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Boris Johnson: Wie er Millionen nach dem Polit-Aus verdient

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Sein Partygate-Skandal kostete ihn das Amt, aber der frühere britische Premier Boris Johnson sucht weiter die Öffentlichkeit. Diesen Projekten hat er sich seit seinem Polit-Aus gewidmet. Seit seinem Rücktritt als britischer Premierminister steht Boris Johnson deutlich weniger vor der Kamera als früher. Entsprechend wollte er wohl einen Auftritt beim britischen Sender Channel 4 anlässlich der US-Wahl besonders für sich nutzen. Denn statt das eigentliche Thema – das Duell zwischen Kamala Harris und Donald Trump – zu kommentieren, rückte Johnson vor allem seine Memoiren "Unleashed" (zu Deutsch: "Entfesselt") ins Zentrum der Diskussion. Der Politiker nutzte jede Gelegenheit, um seine Memoiren zu erwähnen, hielt das Buch sogar demonstrativ in die Kameras und ließ sich auch durch wiederholte Aufforderungen der Moderatoren, dies zu unterlassen, nicht bremsen. Nach einer Unterbrechung der Sendung fehlte Johnson dann plötzlich – ob geplant oder nicht, blieb offen. Moderator Krishnan Guru-Murthy sagte lediglich nüchtern: "Boris Johnson wurde gefeuert, weil er nicht aufhören konnte, über sein Buch zu reden." Dass Johnson sich seit seinem Ausscheiden aus dem Premierministeramt viel mit seinem Buch beschäftigt, ist offensichtlich. Doch was treibt ihn sonst noch um? Johnson stolperte über "Partygate" Zur Erinnerung: Johnsons politischer Niedergang begann mit der sogenannten "Partygate"-Affäre, die Ende 2021 ans Licht kam. Johnson wurde vorgeworfen, einerseits die Öffentlichkeit zu strikter Disziplin im Kampf gegen das Coronavirus ermahnt, andererseits aber selbst gegen die Regeln verstoßen zu haben. Johnson entschuldigte sich zwar öffentlich und zahlte eine Geldstrafe, doch der politische Schaden war enorm. 2022 überstand Johnson ein parteiinternes Misstrauensvotum, war dadurch aber weiter geschwächt. Im Juli 2022 trat er dann als Parteiführer der Konservativen zurück, nachdem ihm mehrere Kabinettsmitglieder den Rücken gekehrt hatten und stellte seinen Rücktritt als Premierminister in Aussicht, sobald eine Nachfolge für die Parteispitze gefunden sei. Sein späterer Versuch eines politischen Comebacks nach dem Rücktritt seiner Nachfolgerin Liz Truss im Oktober 2022 scheiterte. Im Juni 2023 legte Johnson schließlich auch sein Mandat im britischen Unterhaus nieder, nachdem ein parlamentarischer Untersuchungsausschuss zu dem Ergebnis gekommen war, dass er das Parlament in der "Partygate"-Affäre wissentlich getäuscht hatte. Redner Seitdem tritt Johnson unter anderem als Redner auf einer Vielzahl von Veranstaltungen aus und verdient damit hohe Summen. Laut dem britischen Register, in dem Abgeordnete ihre Einkünfte angeben, brachte ihm seine Tätigkeit als Redner allein in den ersten sechs Monaten nach seinem Rücktritt rund fünf Millionen Pfund (rund 6 Millionen Euro) ein, berichtet "The Week". Zu seinem Publikum zählten unter anderem Kryptowährungsinvestoren, Versicherer und Investmentbanker. Für einen einzelnen Auftritt soll er demnach 250.000 Pfund erhalten haben. Autor Ein zentraler Bestandteil seines "Nachlebens" als Politiker ist auch seine Tätigkeit als Schriftsteller. Johnson schreibt eine exklusive Kolumne für die Zeitung "Daily Mail" – Berichten zufolge soll er damit eine Million Pfund verdienen. Im Sommer gab es zudem Gerüchte über Gespräche mit dem "Daily Telegraph". Wie "Sky News" damals berichtete, gab es "vorläufige, informelle Gespräche" über eine Rückkehr zu der konservativen Zeitung, für die er auch vor seiner Politkarriere gearbeitet hatte. Johnson war unter anderem als Korrespondent in Brüssel für die Zeitung tätig. Und dann gibt es natürlich das bereits erwähnte Buch, das im Oktober erschienen war. Brancheninsider rechnen mit Einnahmen von rund vier Millionen Pfund. Nun bewirbt er das Buch in Fernsehsendungen, aber auch bei einer Buchtour. In Australien etwa kosten Tickets für die Lesungen fast 1.000 Dollar (etwa 600 Euro), wie die Plattform "News.com.au" berichtet. Mehr zu den Inhalten der Biografie lesen Sie hier . Ein früheres Buchprojekt über William Shakespeare hingegen ist seit Jahren unvollendet. Ein Comeback in die aktive Politik schließt Johnson trotz allem nicht aus. Zwar hat er sich zuletzt weitgehend aus Wahlkampagnen seiner konservativen Tories herausgehalten, doch seine Äußerungen deuten darauf hin, dass er die Tür für eine Rückkehr offen hält. Johnson nennt immer wieder Winston Churchill als sein politisches Vorbild. Der Politiker war zwischen 1940 und 1945 erstmals britischer Regierungschef. Zwischen 1951 und 1955 war Churchill erneut Premier Großbritanniens.



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