro) getätigt hatte. Es stellte sich heraus: Saiedi war Kurier für ein Netzwerk russischer Krimineller, das in über 30 Ländern agiert – und auch im Auftrag Wladimir Putins Geld verteilt. Die Verkehrskontrolle fand bereits im November 2021 statt, doch sie gab den Ermittlern den entscheidenden Hinweis. Nun haben sie die Organisation zu Fall gebracht. Die britische National Crime Agency (NCA) teilte mit, dass im Rahmen der Operation "Destabilise" 84 Menschen festgenommen wurden. Eine russische Influencerin als Kopf des Netzwerks Im Mittelpunkt steht eine russische Geschäftsfrau, die in den sozialen Medien gerne mit ihrem glamourösen Lebensstil prahlte und die Titelseiten russischer Wirtschaftsmagazine zierte. Jekaterina Schdanowa feierte mit Popstars und bewegte sich in den höchsten Kreisen, bevor sie 2023 in Frankreich verhaftet wurde – wegen Geldwäscheoperationen mit Kryptowährungen. Nun wird klar, dass sie eine zentrale Rolle in einem noch viel größeren Netzwerk gespielt hat. Sie war die führende Persönlichkeit des "Smart"-Netzwerks, einer von zwei Organisationen, die Geld in Milliardenhöhe gewaschen haben. Gemeinsam mit der "TGR Group" agierten sie in über 30 Ländern, besonders aktiv waren sie in Großbritannien und im Nahen Osten. Sal Melki, Leiter der Abteilung für illegale Finanzgeschäfte bei der NCA, erklärte, Schdanowa sei "keine typische" Chefin der organisierten Kriminalität, sondern jemand, der "sich als seriöse Geschäftsfrau ausgibt". Das System diente auch der Finanzierung russischer Spione in anderen Ländern. Ein Aspekt des Systems war zudem der Transfer von Geldern vom staatlich kontrollierten Fernsehsender RT an in Großbritannien ansässige russischsprachige Journalisten. Russische Oligarchen nutzten Netzwerke für Immobilienkäufe Zudem unterhielten die Netzwerke Verbindungen zu russischen Cybercrime-Gruppen und britischen Straßenbanden, für die sie Kryptowährungen im Wert von mehreren Millionen Dollar in Bargeld und Vermögenswerte umwandelten. Jahrelang umgingen die Kriminellen so das globale Bankensystem. Banden im System nutzten Kryptowährungen, um Drogen und Schusswaffen zu erwerben, oft aus südamerikanischen Ländern. Darüber hinaus sollen die Netzwerke der russischen Elite sowie bestimmten Einzelpersonen und Unternehmen Zugang zu westlichen Volkswirtschaften verschafft haben, der ihnen ansonsten aufgrund von Sanktionen oder anderen Beschränkungen verwehrt worden wäre. So wird davon ausgegangen, dass einige sanktionierte Russen das System für Investitionen in britische Immobilien und andere hochwertige Waren genutzt haben, wobei die Netzwerke dafür gesorgt haben, dass die ursprüngliche Quelle der Gelder verschleiert wird. Beschlagnahmte Mobiltelefone, Dokumente, Quittungen und Listen zeigten nun, dass die beschuldigten Personen beispielsweise an der Untervermietung britischer Immobilien beteiligt waren, die sie mit Bargeld aus Drogenhandel oder Prostitution gekauft hatten. Schdanowa und ihre Komplizen sollen drei Prozent der gewaschenen Beträge als Provision erhalten haben. "Bedeutendste Geldwäscheoperation der vergangenen zehn Jahre" Zu den Kunden der Organisation zählte offenbar auch eine russische Hackergruppe, die mit Schadsoftware 149 britische Opfer, darunter Krankenhäuser, Schulen, Unternehmen und lokale Behörden, um mindestens 27 Millionen Pfund (mehr als 32,6 Millionen Euro) erpressen wollte. Rob Jones, der Generaldirektor für Operationen der NCA, erklärte: "Operation Destabilise ist die bedeutendste Geldwäscheoperation, die die NCA in den vergangenen zehn Jahren durchgeführt hat." Jones führte weiter aus: "Praktisch alles Schlechte, was man im Bereich der organisierten Kriminalität finden kann, wurde von dieser Plattform unterstützt.“ Nun sei es erstmals gelungen, eine Verbindung zwischen russischen Eliten, Cyberkriminellen mit erheblichem Krypto-Vermögen und britischen Drogenbanden herzustellen.



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