Die TSG Hoffenheim spielt eine katastrophale Saison. Nach der 0:5-Niederlage in München platze einem Star der Kragen. Der Frust saß bei Andrej Kramarić am Mittwochabend tief. Mit 0:5 war sein Team, die TSG Hoffenheim , beim FC Bayern unter die Räder gekommen. Es war das neunte Pflichtspiel in Folge für die Kraichgauer ohne Sieg (drei Remis, sechs Niederlagen). Die Folge: Hoffenheim steht in der Bundesliga auf Relegationsplatz 16. Der Abstieg droht. Kramarić fand dementsprechend nach der Partie in München deutliche Worte – und sparte dabei nicht mit Kritik an seinem eigenen Klub. "Ich will nicht über das Spiel reden, mir war klar, dass das heute passiert", so der Star der TSG am ESPN-Mikrofon. Dann holte er aus. "Das ist das Bild dieser ganzen Saison. Es ist eine große Scheiß-Saison." Er würde sich in seinen Aussagen noch zurückhalten, so Kramarić. "Denn wenn ich die Wahrheit sagen will und einige Dinge, die ich im über den Klub und die aktuelle Situation im Kopf habe, dann würde ich wahrscheinlich die höchste Strafe in der Geschichte der Bundesliga bekommen." "Wir haben so viel Geld für nichts investiert" Woher rührt die Kritik des langjährigen TSG-Profis? "Es gibt einen Grund, warum ich sauer auf den Klub bin, auf alles, was sie in den letzten Monaten getan haben", polterte Kramarić am ESPN-Mikrofon. "Wir haben so viel Geld für nichts investiert." Er sehe keinen Grund, über die Niederlage gegen den FC Bayern zu sprechen. "Ich will nur über die aktuelle Situation sprechen, denn im Moment besteht die Gefahr, dass wir absteigen – mit einem Kader mit guten Spielern. Aber offensichtlich funktioniert nichts, seit einige Dinge sich im Klub verändert haben." TSG Hoffenheim: Der teuerste Scherbenhaufen der Bundesliga Bei der TSG Hoffenheim hatte es im Sommer ein Personalbeben gegeben. Der Klub hatte sich unter anderem vom langjährigen Sportchef Alexander Rosen sowie wie dem Leiter Profifußball Pirmin Schwegler getrennt. Zunächst übernahm Frank Kramer die Aufgaben als Sportdirektor, der im Sommer mehr als 60 Millionen Euro in neue Spieler investierte. Mittlerweile ist Andreas Schicker Geschäftsführer Sport. Dieser installierte im November Christian Ilzer als Trainer, mit dem er bereits in Graz zusammengearbeitet hat. Ilzer konnte seit seinem Amtsantritt aber erst ein Spiel gewinnen – sein Debüt gegen Leipzig. Auch deshalb scheint die Stimmung im Klub offenbar im Keller zu sein, wie Kramarić' Worte begelegen. So gebe es laut des Angreifers "einen Grund, warum ich heute immer noch soft bin. Vielleicht werde ich in Zukunft ein bisschen härter sein." "Fühle große Scheiße im Klub" Dann wurde Kramarić abermals scharf in seiner Wortwahl: "Es ist das erste Mal in meinem Leben, in meiner Karriere als Fußballer, dass ich mich so fühle. Denn ich fühle große Scheiße im Klub. Wenn niemand das ändern wird, dann werde ich versuchen, das zu ändern." Bei den Fans bedankte er sich indes für die Unterstützung. Sie würden verstehen, dass die Spieler "durch eine wirklich harte Phase gehen".