Nach dem Sturz Baschar al-Assads herrscht unter Minderheiten in Syrien Unsicherheit. Nun hat ein symbolischer Angriff Muslime und Christen auf die Straße gebracht. Ein in Brand gesetzter Weihnachtsbaum in einer Stadt im Westen Syriens hat in dem Land für Empörung gesorgt. Hunderte Menschen demonstrierten Augenzeugen zufolge am Montagabend in der Hauptstadt Damaskus und anderen Städten gegen die Tat. Sie forderten eine nationale Einheit Syriens, wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte berichtete. Christen und Muslime seien gemeinsam auf die Straße gegangen, sagte Teilnehmer Samer Elias aus Damaskus der Deutschen Presse-Agentur. "Alle forderten den Schutz der Christen." Die Proteste wurden ausgelöst durch die Verbreitung eines Videos in den Onlinenetzwerken, auf dem zu sehen war, wie vermummte Kämpfer den Christbaum der mehrheitlich christlich-orthodoxen Stadt Sukailabija nahe Hama in Brand setzten. Nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in Großbritannien handelte es sich bei den Kämpfern um Ausländer aus der Dschihadistengruppe Ansar al-Tawhid. In einem weiteren, in den Onlinenetzwerken stark verbreiteten Video ist ein religiöser Vertreter der HTS-Miliz zu sehen, der den örtlichen Bewohnern zusichert, dass die Täter keine Syrer seien und bestraft würden. "Der Baum wird bis morgen früh wieder aufgestellt und beleuchtet", erklärte er an der Seite von Pfarrern und unter den Rufen der Bewohner. Gemischte Gefühle unter Christen Nach dem Sturz von Machthaber Baschar al-Assad wird das Land von der Islamistengruppe Hajat Tahrir al-Scham (HTS) geführt. Mit der Machtübernahme fürchteten Christen und andere Minderheiten Repressionen. "Wir haben das Recht, Angst zu haben", sagte Priester Andrew Bahi der dpa in Damaskus. Die Atmosphäre bleibe weiterhin zweideutig. Die Aussagen der neuen Führung seien jedoch beruhigend. HTS-Anführer Ahmed al-Scharaa, auch bekannt als Abu Mohammed al-Dschulani, hatte nach Assads Sturz wiederholt betont, alle Volksgruppen in dem gespaltenen Land müssten respektiert und berücksichtigt werden. Ein christlicher Bewohner von Damaskus sagte, bisher habe es keine Beleidigungen oder Auseinandersetzungen mit der von den Rebellen gebildeten Übergangsregierung gegeben. "Wir haben die Geschäfte und Häuser nicht so dekoriert, wie wir es gewohnt sind, obwohl uns niemand davon abgehalten hat", sagte er. Auf Social Media kursierten aber Berichte, die ihm Angst machten. Die Christin Randa Medani in Damaskus sagte: "Persönlich bin ich optimistisch, was die neue Führung angeht." Es sei ihr egal, ob die neuen Herrscher Muslime oder Christen seien. "Mir ist wichtig, dass es jemand ist, der das Beste für die Menschen will."
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