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Geldanlage: So sparen Sachsen-Anhalter mit Aktien und Fonds

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Nur ein kleiner Bevölkerungsteil in Sachsen-Anhalt hat 2023 ein Aktieninvestment besessen. Im bundesweiten Vergleich zeichnet sich eine Tendenz ab.

In Sachsen-Anhalt ist 2023 nur ungefähr jeder Zehnte ein Aktiensparer gewesen. Wie das Deutsche Aktieninstitut mitteilte, beteiligten sich 11,4 Prozent der Bevölkerung ab 14 Jahren an der Entwicklung des Aktienmarktes. Das könnten die Sparer entweder direkt mit Aktien oder indirekt mit Fonds und sogenannten Exchange Traded Funds (ETFs), bei denen sie Anteile an gleich mehreren Unternehmen erwerben. Im Vergleich zu den westdeutschen Bundesländern sind diese Anlageformen in Sachsen-Anhalt unterrepräsentiert. Innerhalb der ostdeutschen Länder hingegen lag der Anteil der Aktiensparer 2023 aber sogar leicht über dem Schnitt (10,8 Prozent).

Insgesamt investierten im vergangenen Jahr laut Deutschem Aktieninstitut rund 215.000 Menschen in Sachsen-Anhalt ihr Geld auf diesem Weg. Das seien weniger als in den Jahren 2022 und 2020, aber tendenziell steige die Zahl. Davon seien es 2023 ungefähr 79.000 Aktionäre und 199.000 Fonds/ETF-Sparer gewesen. Es gebe daher eine Schnittmenge an Menschen, die beides besitzen. Den kleinsten Anteil machen demnach ETF-Anleger aus.

Viele Aktiensparer im Ost-Vergleich

Der Anteil der Aktiensparer an der Bevölkerung in Sachsen-Anhalt ist den Angaben zufolge deutlich höher als in Thüringen (8,9 Prozent), Mecklenburg-Vorpommern (8,7 Prozent) und Brandenburg (7,4 Prozent). Sachsen habe zwar nur einen etwas größeren Anteil, aber in absoluten Zahlen wegen der größeren Bevölkerung sogar mehr als doppelt so viele Aktiensparer gehabt als Sachsen-Anhalt. In den westdeutschen Bundesländern "ist der Besitz von Aktieninvestments traditionell stärker ausgeprägt", sagte Gerrit Fey, Fachbereichsleiter Kapitalmärkte beim Deutschen Aktieninstitut, mit Blick auf den durchschnittlichen Anteil von 19,2 Prozent. Etwa in Baden-Württemberg habe sogar jeder Vierte ein Aktieninvestment.

Die Zahl der Aktiensparer in Sachsen-Anhalt stieg bei den 13 Volks- und Raiffeisenbanken sowie der Fondsgesellschaft der genossenschaftlichen Finanzgruppe Union Investment in Sachsen-Anhalt in den vergangenen Jahren, teilte der Genoverband mit. Während es 2019 noch rund 45.000 Depots waren, seien es in diesem Jahr mehr als 57.600 gewesen. Die Geldanlagen seien im gleichen Zeitraum von 1,1 Milliarden Euro auf 1,9 Milliarden Euro gestiegen.

Größere Geldmenge

Bei den Kunden des Ostdeutschen Sparkassenverbands nimmt laut eigenen Angaben im Zuge der Altersvorsorge das Interesse für Wertpapiere zu. Das Volumen der Investmentfonds, die verschiedene Wertpapiere bündeln, sei gegenüber dem Vorjahr um 40 Prozent auf rund 600 Millionen Euro gestiegen und auch Aktien verzeichnen einen leichten Zuwachs auf 67 Millionen Euro. Alle Wertpapiere zusammengenommen umfassten bei den Sparkassen in Sachsen-Anhalt ein Volumen von rund 529 Millionen Euro bis September dieses Jahres, laut dem Verband 33 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.

Bei den Volks- und Raiffeisenbanken und deren Fondsgesellschaft zeige sich ein anderes Bild. Hier habe sich das Volumen der Geldanlagen insgesamt erhöht. Am stärksten falle das bei den Festgeld-Anlagen auf (von 147 Millionen Euro 2019 auf 830 Millionen Euro 2024). Der wachsende Anteil an Festgeld-Anlagen spiegele die Umschichtungen seit den steigenden Zinsen der Europäischen Zentralbank im Jahr 2022 wider, erklärte der Sprecher des Genoverbands, Volker Hetterich. Die Leitzins-Senkung in diesem Sommer zeige sich bereits mit weniger dynamischen Umschichtungen. 

Auf lange Sicht zahlen sich Wertpapieranlagen aus

"Auf lange Sicht zahlen sich Anlagen in Wertpapieren stets besser aus", sagte Hetterich. Allerdings müsse dafür sichergestellt sein, dass die investierten Mittel auf absehbare Zeit nicht für andere Zwecke benötigt werden, um bei temporären Kursverlusten nicht unter Druck zu geraten, erklärte er. 

Längst nicht jeder Sachsen-Anhalter hat die Möglichkeit, Geld zurückzulegen oder zu investieren. Erst Mitte November teilte die Wirtschaftsauskunftei Creditreform mit, dass etwa jeder Zehnte im Land überschuldet ist. Die Überschuldungsquote liegt demnach in diesem Jahr bei knapp 10,7 Prozent - und damit deutlich über dem bundesweiten Durchschnitt von etwa 8,1 Prozent.




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